Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

viele fragen zur beikost!

Biggi Welter

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Frage: viele fragen zur beikost!

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hallo biggi! mein sohn ist 7 monate alt und isst nun schon seit einem monat gemüsebrei. zur erweiterung der beikost habe ich nun einige fragen: 1) wir (die eltern) haben zwar keine allgergien, aber ist es nicht trotzdem sinnvoll eine allergieprophylaxe zu betreiben? 2) wie stelle ich eine unverträglichkeit fest? der stuhl ist mit ausnahme nach den karotten ja immer flüssig. 3)mir wurde mandelmus als fettzugabe im gemüsebrei empfohlen. aber nüsse sind doch im ersten jahr zu meiden. auch als mandelmus? 4)wann sollte man spätestens fleisch in den gemüsebrei geben? du hast geschrieben, dass man pute nehmen soll. nur pute bekomme ich nicht aus biologischer haltung. rind oder kalb allerdings schon!? 5)in den ernährungplänen steht, man soll als 2. schritt den vollmilch-getreide-brei einführen. nun gehört vollmilch doch auch zu den hochallergenen nahrungsmitteln! sollte ich statt dessen säuglichngsmilch nehmen? da ich noch stille erscheint mir das als etwas krotesk.was hältst du von diesem vollmilch-getreide-brei, und wie soll erzubereitet werden? ab welchem alter ist er notwendig? 6)sind statt dem orangensaft als vitaminzugabe auch apfelsaft oder andere babysäfte anzuraten? viele fragen - ich hoffe du kannst mir weiterhelfen.! danke!! petra


Biggi Welter

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? Liebe Petra, es ist sicher sinnvoll, im ersten Lebensjahr nicht unbedingt gleich eine riesige Vielfalt verschiedener Lebensmittel einzuführen und der Verzicht auf Kuhmilch und Kuhmilchprodukte bis etwa zum ersten Geburtstag ist auch für Kinder ohne erhöhtes Allergierisiko empfehlenswert. Andererseits braucht sicher keine übertriebene Kontrolle des Essens stattzufinden, sondern eher eine Ernährung mit Augenmaß betrieben werden. Allergische Reaktionen können sich in verschiedener Weise äußern: Magen-Darm-Probleme (Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Verstopfung), Atemprobleme, Hautprobleme (Ausschlag, Rötung, Juckreiz). Ich hoffe jedoch für euch, dass ihr nichts davon erleben werdet. Mandeln sind keine Nüsse, dennoch ist auch hier ein Allergierisiko nicht auszuschließen. Mandelmus enthält hochwertiges Eiweiß, ungesättigte Fettsäuren, eine breites Spektrum von Mineralstoffen, B-Vitamine und ist besser verträglich als andere Nussmuse. Wenn keine Allergiegefährdung besteht, ist Mandelmus ein hochwertiges Nahrungsmittel. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass es aus geschälten Mandeln hergestellt wurde. Als Ersatzprodukt für Muttermilch eignen sich Mandlemus- und sogenannte Mandelmilchzubereitungen allerdings nicht. Als Fettzugabe ist Öl empfehlenswert. Das wertvollste Fett ist kaltgepresstes Pflanzenöl. Trotzdem sollte bis zum Ende des achten Monats nicht kaltgepresstes Öl verwendet werden, da empfindliche Babys auf die (ansonsten wünschenswerte) Reste der Ölsaat reagieren können. Deshalb sollte anfangs Soja-, Raps- oder Maiskeimöl, später dann kaltgepresstes Sonnenblumenöl verwendet werden. Ob ein Baby/Kleinkind Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen- und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin-C-haltiger Bestandteil. Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich. Fleisch aus kontrolliert biologischer Haltung ist vorzuziehen, es kann auch Rindfleisch sein, Schweinefleisch sollte im ersten Jahr noch gemieden werden. Für ein gestilltes Kind ist überhaupt kein Milchbrei notwendig. Die Ernährungspläne beziehen sich ja nun mal auf nicht gestillte Kinder (was ja leider als die „Norm" angesehen wird). Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei. Außer dem Menschen gibt es ja keine Spezies, die die Milch anderer Säugelebewesen zur Ernährung ihrer Nachkommen verwendet. Wenn Du magst, kannst Du einen Milchbrei aus Muttermilch zubereiten, aber es geht auch ohne Milchbrei. Ein Vitamin-C-haltiger Saft ist geeignet, es muss nicht zwingend Orangensaft sein. Ich hoffe, deine Fragen beantwortet zu haben. LLLiebe Grüße Biggi


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