Mitglied inaktiv
Hallo, meine Kleine ist jetzt 7 Wochen alt....und nach sehr vielen Startschwierigkeiten (kein Milcheinschuß, zu wenig Milch, fast ausschließlich Flasche, Schmerzen in den Brustwarzen)...sind wir jetzt so weit, daß ich nur noch 3 Fläschchen am Tag brauche, den Rest stillen kann. Allerdings trinkt die Kleine NUR mit Stillhütchen an der Brust. Gebe ich ihr die Brust ohne, fängt sie sofort an zu meckern. Wie kann ich ihr das angewöhnen?? Oder geht das nicht mehr, da sie auch die Flasche bekommt und dieses "Gummigefühl" gewohnt ist? Außerdem würde ich gerne wissen wie man merkt, ob nur die Brustmilch reicht. Ich habe das Gefühl es wird immer besser, füttere aber trotzdem 3 x am Tag zu, aus Angst, sie bekommt zu wenig Flüssigkeit. Liebe Grüße!
Liebe Momper, leider werden Stillhütchen immer wieder empfohlen obwohl sie mehr Probleme schaffen als sie lösen. Eines dieser Probleme heißt Saugverwirrung und führt dazu, dass die Babys von den Saughütchen abhängig werden und es ist gar nicht so einfach, sie wieder davon wegzubekommen. Ich beschreibe ihnen nun in Kurzform, wie sie versuchen können ihr Baby von den Stillhütchen zu entwöhnen und an die Brust zu bekommen. Allerdings wäre es besser, wenn Sie von einer LLL Stillberaterin direkt betreut würden, denn diese Umgewöhnung ist meist recht anstrengend und es ist hilfreich dabei eine kompetente Ansprechpartnerin vor Ort zu haben. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, dazu benötige ich lediglich ihren Wohnort mit Postleitzahl. Ihre Tochter kommt mit dem Unterschied zwischen Stillhütchen und Brust nicht zurecht. Um diese Situation zu verändern brauchen Sie viel Geduld. Ein "Machtkampf" mit dem Baby ist dabei wenig hilfreich und sollte vermieden werden. Zunächst einmal können Sie versuchen ihre Tochter zu stillen, wenn ihre Brust nicht so voll ist, z.B. gegen Abend, und wenn ihr Baby schläfrig ist. Dabei müssen Sie auf eine korrekte Anlegetechnik achten (dazu gibt es ein gutes Infoblatt "Stilltechniken die funktionieren" ist bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich). Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass Sie mit dem Stillhütchen zu stillen beginnen und es nachdem der Milchspendereflex eingesetzt hat und die Milch zu fließen beginnt wegziehen, so dass das Baby direkt an der Brust saugt. Vielfach wird empfohlen die Spitze des Hütchens mit einer scharfen Schere oder einer Schere abzuschneiden - jeden Tag etwas mehr, oder sogar vor jedem Stillen, wenn das Baby das akzeptiert. Falls Sie aber keine Latexhütchen sondern solche aus Silikon verwenden, können Sie diese Methode nicht anwenden. Silikonhütchen werden scharfkantig, wenn man sie abschneidet. Außerdem sollten Sie keinen Schnuller anbieten, alles Saugen des Babys sollte an ihrer Brust erfolgen. Mit dem Schnuller könnte das Baby ebenfalls verwirrt werden. Da Sie ja bereits zusätzliche Nahrung geben, sollte diese nur langsam wieder reduziert werden. Ich werde Ihnen jetzt allgemeine Tipps geben, wie Sie Ihre Milchmenge steigern können. Haben Sie ein wenig Mut und Geduld und Sie werden sehen, dass auch ihr beide wieder zum vollen Stillen kommen könnt. In Ihrer Situation ist auch eine Zusammenarbeit von Mutter und Stillberaterin zu empfehlen. Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wach zu halten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihr Baby zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt `Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga Stillberaterin bezogen werden kann. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Puh, vielen Dank für diese ausführliche Antwort. Offensichtlich habe ich so ziemlich alles falsch gemacht. Meine Postleitzahl ist 75242 Neuhausen. LG, momper
Liebe Momper, die nächstgelegene LLL Stillberaterin dürfte Frau Andrea Fröhlich Tel.: 07971 912750 sein. Sie kann Ihnen sagen, ob es eine nähere LLL-Beraterin gibt. LLLiebe Grüße, Biggi
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