Guten Abend,
Ich habe eine Frage zur Milchbildung.
Meine Tochter (7 Monate) habe ich voll gestillt. Dennoch hab ich sehr früh und auch total regelmäßig meine Periode bekommen und auch meine Endometriose merke ich sehr deutlich. Zudem habe ich seit Beginn der Schwangerschaft eine Schilddrüsenunterfunktion, die aber gut eingestellt ist.
Soweit die Vorgeschichte. Meine Tochter hat bis vor ein paar Tagen Beikost verweigert, seit einer knappen Woche isst sie leidenschaftlich zunächst Gemüsebrei. Ungefähr seitdem weint sie immer öfter herzzerreißend die Brust an. Sie nuckelt wie verrückt, ist irgendwann total frustriert und wird richtig hysterisch. Das kenne ich sonst nur von den ersten zwei Tagen meiner Periode, aber auch da nicht so ausgeprägt. Vor Verzweiflung habe ich ihr zweimal seitdem eine Pre gegeben, die sie gierig getrunken hat und dann sofort zufrieden war.
Pre hatten wir noch da, weil ich nach der Geburt zufüttern musste, weil sie fast 20% abgenommen hatte (natürlich eine neue Packung).
Auffällig war auch, dass sie von der U4 zur U5 nach 8 Wochen von Perzentil 75 auf 60 gerutscht ist.
Von Anfang an hat sie keine größeren Trinkpausen gemacht, höchstens mal zwei Stunden, meist trinkt sie tags wie nachts stündlich.
Meine Frage: Geht meine Milch eventuell (aufgrund von Erkrankung, Hormonen oÄ) zurück und sie wird nicht satt?
Meine erste Tochter konnte ich trotz aller Bemühungen mit Stillberatung usw. nie voll stillen (drei Monate teilstillen, dann nicht mehr).
Ich weiß, dass man immer schnell denkt, die Milch reicht nicht, aber besteht theoretisch medizinsch die Möglichkeit?
Vielen Dank und freundliche Grüße!
von
Emilia Galotti
am 19.12.2023, 19:09
Antwort auf:
Zu wenig Milch?
Liebe Emilia Galotti,
wann wurden denn die Werte zuletzt kontrolliert?
Ich zitiere aus dem "Breastfeeding Answer Book" :
"Eine Schilddrüsenunterfunktion stellt ein weit verbreitetes Problem dar. Die Symptome stellen sich für die Mutter verschwommen dar und beginnen langsam. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Mutter mit einer Schilddrüsenunterfunktion falsch diagnostiziert wird.
Hypothyreose Schilddrüsenunterfunktion verursacht oft Müdigkeit, schlechten Appetit und Niedergeschlagenheit. Die Mutter oder ihr Arzt können dies fälschlicherweise auf das Stillen schieben.
Leidet eine Mutter unter diesen Beschwerden, sollte sie ihren Arzt um eine Untersuchung ihrer Schilddrüsenfunktion und auch auf Anämie bitten.
Niedrige Schilddrüsenwerte können die Milchproduktion verringern.
Bei Frauen mit Schilddrüsenproblemen in der Vorgeschichte können erneute Schilddrüsentests notwendig sein, wenn ihr Baby nur langsam zunimmt. Die Veränderungen im Stoffwechsel können die Milchproduktion beeinträchtigen.
Ich würde zunächst die Werte kontrollieren lassen und zusätzlich das Saugverhalten des Babys beurteilen lassen.
Bitte wende dich deshalb an eine gute Kollegin vor Ort!
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Sie kann dich beim Stillen sehen und kann so feststellen, ob dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste.
Auch wenn du weiter fahren musst, lohnt sich ein Termin bestimmt!
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 19.12.2023