Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, mein kleiner Sohn ist jetzt 6 Monate alt und wird voll gestillt. Seit kurzem versuche ich ihm Karotten zu geben, die er aber energisch ablehnt. Habs auch mit einer Banane und mit Apfel versucht. Er verzieht aber nur angeekelt das Gesicht und presst den Mund zusammen. Ich höre sonst immer nur von Babys, die sich voller Neugier auf das neue Essen stürzen. Mein Kleiner ist auch ziemlich dünn (6,7 kg bei 67 cm). Außerdem ist vielleicht noch zu sagen, dass er ein "Tragebaby" ist, man muss ihn den ganzen Tag herumtragen, weil er keine Minute alleine auf seiner Krabbeldecke liegen kann. Er will nur sitzen oder getragen werden. Nachts kommt er auch noch 3-4 Mal und ich stillen ihn dann. Untertags kann er außer im Auto nichts schlafen. Hoffe du kannst mir helfen. Danke Nicky
? Liebe Nicky, es ist nicht ungewöhnlich, dass sich ein sechs Monate altes Baby nicht voller Neugier auf das Essen stürzt, im Gegenteil, es gibt eine ganze Reihe von Babys, die mit sechs Monaten einfach noch nicht so weit sind, dass sie ergänzend zur Muttermilch feste Nahrung wollen. Für den Beginn der Beikost sollte immer das Kind und nicht nur der Kalender angeschaut werden. Ob dein Kind bereit für Beikost ist, erkennst Du an den folgenden Anzeichen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Im gesamten ersten Lebensjahr soll Muttermilch die Hauptnahrungsquelle für ein Kind sein und erst im zweiten Lebensjahr kehren sich die Verhältnisse um. Es besteht kein Anlass, ein Kind abzustillen und statt dessen ein Ersatzprodukt zu geben, das niemals an das Original heranreicht, es sei denn, die Frau will absolut nicht mehr stillen. Leider gibt es unzählige Broschüren (die meist von Säuglingsnahrungsfirmen kostenlos verteilt werden) in denen steht, die Muttermilch reiche ab einem bestimmten Punkt nicht mehr bzw. die Qualität der Muttermilch sei ab einem bestimmten Alter nicht mehr ausreichend, doch ist definitiv nicht so. Um die Versorgung Ihres Kindes mit Mineralstoffen, Vitaminen usw. brauchst Du jetzt noch kaum Sorgen zu machen. Bei der LLL-Europakonferenz 2000 in Nottingham hat ein spanischer Kinderarzt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema „Essen" gehalten. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Manche Kinder verweigern allerdings nicht die Beikost als solche, sondern wollen keinen Brei oder auch nicht gefüttert werden. Wenn ein Kind keinen Brei mag, dann kann man ihm fingergerechte Nahrung zum Selberessen anbieten. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Also keine Panik, Dein Baby wird mit Muttermilch gut versorgt und es wird dir zeigen, wenn es etwas zusätzlich will und braucht. Es gibt Kinder, die sehr viel Körperkontakt brauchen und andere, die schon früher von der Mutter wegstreben und als neugierige Entdecker durch ihre Welt wandern (krabbeln). Wie sich das einzelne Kind verhält, hängt von seinem Temperament ab und nicht davon, ob es gestillt wird oder nicht. Lass dir und deinem Kind Zeit, auch er wird zu dem für ihn passenden Zeitpunkt so weit sein, dass er nicht mehr „ununterbrochen" getragen werden will. Auch das Schlafverhalten ist nicht so ungewöhnlich, wie es dir vielleicht scheint. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Nicky, hallöchen. Hier ist noch jemand, dessen Kind sich auchnicht auf die Beikost gestürzt hat :-) meine Tochter wurde knapp 7 Monate voll gestillt, und wir haben ihr dann Beikost angeboten. Hahaha, von wegen neugieriges aufnehmen. Sie ass regelmässig 5 Löffel, dann war Schluss. Und so ging das Monate. Erst seit sie ca. 11 Monate ist, isst sie auch mehr, allerdings stillen wir noch ca. 60 Prozent. Weisst Du, die Zwerge sind alle unterschiedlich und haben ihren eigenen Zeitplan. Wenn Dein Kind noch keine Beikost mag, wird es wissen, warum. Biete immer mal wieder an und bleib ansonsten entspannt. Auch Dein Kind wird Beikost nehmen irgendwann.... Ach ja, Tragebaby: Auch willkommen im Club. Mittlerweile geht es , dass unsere Lütte mal 20 Minute vor sich hinspielt. Vorher? Tragen, Tragen, Tragen. Ich kanns ehrlich gesagt verstehen: alleine spielen ist für ein Kind in dem Alter halt weniger spannend, und da gibts weniger zu lernen und zu sehen, als wennman durch die Landschaft getragen wird... Auch das ändert sich irgendwann... spätestens wenn das Kind sich von selbst halbwegs schnell fortbewegen kann.... lg Doro, die durch das dauernde Tragen klasse abgenommen hat :-) und durchs Stillen. Ich brauch kein Fitness-Training mehr :-)
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