Yuliah
Guten Morgen, wir haben leider einen holprigen Stillstart hinter uns. Voll von Widrigkeiten und Hindernissen, die wir überwinden mussten. Dazu zahlt vor allem ein erst später diagnostiziertes Zungenband. Erzwungenes zufüttern in der Klinik und anschließend eine heftige Saugverwirrung. Nun habe ich mehrere Fragen: Mein Sohn ist jetzt 15 Wochen alt, seit das Zungenband durchtrennt werde vor 6 Wochen habe ich mich vom Pumpstillen versucht, heranzutasten ans Brust-stillen. Seit zwei Wochen klappt das wirklich gut. Mitte Oktober hatte ich noch mehrheitlich gepumpt und dabei etwa 500-600 ml täglich erzielt. Zusätzlich erhielt mein Sohn 200 bis Max 350 ml Pre täglich. An der Brust müsste das Baby ja mehr rausbekommen als die Pumpe, oder? Seine Windeln wiegen aktuell (mit ca. 50 bis 150 ml vor allem Muttermilch zugefüttert, wenig Pre) etwa 450 g am Tag. Genügt das? Woran würde ich erkennen, wenn es zu wenig wäre? Der Kinderarzt sagte, dass man einen leichten Mangel Babys oft nicht anmerkt. Zur Orientierung seine Gewichtsentwicklung: Im August hatte er leider plötzlich abgenommen beim Versuch, vollzustillen, damals von einer Stillberaterin begleitet online, die sich aber als zu extrem erwiesen hat leider. Sie war regelrecht radikal gegen zufüttern. Wo wir wohnen gibt es leider niemanden. Die Gewichtsentwicklung: 20.7. Geburt 3705 23.7. 3330 Entlassung + zufüttern 1.8. 3600 15.8. 4000 20.8. 4240 23.8. 4300 Ab jetzt nur BRUST 30.8. 4230 Nur noch Pumpstillen + ZUFÜTTERN 3.9. 4450 7.9. 4900 14.9. 5200 Zufüttern und gelegentlich Brust 25.9. 5700 12.10. 6300 BRUST und ein bisschen zufüttern 15.10. 6350 20.10. 6450 28.10. 6500 31.10. 6575 Die letzten Gewichte seit Oktober sind alle von einer Apothekenwaag - vorher eine wilde Mischung aus Kinderarzt, Hebamme und Krankenhaus.
Liebe Yuliah, ein junger Säugling braucht etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milch innerhalb von 24 Stunden. Doch dies ist nur eine grobe Faustregel, die allenfalls einen Anhaltspunkt bieten kann. Keinesfalls kann jetzt daraus jedoch eine Formel „Gewicht des Kindes geteilt durch 5 oder 6 und dies wiederum geteilt durch die Anzahl der Mahlzeiten“ abgeleitet werden, denn ein Baby trinkt nicht gleichmäßige Mengen, sondern ganz unterschiedliche Mengen und der eine Säugling braucht zum guten Gedeihen etwas mehr, der andere etwas weniger. Wenn das Kind gut und effektiv an der Brust trinkt, dann wird es kein großes Problem sein, denn wenn das Kind häufiger trinkt, wird sich die Milchmenge steigern. Es kann aber durchaus auch sein, dass dein Baby durch die Flasche nicht mehr effektiv genug trinken kann. Ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort. Ja, es wäre sogar fahrlässig, wenn ich behaupten würde, die Stillberatung über Internet kann alle Probleme lösen. Falls du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Auch wenn du weiter fahren musst, lohnt sich der Weg sicherlich, manche Kolleginnen bieten auch Videoberatung an! Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Probiere doch einmal aus, wie es ist, wenn du ein paar Stilltage einlegst. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, deinem Baby eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird dein Baby ganz sicher einen Schub machen. Probiere es mal aus und melde dich dann! Liebe Grüße Biggi
Yuliah
Hi, also grundsätzlich trinkt er zuhause gut und er schluckt regelmäßig. Eine Stillberaterin hatte ich erneut kontaktiert (dritter Versuch). Das Problem: fahre ich extra die Strecke (und übernachte im Zweifel) ist die Situation ihr ganz anders als zuhause. Außerdem habe ich den Termin erst für Dezember bekommen. Nur wird mir online keiner verraten können, ob er „satt“ ist, weshalb ich mich gerne am Windelgewicht orientieren wollte. Denn er wirkt zufrieden, lacht viel und entwickelt sich zeitgemäß. Die Antworten hier aus dem Forum zum Windelgewicht variieren leider zwischen 400-500 mindestens (da wäre er drin) für Kinder in seinem Alter und eben mindestens 500 - die erreicht er nicht immer.
Liebe Yuliah, ohne dein Kind sehen zu können und ohne sein Trinkverhalten zu beurteilen , kann keine kompetente Beratung stattfinden, so leid es mir tut. Und nicht jedes Kind gedeiht mit dem angegebenem Windelgewicht, weil das eben ein Durchschnittswert ist! Gib doch mal en paar Tage die Muttermilchsahne, du wirst sehen, ob dein Kind einen Schub macht. Melde dich doch in ein paar Tagen noch einmal, wie der Gewichtsverlauf ist! Lieben Gruß Biggi
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