Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zu wenig Milch?

Frage: Zu wenig Milch?

nari911

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Hallo, ich bin froh, dass ich jetzt bei meinem dritten Kind (3,5 Monate), mit Abpumpen, so super stillen kann. Allerdings habe ich seit ein paar Tagen das Gefühl, dass ihm meine Milch nicht reicht, selbst wenn ich abpumpe, kommt nicht mehr die Menge wie vorher. Ich versuche wirklich viel zu trinken bei der Wärme. Aber ich habe auch schon einmal gelesen, dass man auch nicht trinken muss, wenn man keinen Durst hat, weil das wohl kontraproduktiv wirken kann. Jetzt ist es aber so, dass er seit ein paar Tagen anfängt zu trinken und ziemlich früh wieder aufhört, wenn nicht sogar gleich und nur rumlutscht und wieder aufhört und brüllt. Ich habe Angst, dass dadurch, dass er so schnell wieder aufhört, meistens einschläft oder einfach mal nur noch guckt, die Produktion total zurückgeht. Und ich weiß auch nicht, ob das bei der Wärme für ihn so gut ist, da seine windeln mit Abstand schon viel voller waren als derzeit. Kriegt er zu wenig? Lässt meine Produktion nach?Noch viel mehr trinken?(Sind so 2 Liter am Tag.) Ich würde gern noch lang wie möglich stillen, da es eigentlich so toll klappte....Ich weiß gerade nicht so richtig, was ich noch machen soll, außer Tee trinken, Wärmepacks, abpumpen und anlegen (was ich ja eigentlich nur nach Bedarf mache und nicht mehr konsequent alle 2 Stunden.) Vielen Dank


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe nari911, richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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