Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Verunsichert bei Beikost

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Verunsichert bei Beikost

Lila-lala

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Hallo, Mein Sohn, fast 10 Monate alt, wird noch sehr viel gestillt. Er bekommt ungefähr drei mal täglich Brei angeboten und isst davon etwa 100 Gramm, manchmal mehr manchmal weniger. Zusätzlich liebt er es selbst zu essen und bekommt so Gemüse, Nudeln, Brot usw. Davon isst er aber wirklich kleine Mengen. Ich stille ihn aber auch noch etwa vier Mal täglich, vormittags, mittags, nachmittags und zum Einschlafen. Jetzt habe ich gelesen, dass dies zu viel Milch ist und dass ich das als Mutter konsequent verringern sollte, dann würde er mehr essen. Mir kommt es aber so vor als wäre er nur nach dem Stillen wirklich zufrieden. Er ist sonst gut gelaunt und fit, wiegt um die 9 Kilo. Ach ja, nachts wird er auch noch oft gestillt. Ist das so zu viel?


Biggi Welter

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Liebe Lila-lala, im ersten Lebensjahr IST Milch die Hauptnahrungsquelle und viele Babys essen noch nicht viel feste Kost. Du machst es also genau richtig, wenn Du Dein Baby das Tempo bestimmen lässt! Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Auch das nächtliche Stillen wird sich von ganz alleine regulieren. Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Auch wenn das Kind am Tag viel isst, schläft es nicht besser, denn es wacht ja nicht nur wegen dem Hunger auf, sondern sucht Nähe und Geborgenheit! Du machst alles richtig!!! LLLiebe Grüße Biggi


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