madita
Hallo, bei uns klappt es mit dem Stillen sehr gut-auch dank ihrer Tipps!!!-und ich bin sehr froh darüber. Meine Maus ist 2,5 Monate alt und braucht es zum Einschlafen abends an der Brust zu nuckeln und tagsüber mag sie es auch manchmal ganz gerne . Ich behalte Sie auch danach noch auf dem Arm(ausser abends,da stille ich im Liegen). Mich stört es gar nicht,ich finde es gerade abends sehr schön und ruhig.Irgendwie raten mir aber alle Leute (inklusive Hebamme)davon ab,es kommen ständig Sprüche wie "Jetzt trinkt sie doch gar nicht mehr,leg Sie doch mal hin".Ist das Nuckeln irgendwie schädlich?Warum finden es denn sonst alle Leute so schlecht?Wenn ich nachfrage höre ich immer nur dass es "eben nicht gut ist"und an der Brust nur getrunken werden soll...Hört sich für mich etwas sinnlos an,dann dürften wir ja auch nie Schokolade essen,weil jeden Tag trockene Nudeln ja auch reichen um satt zu werden... Gibt es denn einen wirklichen Grund der so gegen das Nuckeln spricht?Ich möchte meinem Baby ja auf keinen Fall schaden,aber wenn mir niemand sagen kann warum es schlecht sein soll,sehe ich auch nicht ein meinem Baby die Brust zu verwehren... Danke und liebe Grüße
Liebe madita, NICHTS machstst Du verkehrt! Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem „non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: „Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Die anderen Nebeneffekte, wie häufiges Aufstehen der Mutter, weil das Kind den Schnuller verliert, sind natürlich auch nicht gerade angenehm. Du kannst dir und deinem Baby das Leben weiterhin sehr viel einfacher machen, wenn Du dich auf dein Kind einlässt. Die oben erklärten Zusammenhänge machen es dir hoffentlich noch einfacher, dem Bedürfnis des Kindes entgegenzukommen, zumal es erwiesen ist, dass es sich langfristig auszahlt, diese Bedürfnisse jetzt zu stillen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Stillen bietet nicht nur Nahrung für den Körper, es ist auch Nahrung für die Seele und das sogenannte „non nutritive sucking“ hat ebenfalls einen hohen Stellenwert. In unserer Gesellschaft ist es üblich geworden, Babys bereits sehr früh „erziehen" zu wollen, damit sie nicht „verwöhnt" werden und ihnen ihre Grenzen gezeigt werden. Manchmal kann ich mich bei diesen Diskussionen nicht des Eindrucks erwehren, dass das ein richtiges Horrorszenario entwickelt wird, in dem Eltern und Baby sich als Feinde gegenüberstehen und einander bekämpfen (müssen). Ein so kleines Wesen kann man noch gar nicht verwöhnen. Dein Baby hat noch keinerlei Zeitgefühl und deshalb ist es am besten, auf seine Bedürfnisse sofort zu reagieren. Deine Tochter empfindet zum Beispiel jetzt ein Hungergefühl. Sie befindet sich damit in einer unangenehmen Lage, aus der sie sich nicht selbst befreien kann, und schreit deshalb. Sie hofft, dass dann jemand (also Du) kommt und sie aus dieser unangenehmen Situation erlöst. Da sie noch nicht versteht was gleich, in ein paar Minuten oder nächste Woche bedeutet, ist die Jetzt Situation für sie bestimmend und erscheint ihr endlos. Ansprüche und Bedürfnis stimmen bei einem Baby überein. Wenn Dein Baby also aufhört zu weinen, sobald Du es hochnimmst (und an die Brust legst), dann behalte es einfach weiter in Deinem Arm und sei froh, dass Du da bist, um auf dieses wichtige emotionale Bedürfnis einzugehen. Behandele dein Baby unbedingt weiterhin wie ein Baby, nicht wie die verkleinerte Ausgabe eines Erwachsenen. In einem amerikanischen Buch über die Entwicklung von Kindern (Aldrich: „Babys are Human Beeings"‘) habe ich einmal den wichtigen Satz gefunden „Damit Kinder sich gut entwickeln können, sind liebevolle Fürsorge und ein beständiges, direktes Eingehen auf ihre Bedürfnisse so ausgesprochen wichtig". Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwierig es manchmal sein kann, sich mit dieser Einstellung in unserer Gesellschaft zu behaupten. Immer wieder trifft einem der Vorwurf der „Sklave" seines Babys zu sein oder einen kleinen Tyrannen heranzuziehen. Aber: Kinder, die als Babys gelernt haben, dass sie sich auf ihre Mutter verlassen können, deren Bedürfnisse gestillt wurden, gehören später meist zu den Menschen, die in sich selbst ruhen, ein gesundes Selbstwertgefühl entwickelt haben (denn sie waren ihren Eltern etwas wert) und ausgeglichen durch ihr Leben gehen können. LLLiebe Grüße, Biggi
madita
Vielen Dank! Ich finde es auch merkwuerdig seinem Kind ohne Grund irgendetwas zu verbieten,was es sich wuenscht...obwohl doch eigentlich ganz klar ist,dass so Winzlinge einfach nur Grundbeduerfnisse haben und das Gegenteil von Tyrannen sind..Bin froh und meine Maus auch :) Liebe Gruesse
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