Mitglied inaktiv
Hallo, ich hatte bereits letzte Woche wegen meiner Tochter geschrieben. Vielen dank erstmal für die Antwort. Also meine Tochter ist 3,5 mon. alt und wiegt 5300 gramm (Geburt 3500 gramm). Ich stille voll aber sie weint sehr viel. Sie hatten mir zu Wechselstillen und öfter Anlegen geraten. Das habe ich auch gemacht, aber es ist keine Besserung eingetreten. Nun ist es auch so, dass ich fast keine Stilleinlagen brauche. Auch werden meine Brüste nach einer etwas laengeren Stillpause auch nicht hart. Kann es wirklich sein, dass ich nicht genug Milch habe bzw. keine gehaltvolle Milch habe? Da sie in den letzten 4 Wochen nur 380 gramm zugenommen hat, hat unser KiA mir geraten, nach dem Stillen 50ml Pre-Nahrung zu geben. Das möchte ich nur ungern. Eine Frage habe ich noch: was machen eigentlich Stillberater? Vielen Dank für Ihre Antwort im voraus. P.S.Einen Schnuller gebe ich ihr weiterhin. Darauf möchte ich ungern verzichten, da ich noch einen 1,5 Jahre alten Sohn habe, der natürlich auch viel Aufmerksamkeit fordert.
Liebe Goodnyght, "zu dünne Muttermilch" ist ein Ammenmärchen. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern .Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch. Hier gibt es nur zwei Ausnahmen, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen und bei einer sehr seltenen Stoffwechselkrankheit.Ich gehe jedoch davon aus, dass Sie weder kurz vor dem Hungertod stehen, noch sich streng vegan ernähren oder gar an Hyperlipoproteinämie leiden. Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass ein Problem im Stillmanagement und durch den Schnuller besteht. Ihr Baby hat tatsächlich nicht ausreichend zugenommen und es besteht Handlungsbedarf. Aus der Distanz kann ich Ihnen jetzt keines Falls sagen, was in Ihrem Fall erfolgen sollte. Am besten setzen Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung und sprechen nochmals mit dem Kinderarzt (oder holen die Meinung eines zweiten Kinderarztes ein), ob es möglich ist, zunächst zu versuchen, das Kind durch ausschließliches Stillen weiter zu ernähren oder ob sofort Handlungsbedarf also die zusätzliche Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung besteht. Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Sie sollten sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die Ihnen gezielte Tipps für Ihre Situation geben kann und Ihnen auch genauer sagen kann, ob und wenn ja welche Stillhilfsmittel für Sie und Ihr Baby in Frage kommen. Dies ist aus der Distanz und ohne Sie und Ihr Baby sehen zu können nicht so gut möglich. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. "Stillberaterin" ist als solches kein gesetzlich geschützter Begriff und deshalb gibt es auch keine Richtlinien, welche Ausbildung eine Frau haben muss, wenn sie eine Stillgruppe leiten will. La Leche Liga Stillberaterin darf sich allerdings nur eine Frau nennen, die die Ausbildung dazu gemacht hat. La Leche Liga Stillberaterinnen haben eine Tradition, die ihren Ursprung in einer Zeit hat, als Mütter noch selbstverständlich stillten und einander Unterstützung in der Kunst des Stillens gaben. La Leche Liga Stillberaterinnen sind der tragende Teil einer Organisation die weltweit als Autorität auf dem Gebiet des Stillens anerkannt ist. Heute sind über 9000 LLL Beraterinnen in über 70 Ländern dieser Erde tätig. Die Publikationen der La Leche Liga International erscheinen in 28 Sprachen. Um den verschiedenen Anforderungen der Mutter zu Mutter Stillberatung gerecht zu werden, ist eigene Still und Muttererfahrung notwendig. Deshalb gehört zu den Voraussetzungen, dass das älteste Kind mindestens neun Monate alt ist. Eine Bewerberin sollte sich mit den Vorstellungen der La Leche Liga, wie sie im "Handbuch für die stillende Mutter" dargestellt sind, identifizieren. Sie sollte Zeit haben, anderen Müttern ehrenamtlich zu helfen. Alle LLL Beraterinnen arbeiten ehrenamtlich. Besonders wichtig ist uns, dass die Bewerberin Mutter Kind Trennungen in der frühen Entwicklungsphase ihres Kindes weitestgehend vermeidet und ihr Baby im ersten Lebenshalbjahr keine regelmäßige Flaschennahrung erhalten hat. Die Ausbildung der La Leche Liga Stillberaterin beinhaltet einen persönlichen Briefwechsel mit einer Ausbildungsleiterin und ist eng verknüpft mit der Mitarbeit in einer La Leche Liga Stillgruppe, sowie der Betreuung durch deren Stillberaterin. Selbstverständlich wird erwartet, dass sich eine LLL Beraterin auch nach Abschluss ihrer Ausbildung weiter fortbildet (z.B. durch die Teilnahme an Regional und Jahrestreffen der LLL). Der Vollständigkeit halber möchte ich noch die beiden anderen Stillberaterinnen Ausbildungen erwähnen, die es in Deutschland gibt: AFS Beraterinnen sind ebenso wie LLL Stillberaterinnen ehrenamtlich tätige Stillberaterinnen, die ihre Ausbildung bei der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen gemacht haben (www.afs stillen.de) und Still und Laktationsberaterinnen IBCLC sind professionelle Stillberaterinnen (d.h. ihre Beratungen sind kostenpflichtig), meist mit medizinischem Grundberuf, die entweder in Kliniken oder in freier Praxis arbeiten und ein internationales Stillberaterexamen abgelegt haben. Informationen über die Ausbildung zur Still und Laktationsberaterin IBCLC gibt es im Internet unter www.stillen.org. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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