Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Fremdeln und Reizüberflutung

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Fremdeln und Reizüberflutung

Palmenstrand

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Lieber Dr. Nohr, Unser Baby ist heute 12 Wochen alt. Seit ca. 2 Wochen haben wir Probleme im Kontakt zu anderen Menschen. Er wird unruhig, weil er die Umgebung nicht kennt und es sieht so aus, als sei er von den Reizen total überflutet. Bei fremden Menschen oder auch bei den Großeltern, wenn er schlecht drauf ist, fängt er manchmal an zu weinen - insbesondere wenn sie ihn auf den Arm nehmen. Bei der Rückbildungsgymnastik hat er nach kurzer Zeit auch angefangen zu weinen und war im Raum nicht zu beruhigen-auch wenn er am Anfang ganz neugierig war. Wenn wir in die Stadt oder in den Supermarkt gehen, ist es überhaupt kein Problem. Er ist die ersten Wochen in recht ruhiger Umgebung aufgewachsen. Er ist normalerweise viel am Lachen und zufrieden, z.T. auch noch wenn die Großeltern dabei sind und sie die Bespaßung nicht übertreiben. Es wirkte auf uns so als könnte er schon recht früh relativ viel um sich herum wahrnehmen. Wie gehe ich mit der Situation um? Sollte ich häufiger Leute besuchen, oder in Cafés gehen, oder den Fernseher anmachen, damit er sich langsam an viele Reize gewöhnt? Auch wenn er dann nach kurzer Zeit anfängt zu weinen? Oder sollte ich ihn erstmal abschotten? Wie gehe ich mit dem Fremdeln um? Liebe Grüße


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Hallo, was Sie beschreiben hat mit Fremdeln nichts zu tun, denn eine richtige Unterscheidung von bekannt und fremd hat ein dreimonatiger Säugling noch nicht. Was Ihr Kind Ihnen zeigt ist, wann es nicht passt, zu viel ist, unangenehm erlebt wird. Dies ist ein Signal für Sie, die Situation zu verändern. Es geht also in diesem Alter nicht darum zu üben, viele Reize besser auszuhalten, sondern die Sitationen den Möglichkeiten und den Bedürfnissen des Kindes anzupassen. Das muß nicht abschotten heißen, sondern reagieren, wenn es zu viel wird und wahrnehmen, welche Situationen überfordernd sind. Wenn Sie das achtsam tun, werden Sie schnell merken, welche Situationen Ihrem Kind gut tun und welche zu vermeiden sind. Dr.Ludger Nohr


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