Frage: Stillen und Glas - so ausreichend?

Hallo Frau Welter, mein Kleiner ist jetzt 10 Monate und putzmunter. Jedoch Stelle ich mir die Frage, ob wir mit der Ernährung alles richtig machen, da unsere Hebamme und einen Flyer geschickt hat und danach nicht mehr zu sprechen war (hätte mich über eine Verabschiedung gefreut). Morgens gibt es die Brust beidseitig, meist dann nochmal gegen 11h vor oder nach dem ersten Schläfchen. Gegen 13/14h gibt es ein Glas mit zum Beispiel Möhren, Huhn und Kartoffeln, abends dann einen Grießbrei mit einem "Schluck" Obstgläschen und nochmals die Brust. Nachts möchte er dann einmal die Brust. Ist das okay so oder fehlt es ihm an was? Wir bieten zwischendurch auch Kamillen- oder Fencheltee an, der wird aber kaum genommen. Dahingehend sind wir völlig ratlos, vielleicht ist es aber auch zu viel Brust, dass er nichts Weiteres trinken will? Ich hoffe Sie können uns helfen, ob es okay ist oder was wir verbessern können. Vielen Dank für's Lesen und einen guten Wochenstart!

von FragenÜberFragen123 am 26.09.2022, 00:38



Antwort auf: Stillen und Glas - so ausreichend?

Liebe FragenÜberFragen123, du machst es perfekt! Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Ich hoffe, ich konnte dich beruhigen?! Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 26.09.2022



Antwort auf: Stillen und Glas - so ausreichend?

Hallo noch einmal und ganz lieben Dank für die schnelle Antwort! Leider bin ich noch nicht ganz beruhigt :-( Sie schreiben, dass ein zehnmonatiges Baby 4 Beikostmahlzeiten zu sich nehmen sollte...bei uns sind es zwei und irgendwie kommen wir auch kaum höher (morgens Obst,abends Brei). Manchmal drei, wenn wir morgens noch was Obst geben, dann nachmittags etwas Karotte und es abends beim Brei bleibt (je nach Brei mit Obst oder ohne, möchten ihn nur nicht zu sehr süß ausgerichtet erziehen, so dass wir meist abends das Obst weglassen). Ich habe die Uhrzeiten jetzt mal grob mitgeschrieben. Vorgestern Abend um 19.30h einen Brei (nennt sich "Brei mit Früchten, man muss aber nur auf das Pulver Wasser zugießen), um 20.30h dann die Brust. In der Nacht dann um 3h und um 7h gestern morgen wieder die Brust, um 10.45h ein Gläschen Milchreis mit Mango und Apfelmus. Um 13h nochmal die Brust, um 17h ein Glas mit Karotten, Kartoffeln und Bio Rind. Dann gegen 20h der Brei, gegen 20.45h die Brust So sieht meist ein Tagesablauf aus, wobei manchmal das morgen-Gläschen durch eine Milch ersetzt wird (oder auch die Abstände einfach anders sind, dass er es gar nicht braucht) oder aber es nachmittags das herzhafte Gläschen nicht gibt. Manchmal verschieben sich die Stunden einfach irgendwie... So wären es jedenfalls nur maximal drei Mahlzeiten am Tag, manchmal zwei. Wie können wir den nächsten Schritt machen? Lange Zeit war es so, dass er nachts einmal gegen 5h wach geworden ist - völlig super. Jetzt die 2x sind schon ungewohnt (ggf. da er zahnt). Habe gelesen, dass man ihn tragen soll statt ihm die Brust zu geben, denke aber irgendwie, dass es ihn vielleicht auch beruhigt...und unter uns: er isst...und wie! 15 Minuten Hardcore! Spricht für mich eher für Hunger. Aber wieso auf einmal so viel Hunger nachts? Die weitere Frage wäre: abends bekommt er ja Brei und danach die Brust. Wie soll ich ihm da die Zähne putzen? Wir versuchen immer, dass er an der Brust einschläft, weil das ins Bett bringen (so auch gerade wieder) immer eine Qual ist. Schläft er aber, will ich ihn nicht für's Zähne putzen wecken. Schläft er (noch) nicht, wird er dadurch wieder aktiv und munter. Teufelskreis. Haben Sie eine Idee? Lieben Dank für's Lesen, auch wenn der Text viel zu lang geworden ist :-(

von FragenÜberFragen123 am 03.10.2022, 11:27



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