Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

verändertes Trinkverhalten....

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: verändertes Trinkverhalten....

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Liebe Biggi, es war vor ein Paar Wochen schon einmal eine Phase wo mein Sohn (17 Wochen) schlechter wie bisher getrunken hat, habe es auch an den Windeln bemerkt die weniger nass waren. Er trank aufeinmal kaum, nur einige wenige Minuten und verweigerte zum Teil die Brust wenn ich sie ihm im gewohnten Rhytmus anbat (2 STd.), auch war er dabei zappelig, unruhig und abgelenkt. Das ging ca. 10 Tage so und dann war alles wieder wie vorher 10Min. trinken und mehr. So gut dachte ich, aber jetzt ist es schon wieder so....vorweg er bekommt/bekam KEINE künstlichen Sauger oder Schnuller !!! Er macht dabei keinen unzufriedenen Eindruck so das er hungrig wäre oder so auch sind die Abstände jetzt wieder größer doch meine Sorge bleibt ob er genug bekommt... und was mache ich mit der Milch hatte beim letzten Mal eine Milchstau. Danke im vorraus LG Katrin


Biggi Welter

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Liebe Katrin, es gibt immer Phasen, in denen ein Baby nicht so trinkt wie sonst, so lange Ihr Baby dabei gedeiht, besteht kein Handlungsbedarf Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein, wenn nicht besteht Handlungsbedarf. In jedem Fall ist es dann auch sinnvoll, das Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen zu lassen, um sicher zu sein, dass keine medizinische Ursache für die Verweigerung vorliegt. Bei einem Stillstreik weigert sich das Kind die Brust anzunehmen, es macht sich steif, drückt sich weg, vielleicht saugt es auch an und wendet sich dann ab. Ein Stillstreik kann einige Stunden aber auch tagelang dauern, manche Kinder streiken sogar über ein bis drei Wochen. Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu `bündelnA. Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: o im Umhergehen stillen, o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, o im Halbdunkeln stillen, o im Halbschlaf stillen, o das Baby mit der Brust spielen lassen, o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, o alle künstlichen Sauger vermeiden, o das Baby massieren, o viel Körperkontakt (Haut auf Haut), o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die Ihnen die Becherfütterung zeigen kann und Ihnen auch sonst noch weitere Tipps geben kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo Katrin, bei uns (mein Sohn ist jetzt 13 Wo alt) ist das zur Zeit fast genauso! Er hat zwar einen 3-Stunden-Rhythmus (nur selten mal nach 2h) und trinkt dann 10-30 Minuten je Seite, aber seit ca. 10 Tagen beginnt er regelmäßig 1-2 Mal am Tag nach 5 Minuten zu weinen. Er reckt & streckt sich dann immerzu und wird richtig rot! Wenn ich ihm dann die zweite Seite gebe, trinkt er wieder problemlos. Auch die erste Brust nimmt er danach wieder! Wird er nicht mehr satt? Oder ist er zu ungeduldig und will sich die Milch nicht erarbeiten??? Freue mich über Eure Infos & Hilfe! Steffie


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