Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wieviel Beikost braucht ein Kind mit 10 Monaten?

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: Wieviel Beikost braucht ein Kind mit 10 Monaten?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Biggi, meine Tochter ist jetzt fast 10 Monate alt. Ich habe mir bei ihr vorgenommen, mit der Einführung von Beikost so lange zu warten, bis sie selbst den Impuls gibt. Es wäre einfach höchst unlogisch, wenn wir unseren Kindern Beikost geben müssten, bevor sie bereit sind, welche zu sich zu nehmen. Mit etwa 8 Monaten entwickelte sie Interesse an unserer Nahrung. Sie isst nun täglich Gemüsestückchen, bevorzugt Blumenkohl und Kartoffeln, am liebsten selbst, alternativ darf ich sie ihr aber auch in den Mund schieben. Brot liebt sie - uns das war es auch. Obst nimmt sie nicht, Hirsebrei nimmt sie nicht. Überhaupt verabscheut sie jegliche pürierte Kost, es grenzte an ein Wunder, dass sie heute mit der Gabel zerdrückte Kartoffeln und Pastinaken aß, wenn auch nur 5 Löffel. Mit dem Löffel essen findet sie ohnehin blöde, sie saugt das Essen herunter und möchte ganz schnell nicht mehr. Ich biete ihr jedenfalls immer wieder unterschiedliche Dinge an, meist mehrere Tage lang das gleiche, aber sie lehnt fast alles ab. An der Brust trinkt sie am liebsten nachts, tagsüber ist schließlich die Umgebung zu erkunden, da bleibt kaum Zeit für entspanntes Stillen findet sie. Ich stille gerne, mir macht auch das nächtliche Stillen nicht viel aus, sie schläft ohnehin neben mir, da ist sie schnell angedockt. Nur mache ich mir manchmal Sorgen, es könnte ihr eventuell doch an etwas mangeln?!. Ihr Hb-Wert liegt derzeit bei 10,8 - ist das genug? Sie hat häufig Infekte, ihre Schwester bringt leider viele Erreger aus dem Kindergarten mit, die uns alle immer wieder flachlegen. Schnupfen ist eher die Regel als die Ausnahme, und so Frage ich mich schon manchmal, ob wohl ein Vitaminmangel dahinter stecken könnte? Manchmal sage ich mir auch, sie wäre sicher oft noch viel kranker, wenn ich nicht stillen würde. Der freundliche Stationsarzt in der Klinik, in der wir neulich mit einem heftigen Infekt zwei Tage waren, meinte jedenfalls, sie hätte sicher eine Lungenentzündung bekommen, wenn sie nicht mehr voll gestillt worden wäre. (Klar, wenn sie krank ist, verweigert sie mitunter jegliche Beikost.) Solche Bemerkungen bestärken mich dann darin, dass es so in Ordnung ist, wie wir es machen. Meine Tochter ist sehr klein (unsere Große ist auch klein, mein Mann und ich sind auch keine Riesen), hat erst 66 cm und wiegt ca. 8,5 Kilo. Manchmal regt sich auch der Gedanke, sie würde so wenig wachsen, weil sie falsch ernährt wird. Aber dann wäre es wohl eher so, dass sie schlecht zunehmen aber trotzdem wachsen würde, oder? Was meinst Du - können wir so weitermachen? Oder muss ich irgendetwas ändern? Ich möchte eigentlich nichts ändern, aber es soll meiner Kleinen natürlich nichts fehlen. Liebe Grüße von Birgit!


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Birgit, deine Tochter liegt was die Größe betrifft bei den kleineren Kindern. Doch wenn die ganze Familie eher klein ist, dann dürfte das kein Anlass zur Sorge, sondern eine genetisch bedingte Tatsache sein. Was das Verhältnis Größe zu Gewicht betrifft, so ist hier sicher keine Grund zu der Annahme, dass sie nicht ausreichend ernährt würde. Es gibt die Faustregel, dass ein Kind, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Doch auch diese Regel bietet nur einen Anhaltspunkt und nicht einen absoluten und verbindlichen Wert. Laut einer Tabelle in „Kinderheilkunde" von Hrnack, Koletzko liegt der Referenzbereiches für den Hämoglobinwert bei einjährigen Kindern zwischen 10,5 und 15,5 g/dl. Werte für zehn Monate alte Kinder sind in dieser Tabelle nicht angegeben. Bei Infekten ist es oft so, dass der HB-Wert absinkt und erst nach dem Gesundwerden wieder ansteigt. Wenn deine Tochter keinen Brei mag, dann lass sie doch einfach weiter stückige Kost essen und auch selber essen. Viele Kinder mögen nicht gefüttert werden. Um die Eisenaufnahme zu verbessern, kannst Du versuchen Nahrungsmittel so zu kombinieren, dass sie immer Vitamin-C-reiche Nahrung in Verbindung mit besonders eisenhaltiger Nahrung isst, da das Vitamin C die Eisenaufnahme verbessert. Sicher ist auch für dich das nun neu auf deutsch erhältliche Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Birgit, mein Sohn ist auch 10 Mon. und will von Beikost nicht viel wissen. Selber was knabbern (Gurke, Dinkelstange,...) mag er auch, aber mit dem Löffel brauch ich ihm nicht zu kommen. Tagsüber stillt er aber noch sehr häufig (meist alle 2 Std. ). Das deine Kleine klein ist, kommt wohl daher, das ihr auch klein seid und leicht ist sie ja wirklich nicht *g*. Marvin wiegt jetzt ca. 8 kg und ist ca. 71cm groß. Wenn der hb-Wert nicht in Ordnung wäre, hätte der Arzt doch was gesagt, oder? lg monika


