Hallo Frau Klinkenberg,
wie und wann stelle ich von Beikost auf Familienkost um. Mein Sohn hat momentan folgenden "Essensplan".
ca. 4:00 250ml Pre-Milch
8:30 Getreide-Obst-Brei
12:30 Mittagessen (Gemüse, Kartoffel, Fleisch) fertige Gläschen
16.30 Obstgläschen
19:00 250ml Pre Milch
Wie gehe ich nun weiter vor. Sollte ich erst die beiden noch vorhandenen Flaschen ersetzen? Oder kann ich auch so ihn langsam an "unser" Essen heran führen? Was muss ich dabei beachten (Gewürze, Salz)? Mit was kann man am besten beginnen.
Er hat noch keine Zähne und ist 8 Monate alt.
Wie sieht es aus mit Keksen, Zwieback oder Brotrinde ? Die Omas und Opas meinen er "leidet" wenn er bei unserem Essen zusieht und "früher" hatben die Kinder ja auch immer sooo gerne auf Brotrinde gekaut.
von
bell30
am 20.03.2013, 19:56
Antwort auf:
Wie und wann stelle ich von Beikost auf Familienkost um?
Liebe „bell30“,
heute bin ich wieder an der Reihe und helfe gerne weiter.
Eines kann ich gleich vorweg sagen, Ihr Kleiner „leidet“ sicher nicht. Ihr Schatz wird bestens ernährt und versorgt.
Kekse, Zwieback und Brot(rinde) machen auch erst dann Sinn, wenn das Kind Zähnchen hat und schon geübt im Kauen ist. Manchmal mümmeln sie auch gerne auf etwas rum, wenn sich Zähnchen ankündigen. Aber dann kann auch ein Beißring seine Dienste tun.
Sie könnten den Babyzwieback bis dahin ja zerbröseln und ins Obstmus geben, das ergibt einen schön griffigen Obst-Getreide-Brei.
Ich finde den Speiseplan Ihres Sohnes sehr gut.
Wo Sie vorangehen können ist das Fläschchen am Abend. Da kann Ihr Schatz nun einen Milch-Getreide-Brei zum Löffeln bekommen.
So ab dem 10. Monat kann anstelle des Milchbreis eine „Brotzeit“ gereicht werden: Brot plus eine (Flasche oder Tasse) Milch. Bei der Milch ist im ersten Jahr, wenn nicht gestillt wird, eine fertige Säuglingsmilch die richtige Wahl.
Eine Milch morgens ist in diesem Altern nach wie vor ideal. Sie ist ein guter Start in den Tag ist - sie liefert Energie und zugleich Flüssigkeit.
Zum Ende des ersten Jahres kann je nach Bedarf das „Frühstück“ reichhaltiger ausfallen. Dann kann ein Milchbrei oder ein Baby-Müesli (z.B. mit HiPP Bio-Getreidebreien, grüne Packungen) als milchhaltige Mahlzeit auf den Plan kommen. Oder auch das klassische Frühstück aus Brot und einer Tasse Folgemilch.
Das Ende des ersten Jahres ist generell der Zeitpunkt bei dem langsam auf den Familientisch umgestellt werden kann. Sie machen es richtig, wenn Sie Ihrem Kleinen mittags zunächst was vom eigenen Essen zu seinem Mittagsbrei etc. kombinieren. Natürlich sollte das Essen für Ihren Sohn noch kindgerecht sein, d.h. möglichst nicht gesalzen. Als Würzmittel eignen sich außer dem Salz aber hervorragend milde Kräuter wie Rosmarin oder Basilikum, Oregano...
So schaffen Sie einen sanften Übergang zur Familienkost zum Ende des ersten Jahres. Nehmen Sie doch eine Portion vom Familienessen weg bevor Sie es würzen. Ihr Junge ist noch ein Baby und kein kleiner Erwachsener.
Reichen Sie zwanglos kleine, weiche, gedünstete Gemüsestückchen, Kartoffeln und Nudeln etc. auf einem extra Tellerchen dazu. Geben Sie Ihrem Sohn einen eigenen Löffel in die Hand und lassen Sie ihn damit oder seinen Händen experimentieren. So kann er das selbstständige Essen üben. Ein großer Latz verhindert das Schlimmste:-) Gehen Sie da ganz nach Reife und Interesse Ihres Jungen vor. Sie haben keine Eile.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 22.03.2013