Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Ich bin zur Zeit total verunsichert was Beikost betrifft. Gleichmal vorweg Lisa ist 7 Monate alt, 69 cm groß und wiegt 9330g. Ich habe sie bis ca vor vier Wochen eigentlich fast voll gestillt. Unseren 1. Beikost-Versuch hatte wir als sie 4 1/2 Monate war. Da gab ich ihr einen Löffel Karotten, das ca. drei Tage dann hat Lisa mir verweigert. Somit dachte ich mir, ok sie mag noch nicht, ich werde weiter stillen (tu ich ja gerne). Meinen 2. Beikost-Versuch startete ich als Lisa 6 Monate alt wurde. Mein KiArzt meinte auch, ich könne jetzt schon anfangen. Das tat ich auch, ich begann wieder mit Karotten (1 Woche) dann Karotte mit Mais, dann Gemüse-Allerlei. Sie schaffte schon ein halbes Glas. Ich war stolz auf sie. Dann wurde Lisa vor zwei Wochen krank. Sie hatte starke Bronchitis, absolut keinen Apetitt auf irgendwas und wenn sie ein bisschen etwas getrunken hat, hat sie vor lauter Husten erbrochen. Ich legte sie dann mit kürzen Abständen an (unser Rhythmus war 3 1/2 bis 4 1/2 Stunden). Die Ärztin im Krankenhaus meinte, da Lisa so unregelmäßig getrunken hat (auch von der Menge her)ich soll sie alle 2 Stunden anlegen, damit die Milch nicht weniger wird und besser sie erbricht 40 ml als dann vielleicht 200 ml. Das tat ich auch, ich habe dann auch die Beikost wieder eingestellt. So und jetzt haben wir vor einer Woche wieder angefangen. Diesmal aber mit Obst, da sie mir das Gemüse (auch selbst gekocht) verweigert hat. Ich habe ihr einen Tag Apfel mit Banane gegeben. Am gleichen Abend bekam sie dann fürchterlichen Juckreiz im Gesicht, sie hat sich blutig gekratzt. Dazu muss ich sagen, dass Lisa auf einer Wange ein Ekzem hat. Wir dachten uns, das kann eigentlich nur von dem Obst sein, sonst war alles wie die anderen Tage über. Somit habe ich ihr gestern und heute Pfirsich gegeben. Lisa ist aber von allem nur 2-3 Löfferl. Ach ja Lisa, hat seit 2 Tagen keinen Stuhl, hängt das auch damit zusammen, sonst hatte sie jeden 2x Stuhl. Jetzt bin ich etwas verzweifelt und verunsichert. Ich habe im Forum gelesen, dass man so lange immer das gleiche geben sollte, bis sie eine gewisse Menge essen. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Hat Lisa jetzt den Juckreiz im Gesicht, von den vielen Sachen, die wir ihr bereits gegeben haben? Habe jetzt ein total schlechtes Gewissen. Hätten wir bei einer Sorte bleiben sollen, bis sie eine gewisse Mengen isst? Wieviel essen die Babys am Anfang? Lisa ist eigentlich nur 2-3 Löffel, dann macht sie den Mund zu und fängt an zu spucken. Einerseits denke ich mir, sie mag vielleicht noch nicht wirklich, andererseits wären die Anzeichen doch schon da. Sie kann bereits seit dem 5. Monat sitzen, sie schaut uns total gierig beim Essen zu, sie fängt selbst an zu schmatzen, wenn wir essen. Vielleicht kannst du mir ein paar Tips geben, wie wir weiter machen sollen. Sollen wir noch warten, oder sind 2-3 Löffel eigentlich genug. Sollen wir vielleicht abends mit einem Brei anfangen. Ich bin deswegen auch sehr verunsichert, dass Lisa noch nicht wirklich ist und jetzt diesen Juckreit hat, da die anderen Babys in unserem Verwandten- und Bekanntenkreis alle schon Essen, sind aber alle Flaschenkinder gewesen, hat das etwas damit zu tun, tun sich diese Kinder leichter? Ich weiß ich habe sehr viele Fragen, ich hoffe, ich habe es nicht zu verwirrend geschrieben. Würde mich freuen, wenn du ein paar Tips für uns hast. LG Claudia
? Liebe Claudia, das Thema Beikost kann recht leicht zu großer Verunsicherung führen, denn schließlich gibt (fast) jeder seinen Senf dazu und wenn Du drei Leute fragst, dann gibt es vier verschiedenen Antworten. Etwa ab sechs Monaten ist bei den meisten Babys der Zeitpunkt gekommen, zu dem sie deutlich zu erkennen geben, dass sie ergänzend zur Muttermilch auch noch andere Nahrung wollen. Das bedeutet nun jedoch keineswegs, dass sie dann gleich große Mengen essen. Meist ist es nach einem bis drei Löffeln Gemüse, Obst oder Kartoffel erst einmal genug. Allmählich essen die Kinder dann mehr, aber es kann auch jederzeit wieder so sein, dass sie plötzlich deutlich weniger essen mögen oder sogar gar nichts mehr. Diese Aufs und Abs bei der Beikost sind normal. Je mehr Aufhebens um das Thema Essen gemacht wird, um so schwieriger kann die Situation werden. Vielleicht stillst Du dein Kind jetzt erst einmal ein paar Tage wieder ausschließlich, damit sich die Situation wieder entkrampfen kann und dann fangt ihr vorsichtig, langsam und mit viel Geduld wieder an. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Nicht zuletzt wegen der durch die Muttermilch verbesserten Aufnahme verschiedener Nährstoffe aus der Beikost ist es sinnvoll in direkter Kombination mit der Beikost zu stillen. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr und wie oben schon gesagt, kann und soll das Kind weiterhin nach Bedarf gestillt werden, gleich wie alt es ist und wieviel Beikost es bereits bekommt. Falls dein Kind nicht gerne gefüttert werden mag, probiere es mit fingergerechter Nahrung. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Sicher ist auch für dich das nun neu auf deutsch erhältliche Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. LLLiebe Grüße Biggi
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