Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zu wenig Milch Baby 10 Wochen alt.

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zu wenig Milch Baby 10 Wochen alt.

Cherubimx

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Hallo Biggi und Kristina Ich hatte neulich schon meine Sorgen aufgeschrieben aber ich glaube da gab es ein Missverständnis:-( da ich falsch geschrieben und das Gewicht eingetragen hab und sitze hier und heule gerade nur noch. Ich habe mein erstes Kind über 2 Jahre gestillt und hatte gut Milch. Bei dieser kleinen Maus sind meine Brüste wie leere Tüten kaum drüsen nix (auch wenn ich 2-3 std nicht gestillt hab) beim handpumpen kommen nur 10-15 ml und seit gestern nur noch 3 ml (das weiß ich wegen der Spritzen die ich aufziehe) Mein Baby ist mit 3500 Gramm geboren hat bei der Untersuchung nach einem Monat hatte sie aber schon gute 4400 drauf. Nach dem nächsten Monat u4 am 14.05.20 4800 also in 4 Wochen 400gramm. Ich glaube der Arzt hat das nicht gesehen. Zuhause angekommen habe ich in der Praxis angerufen und die meinten naja grenze. Dann habe ich angefangen von den 10 ml spritzen regelmäßig den Rahm zu geben. Und habe sie jetzt nach 2 Wochen gewogen sie wiegt gerade 4900 Gramm. Also in 16 Tagen 100 Gramm. Wie konnte ich so dumm sein? Ich habe sie erst eben gewogen nachdem ich sie relativ „dünn“ fand und den Eindruck habe dass sie nicht so glücklich ist (quengeln, ständiges aufwachen). Wieso hab ich nicht vorher reagiert? Wieso hab ich diesesmal keine Milch? Was geht da schief? Haben eben bei einer stillberateein angerufen sie wollte 90€ Für eine Stunde. Sind das normale Preise? Ich bin wirklich für jede Hilfe bereit aber kann man mir überhaupt noch helfen? Ich hab zwar geahnt dass irgendwas diesesmal nickt stimmt mit zu wenig Milch und so aber dass es soweit geht dass so dünn wird? Soll ich etwas pre besorgen? Oh man ich will nicht dass ihr Darm so früh solch einer Belastung ausgesetzt wird und ich in einem teuerelskreis lande und meine Milch zurück geht. Milchpumpen haben nie funktioniert. Gibt es da evtl eine Formel? Oder wird mit der Zeit die Milch einfach mehr? Kriege nämlich mit diesen elektrischen Pumpen auch nie mehr als 10-15 ml raus und hab dann nur noch feuerrote Brustwarzen die wehtun. Sorry für die Rechtschreibung und Gliederung. Ich danke euch von Herzen mein Baby auch


Biggi Welter

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Liebe Cherubimx, ich kann Deine Sorge gut verstehen und teile sie auch. Du brauchst jetzt unbedingt Hilfe vor Ort, damit festgestellt werden kann, ob Dein Baby evtl. ein Saugproblem hat. Abpumpen erlaubt überhaupt keinen Rückschluss auf die tatsächlich vorhandene Milchmenge, denn wenn dabei der Milchspendereflex nicht ausgelöst wird, fließt so gut wie nichts - oder nur sehr wenig, wie bei dir. Trotzdem könnte es sein, dass deine Brust deutlich mehr bildet. Sie kann auch zu einer höheren Milchbildung angeregt werden, wenn dein Baby effizient saugt. Ein Baby kann das lernen, braucht aber Unterstützung dabei, die übers Internet kaum zu liefern ist. Fürs erste kann auch euch die Brustkompression helfen (s.u.), weil dabei einfach mehr Milch in gleicher Zeit beim Baby ankommt. Wenn es dann auch noch funktioniert, dass du an einer Seite stillst und an der anderen Seite pumpst (dabei fließt die Milch meist deutlich besser an der gepumpten Seite), kannst du deiner Kleinen auch einen Kalorienkick schenken, in dem du ihr weiterhin Muttermilchsahne fütterst. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, empfiehlt sich das Wechselstillen, das du wohl schon durchführst. Machst du es so? Du legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich wirklich unbedingt an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob Dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Es könnte sein, dass das Baby doch saugverwirrt ist oder eine Saugschwäche hat inzwischen. Sie kann Dir auch Tipps zum Pumpen geben, um die Milchmenge zu erhöhen. Welche Pumpe verwendest Du, hast Du ein Doppelpumpset? Außerdem kann sie dir zeigen, wie es alternativen Fütterungsmethoden klappt. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Tut mir leid, wenn ich nicht mehr helfen kann….aber gib noch nicht auf! Wenn Du magst, können wir gerne auch miteinander telefonieren! LLLiebe Grüße Biggi Welter Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt. Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)


ImvPP

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Hallo, wir waren in fast genau der gleichen Situation und das auch mit ca. 10 Wochen. Unsere Maus hat trotz starkem Dauerstillen und genügend nasser Windeln in 3 Wochen nur 100 g zugenommen (ist aber dafür gewachsen). Ich kann nun natürlich keine Empfehlung geben, aber schildern wie es bei uns weiterging. Wir haben dann weiter nach Bedarf gestillt (ca. 8 Mahlzeiten am Tag) aber 4 Mahlzeiten am Tag mit pre zugefüttert. Jetzt nach der Beikosteinführung stillen wir weiter nach Bedarf aber lassen die Fläschchen weg. Hat bisher alles gut geklappt. Vielleicht ist ein guter Weg: erstmal mit etwas pre zufüttern & parallel mit Stillberaterin die Anlegetechnik verbessern? Dann nach & nach die Menge pre wieder reduzieren? Alles Gute!


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