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag liebe Biggi,   mein Baby (9 M) isst bisher kaum Beikost. Mal hier ein Löffel mal da aber das wars auch wirklich schon, und wird darüberhinaus weiterhin nach Bedarf gestillt. (Brei läuft ganz schlecht machen BLW)  Es nimmt auch weiter gut zu (11Kilo schon)  Motorisch auch gut entwickelt (krabbelt, sitzt,steht usw.) "sprachlich" auch (mach ...

Liebe Experten,   mein Baby 9,5 M mag keine Beikost bzw. Isst kaum davon. kurz zum Baby: wiegt 11 Kilo (Geburt 3,8)  motorisch gut entwickelt: sitzt, steht, läuft an Möbeln und Händen entlang, klettert über Sachen  sprachlich auch gut: kann gewissen Tierlaute nach machen (wenn man fragt: wie macht ..?) Wir kommen pro Tag nicht mal auf eine Portion ...

Hallo Biggi, ich habe da noch mal eine Frage...unser Kleiner ist nun 1,5 Jahre. Wir hatten sehr schwierige Monate. Er hat ca 5 Mich7onate (ab dem 10. Lebensmonat) nicht zugenommen und ständig Fieber (vsl Ebbstein-Barr-Virus lt Kinderarzt) dadurch hat er in der Zeit kaum bis gar nichts gegessen und nur gestillt. Seit 3 Monaten hat er keine Fiebe ...

Hallo Biggi, mein Sohn ist 9 Monate alt und ist ein sehr schlechter Esser. Brei lehnt er komplett ab. Fingerfood isst er homöopathische Mengen hier und da wird geknabbert im Bauch landet nicht viel. Ich stille ihn ca. alle 3-4 Stunden. Er meldet sich aber auch nicht wirklich viel zum Stillen. Unterwegs klappt es kaum, da er immer abgelenkt ist. ...

Hallo liebe Biggi, ich hätte einige Fragen zum Thema Beikost. Mein Sohn wird heute acht Monate alt, ich habe ihn nun im Prinzip die ganze Zeit über voll gestillt. Überall im Internet war ja nun davon die Rede, dass man ab dem 5. Monat und spätestens zu Beginn des 7. Monats die Beikost einführen sollte. Mir war klar, dass ich dies so spät wie m ...

Hallo Biggi, ich habe mich schon ganz schön eingelesen zum Thema Stillen und Beikost und habe auch die beiden unterschiedlichen Lager bemerkt: die "Milchmalzeit-Ersetzer" und die "Es heißt Beikost und nicht Anstattkost"-Verfechter. Ich habe schon viel von dir gelesen und wollte mich deshalb bei dir versicher, ob ich das so richtig mache. Ich ...

Liebe Biggi, nach einem holprigen Start stille ich seit dem zweiten Monat meine Tochter (1. Kind, aktuell 4 Monate) voll. Nach Korrektur ihres zu kurzen Zungenbandes trinkt sie deutlich effektiver, sodass sich die Dauer der Mahlzeiten auf ca. 10 Minuten verkürzt hat. Unsere Abstände zwischen den Mahlzeiten liegen relativ unverändert bei ca. 1,5 ...

Hallo Frau Welter, meine Tochter (7M) isst liebend gerne feste Nahrung und tut sich tagsüber schwer mit dem Stillen. Ich wollte gerne 2 Jahre lang stillen. Wenn ich ihr soviel Beikost gebe, wie sie möchte, würde sie  jedoch kaum noch Milch trinken. Meine Frage ist: Wieviel Beikost biete ich ihr an, sodass sie satt wird und zufrieden ist?  ...

Guten Tag,  ich habe eine Frage zum Thema Beikost. Und zwar habe ich meinen Sohn bis zum sechsten Lebensmonat vollgestillt. Ab dann hatte er auch schon die ersten Beikostreifzeichen. Leider funktioniert das so gar nicht. Egal was ich meinem Sohn gebe, ob feste Nahrung oder Brei, er möchte einfach nicht. Er wehrt sich dagegen, weint bitterlic ...

Liebe Biggi,  mein Sohn 4,5 Monate trinkt nur an einer Brust. Die andere/rechte pumpe ich viermal am Tag aus. Hier habe ich jeden zweiten Tag Milchstau, teilweise auch Entzündungen. Wärme vor jedem pumpen an und danach gleich kühlen. Die Milchmenge hat sich fast halbiert, jetzt 50 ml in zehn Minuten pumpen. Die Brust wo er betrinkt pumpe ich na ...