Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zu wenig milch ?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: zu wenig milch ?

Mitglied inaktiv

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Meine kleine ist jetzt 9 wochen alt. sie wird voll gestillt . aber seit 2 tagen schläft sie am tage kaum, höchstens eine halbe std. am stück . in der nacht aber durch meistens von 19uhr bis 7 uhr früh. schläft sie nachts zu lange und desshalb am tage so viel hunger ? wenn sie denn jede std hunger hat kann doch so schnell garnichts neues produzeirt werden oder ?


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Liebe PaulaJolina08, so kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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hallo, danke für die schnelle antwort . :) die kleine maus ist heute auch schon wieder (wie eigentlich immer) viel fröhlicher. ich hätte da nur noch die frage : ist es eigentlich normal das paula in der nacht bis zu 12std. schläft ? wenn ich sie am nachmittag um 17uhr stille dann schläft sie mindestens bis 5uhr früh durch. sie wacht dann ein oder zweimal nachts auf möchte ihren nuckel haben und schläft dann weiter . soll ich sie lieber ganz wachwerden lassen und sie dann anlegen ? oder einfach schlafen lassen ? vielen dank schon mal im voraus liebe grüsse nicole


Biggi Welter

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Liebe Nicole, ein voll ausgetragenes, gesundes und gut gedeihendes Kind kann schlafen, so lange es will. In der Regel weiß das Baby selbst am besten, was es wann braucht, gleich ob es sich dabei um Nahrung oder Schlaf handelt. Die einzige Ausnahme wäre ein schlecht zunehmendes Baby. Diese Kinder müssen unter Umständen von der Mutter geweckt und zu häufigerem Stillen angeregt werden. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Genießen Sie dann Ihre ruhigen Nächte so lange sie andauern, es kann schnell wieder anders werden. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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liebe Biggi , vielen dank für deine schelle antwort :) es war das erste mal das ich hier in dieses forum geschrieben habe , und ich muss mal ein dankeschön loswerden , man fühlt sich hier sehr gut beraten und liest auch viele interressante sachen . dankeschön bis bald bestimmt lg nicole


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ICH danke für die lieben Worte :-). Bis bald Biggi


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