Mitglied inaktiv
Hallo, die KiÄ hat mir eine Ernährung ohne Kuhmilchprodukte verordnet. Der Grund: mein 5 MOnate alter Sohn, der voll gestillt wird, hatte Blutfäden im Stuhl und ein Test ergab einen Hinweis auf eine Nahrungsmittelallergie. Ich soll nun aber längerfristig darauf verzichten. Mein Problem - mal abgesehen davon, dass mein geliebter Latte Macchiato mit Hafer-/Soja-/Reismilch nicht mehr schmeckt - ich bin 37 und nicht gerade scharf auf Osteoporose. Wo bekomme ich denn ausreichend Kalzium her? Nahrungsergänzungsmittel? Jonas giert uns mittlerweile das Essen vom Löffel. Die KiÄ (Homöopathin) hat geraten, ihm abends Reisschleim und/oder mittags Karotte zu füttern. Findet ihr das - speziell mit Blick auf die Karotte - in Ordnung? Vielen Dank + viele Grüße Zweizahn
Liebe Zweizahn, es gibt Kinder, die auf kleine Eiweißbestandteile, die aus der Nahrung der Mutter in die Muttermilch übergehen reagieren. Am häufigsten sind Reaktionen auf Kuhmilch, Soja, Fisch. Diese besonders empfindlichen Kinder können tatsächlich von einer Diät der Mutter profitieren. Ob auch dein Kind zu diesen seltenen Fällen gehört, kann ich nicht sagen. Eine Auslassdiät unter fachlicher Aufsicht – damit es bei dir nicht zu Mangelerscheinungen kommt, kann ein Weg sein, es herauszufinden. Falls Du eine solche Auslassdiät versuchen möchtest, dann wende dich in jedem Fall an eine Ernährungsberaterin, denn vollständig auf alles zu verzichten, was Kuhmilch oder Bestandteile davon enthält ist gar nicht so einfach, wenn Du gleichzeitig weiterhin ausgewogen ernährt sein willst. Es klingt auf den ersten Blick für uns meist sehr erschreckend, dass man plötzlich auf alle Milchprodukte verzichten soll, doch es ist gar nicht so schlimm und schwierig wie es aussieht. Es gibt ganze Kulturen, in denen nach dem Abstillen keinerlei Milch und Milchprodukte verwendet werden und dort leben die Menschen kulinarisch auch nicht schlecht und ernähren sich ausreichend und ausgewogen. Als erstes ist es aber unbedingt sinnvoll, wenn Du dich mit einer Ernährungsberaterin zusammensetzt, die mit dir gemeinsam einen Plan ausarbeitet, wie Du dich gut und ausgewogen ohne Milch ernähren kannst. Manchmal wird Butter und Sahne, die kaum Milcheiweiß enthalten auch toleriert, aber das musst Du ausprobieren. Ernährungsberaterinnen findest Du in den Gelben Seiten oder frag mal bei deiner Krankenkasse nach, manche Krankenkassen haben Ernährungsberaterinnen angestellt. Wegen der Kostenübernahme solltest Du dich ebenfalls an deine Krankenkasse wenden, einige Kassen haben Ernährungsberatung in ihrem Leistungsumfang. Das nächste ist, dass es nicht so sein muss, dass Du die strenge Abstinenz „auf ewig" durchhalten musst. Dein Baby ist noch sehr jung und je jünger ein Kind ist, um so besser stehen die Chancen, dass nach einer gewissen Zeit des Weglassens das betroffene Nahrungsmittel zumindest in kleinen Mengen wieder vertragen wird. Wie überhaupt manche Kinder nur dann Probleme haben, wenn die Mutter Milch und Milchprodukte im Übermaß zu sich nimmt, aber gut damit zurechtkommen, wenn die Frau ihren Konsum reduziert. Aber jetzt sprich wirklich einmal mit einer (in diesem Thema erfahrenen) Ernährungsberaterin, das bringt dich sicher ein gutes Stück weiter. Wenn dein Baby schon sehr interessiert ist an Beikost, dann kannst Du gerne damit anfangen. Es gibt keine fixen Vorschriften, mit welchen Nahrungsmittel Du bei der Beikost beginnst, außer, dass es möglichst immer nur ein Nahrungsmittel und kein Gemisch aus verschiedenen Bestandteilen sein sollte. Die ist besonders bei allergiegefährdeten Kindern wichtig, da so leichter erkannt werden kann, was die Ursache für eine möglicherweise aufgetretene Unverträglichkeitsreaktion ist. Statt Karotte kann als erste Nahrung Kartoffel, Zucchini, Kürbis, Brokkoli und anderes Gemüse oder auch Obst angeboten werden. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
für deine ausführliche Antwort! Liebe Grüße Zweizahn
:-) Biggi
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