Franzipanzi
Hallo, Ich habe vor nun fast genau 10 Wochen mein erstes Baby, einen Jungen geboren. Ich Stille ihn voll uns hatte anfangs leichte Still-Probleme durch seine Gelbsucht, (ging nach 3 Tagen spurlos an ihm vorbei) sodass ich mit einem Brusternährungsset zufüttern musste. In der Zeit pumpte ich die Milch ab um nicht zu riskieren keinen Milcheinschuss zu bekommen. Nun hatte sich unsere Stillbeziehung bis zur 7./8. Woche gut entwickelt (wir hatten leider nur arge Probleme mit Blähungen immer dann wenn gestillt wurde, da scheinbar zu diesem Zeitpunkt seine verdauung auf Hochtouren arbeitete). Ungefähr in diesem Zeitraum stellte ich vermehrt fest, dass mein Kleiner sich viel verschluckte und hustete an der Brust. Irgendwann bemerkte ich dann zusätzlich, dass vor allem aus der rechten Brust ein bis zwei starke Strahlen rausliefen, die auch beim Abdocken erst langsam versiegten. Bis dato hatte ich auch für mein Gefühl sehr oft am Tag Milcheinschüsse, weswegen ich große Stilleinlagen trug und in der Nacht lief ich regelmäßig viel aus, sodass ein Handtuch unter mir nicht reichte. Der Kleine nahm weniger zu und ich bat eine Stillberaterin mir zu helfen. (Die ist momentan leider im Urlaub und nicht zu erreichen, weswegen ich hier nun um Hilfe bitte). Sie empfahl mir das Blockstillen um die Milchmenge zu reduzieren. Vor 2 Wochen fing ich mit einem 4h Rhythmus an, da dieser aber nicht auszurichten schien, erhöhte ich in Absprache auf 6h am letzten Freitag. Nun wurde es die letzten Tage immer besser und ich entschied gestern Vormittag als der Kleine das erste Mal nicht genug an einer Brust zu bekommen schien, ihm die zweite Brust wieder anzubieten. Nachdem er danach einen 3h mittagsschlaf einlegt und ich ihn wieder anlegte, musste ich leider feststellen, dass plötzlich zu wenig Milch aus der Brust kam sodass mein Sohn (zum ersten Mal) nach dem Stillen quengelig blieb, immer wieder andockte um dann wieder abzudocken und sich weiter unruhig zu verhalten. Ich bin überrascht wie plötzlich das eine extrem ins andere umgeschlagen hat und ärgere mich, nicht schon einen Tag früher wieder den normalen Still Rhythmus aufgenommen zu haben. Jetzt haben wir die Nacht und den Morgen öfter angedockt, die Brüste fühlen sich leer an und es kommt immer noch zu wenig raus. Wie sollte ich nun vorgehen um die Milchproduktion zu steigern ohne wieder in das andere Extrem zu verfallen? Grüße
Liebe Franzipanzi, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Ich würde jetzt ein paar Stilltage einlegen und das Baby stillen, stillen und wieder stillen. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade so viel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Herzlichen Gruß Biggi
Franzipanzi
Okay, also nach Bedarf Stille ich ja bereits. Nur manchmal schläft der Kleine eben mal 3h und manchmal nur 20minuten,danach habe ich jedes Mal gestillt. Bedeuten jetzt stilltage ich soll ihn öfter anlegen und den Schlaf unterbrechen? Und die Anweisungen zum milchspendereflex sind ja jetzt eher kontraproduktiv weil ja jetzt weniger Milch produziert wird und nichts mehr "schießt".
Liebe Franzipanzi, im Moment würde ich persönlich noch nicht wecken, aber das Kind eben oft anlegen und nicht erst nach drei oder vier Stunden wie bisher. Wenn die Milch dann zu stark kommt, können Sie das Berg-auf-stillen durchaus auch jetzt praktizieren und später (wenn die Milchmenge wieder passt) die anderen Tipps. Lieben Gruß Biggi
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