Frage: Zu wenig Milch, Zufüttern

Ich lese Ihre Antworten sehr gerne! Fürchte ich bin an eine „falsche“ Wochenbett-Hebamme geraten und habe nun extreme Stillprobleme. Da ich so viel geweint hab zwecks dem Dauerstillen, hat sie schnell gesagt „gib ihm Pre“. Um mir 2,3 Stunden Abstände zwischen den Mahlzeiten zu schaffen und für das Wohlbefinden der Muter (keinen Stress/Frust). Er bräuchte die Pre wohl nicht, ist aber ein hungriges Kind und braucht den Nachschlag um zufrieden zu sein. Er nimmt sehr gut zu und vom Verhältnis her ist es wirklich hauptsächlich Muttermilch, Max. 60ml Pre am Tag. Meist in den Abendstunden. Nun möchte ich aber weg kommen davon, weil ich Angst habe, in den Mengen-Haushalt meiner Muttermilch einzugreifen. Ist es dafür schon zu spät? Er ist jetzt einen Monat alt. Hätte ich das Clusterfeeeding schon machen müssen oder hab ich noch eine Chance das jetzt zu versuchen? Es wird extrem hart werden, da ich ihn wirklich permanent anlegen müsste. Habe es bis jetzt tatsächlich mit etwas rauszögern versucht in dem man spazieren geht mit Kinderwagen oder Trage. Ein weiteres Problem ist, dass die Hebamme auch schnell zu Stillhütchen geraten hat. Super, jetzt komm ich auch davon nicht los. Immerhin sehe ich das ordentlich was durch die Hütchen kommt und er gut saugt. Werde mir auch eine Stillberaterin vor Ort holen, aber gerade ist Urlaubszeit. Freue mich über die Antwort und eventuell eine Adresse für eine Stillberatung in 14055 Berlin.

von Ankilove1993 am 10.08.2023, 17:37



Antwort auf: Zu wenig Milch, Zufüttern

Liebe Ankilove1993, das Trinken an der Brust ist für das Baby mit Stillhütchen erheblich anstrengender als ohne Stillhütchen, 20 Minuten Trinkzeit mit einem Saughütchen, ergibt die gleiche Menge wie fünf Minuten ohne Stillhütchen). Stillhütchen sind ein Hilfsmittel, das in bestimmten Situationen seine Berechtigung hat. Die Kunst besteht darin, zu erkennen, wann dieses Hilfsmittel wirklich hilft und wann nicht. Wichtig ist außerdem, dass die Frau, die mit Stillhütchen stillt gut begleitet wird und da hapert es leider sehr oft. Die Studien, die zeigen, dass Stillhütchen zu einer Verkürzung der Stilldauer führen, sind in der Regel relativ alt und berücksichtigen deshalb nicht, dass die Stillhütchen heute aus anderem Material sind und deshalb auch andere Eigenschaften haben. Es kann auch gut sein, dass dein Kind viel mehr Milch bekommt, wenn es ohne Hütchen trinkt. Versuche einmal, die Stillhütchen vor dem Stillen umzustülpen und schneide einen dünnen Streifen aus der Mitte heraus. Das machst Du so lange, bis nichts mehr übrig ist, allerdings nur, wenn die Hütchen NICHT aus Silikon sind (weil da scharfe Kanten beim Schneiden entstehen!). Verwende eine scharfe Hautschere oder eine Rasierklinge. Du kannst das Stillhütchen auch schnell wegziehen, während das Baby an der Brust trinkt. Das Baby trinkt zu Beginn mit dem Stillhütchen. Nachdem der Milchspendereflex eingesetzt hat, wird das Stillhütchen schnell weggezogen und das Baby direkt an die Brust angelegt. Einige Frauen stopfen die Stillhütchen mit Stoff aus. Manche Mütter haben ihren Babys die Stillhütchen abgewöhnt, indem sie diese mit etwas sauberem Stoff ausgestopft und das Stillhütchen zu Beginn der Stillmahlzeit wie gewohnt angelegt haben. Das Baby wird merken, dass es die Milch nur direkt von der Brust bekommt und allmählich die Brust dem Stillhütchen vorziehen. Hab Geduld, es kann einige Zeit dauern, bis es klappt! Ansonsten kannst du ganz sicher zum Vollstillen kommen! Ruhe dich in den nächsten Tagen oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen, dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, deinem Baby eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick und du musst nicht zufüttern. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird dein Baby ganz sicher einen Schub machen. Probier es mal aus und melde dich dann! Liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 10.08.2023



Antwort auf: Zu wenig Milch, Zufüttern

Hallo liebe Biggi, vielen Dank für die schnelle Antwort!!! Das hat mich total ermutigt, alles zu geben, dass es klappt. Und das hat es auch! Ich habe mich bei meiner Familie verwöhnen lassen und habe somit reine schöne Still-Tage gehabt. Die „Stillhütchen-Wegzieh-Technick“ hat gefruchtet! Er hat glaub ich echt gecheckt, dass er mehr Milch ohne die Hütchen bekommt und wollte sie dann auch gar nicht mehr. Gottseidank bin ich die los! Tatsächlich ist er auch satter danach, schläft sogar ein. Das war davor selten der Fall. Hatte sonst immer nach eeewigem Stillen mit Hütchen ein zappliges Kind danach. Nachts habe ich viel Milch, da kann er teilweise nur eine Brust trinken und schläft dann 3 Stunden. Die andere Brust Pumpe ich dann ab (50ml) und füttere am nächsten Tag abends zu. Da ist er sehr unruhig und gefühlt habe ich da viel weniger Milch. Nun die Frage: Wie kann ich das noch in den Griff bekommen? Ist das überhaupt noch möglich die Milchmenge zu steigern nach 6 Wochen nach Geburt? Soll ich ihn einfach immer und immer wieder anlegen nachmittags/abends? Auch wenn es dann quasi ein Dauerstillen ist und er teilweise „aggressiv“ an der Brust rumreißt weil gefühlt nichts kommt? Freue mich auf deine Antwort

von Ankilove1993 am 21.08.2023, 08:47



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