Hallo,
Meine Tochter 6 Wochen alt, hat von Anfang an Probleme mit meinem zu starken Milchspendereflex. Sie trinkt sehr hastig und läst dabei oft die Brustwrze los, streckt sich nach hinten durch und schreit, dann geht sie schimpfend wieder an die Brust trikt ein paar schlücke und fängt wieder an zu schreien.
entweder beruhigt es sich und sie kann normal und entspannt weiter trinken oder sie verweigert die Brust schläft dann kurz ein und wacht hungrig wieder auf. Weshalb sie sehr oft und nur kurz trinkt. Regelmäßig kommt es vor, dass sie schwallartig erbrechen muss. Oft schreit Sie am Abend länger Zeit, was ich auf Blähungen zurückführe
Sie nimmt sehr gut zu, hat viele nasse Windeln am Tag. Ihr Stuhlgang ist manchmal grün und oft schaumig.
Abends ist es immer am schlimmsten. Nachts trinkt sie meistens ruhig und trinkt viel seltener
Ich bekomme auch häufig zwischen den Mahlzeiten einen Milchspendereflex, was schmerzhaft ist und es läft auch aus der anderen Brust viel Milch beim stillen. meistens halte ich ein Glas darunter,normalen Stilleinlagen reichen bei mir auch nie, sodass ich ständig Mullwindeln vor der Brust habe, die trotzdem ein paar mal am Tag trifend nass sind.
Ich habe schon einiges ausprobiert:
Berg auf stillen, Salbei und Pfefferminztee trinken, erst nach dem Milchspendeseflext anlegen, Milch ausstreichen, die Brust nur alle 2-3 Stunden wechseln. ohne ernennenswerten erfolg. Bis vor kurzen war es an einer Brust immer besser wie an der anderen was sich aber gerade langsam angleicht.
Was kann ich noch tunn, dass sich die Lage verbessert ? vorallem um meiner Tochter eine entspannte Stillmahlzeit zu ermöglichen und damit sie kein Bauchschmerzen davon bekommt.
Vielen Dank im Vorauf für ihre Hilfe
Gruß Mirjam mit Marla
von
Mirjam333
am 01.03.2017, 15:08
Antwort auf:
Was kann ich noch tunn ? hoher Milchspendereflex / Kind schreit an Brust / Blähu
Liebe Marla,
beobachte die Stillmahlzeit einmal ganz genau. Hat deine Kleine nach dem
Einsetzen des Milchspendereflexes Probleme mit dem Schlucken nachzukommen
bzw. verschluckt sie sich sehr leicht? Schießt die Milch regelrecht aus deiner Brust
heraus? Fließt Milch aus dem Mundwinkel deines Babys? All dies sind Anzeichen für
einen sehr starken Milchspendereflex. Es kommt vor, dass der Milchspendereflex so
stark ist, dass das Kind nicht damit zurecht kommt.
Es kann aber auch sein, dass dein Baby ein anderes Problem hat und evtl. saugverwirrt ist. Bekommt dein Baby Schnuller oder die Flasche? Wenn ja, lass diese bitte einmal weg, oft reicht das schon aus.
Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu
nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der
Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas
nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten,
dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem
Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten
mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem
bequemen Sessel sitzend, zurück.
Auch wenn Du das schon probiert hast, mache es weiterhin, irgendwann wird sich ein Erfolg zeigen.
Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind:
die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der
gestauten Milch
Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten
vergrößerst verschlimmert sich das
Problem noch weiter.
nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was
üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein
Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male
dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite
wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du
gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu
sehr anzuregen.
Es gibt also keine fixe Vorschrift „es muss mit der Seite begonnen werden, an der das letzte Mal zuletzt getrunken wurde". Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich gut entwickelt und ihr beide euch wohl fühlt. Viele Frauen tasten einfach und geben die Brust, die sich voller anfühlt.
das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark
saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt,
ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark.
verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen)
das Baby oft aufstoßen lassen.
den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt
sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit
Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird.
Gerade im Liegen ist es für das Baby oft leichter, wenn der Milchspendereflex sehr stark ist.
Ich kann dir gerne empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in deiner Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem wirst Du sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie dein kleines Menschlein.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.03.2017