Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Unsicherheit Stillen / Zufüttern

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Unsicherheit Stillen / Zufüttern

Wunschkind_im_Bauch_2022

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Sehr geehrte Frau Welter! Mein 8 Wochen alter Sohn und ich hatten leider einen etwas schweren Start. Auch das Stillen wollte nicht klappen und ich bin schon im KH in die Zufütterungsfalle getappt. Die ersten Wochen musste ich nach jedem Stillen eine Flasche nachgeben (30 ml, also minimal). Eine Zeitlang habe ich nach dem Stillen immer noch abgepumpt, um die Produktion zu steigern. Das hat mich alles ziemlich fertig gemacht und beim pumpen kam kaum Milch. Also hab ich es gelassen und mich damit abgefunden, dass ich wohl nie richtig Stillen dann. Siehe da, auf amal wurde alles besser und mein Kleiner trinkt seit 4 Wochen nur 2 mal am Tag ein kleines Fläschchen (insgesamt ist das dann ca 1 empfohlene Portion von den ml her). Ich kann keinen Unterschied bei mir erkennende, meine Brüsten laufen nicht aus, in den Stilleinlagen ist nur tröpfchenweise was! Auch den so oft genannten MSR kann ich nicht spüren... Der kleine nimmt aber sehr gut an Gewicht zu und ist zufrieden. Irgendwie hab ich aber immer Angst, dass er zu wenig bekommt! Kann es sein, dass ich nun so gut Milch habe, aber eben es selbst einfach nicht sehen und spüren kann? Wie ist das eigentlich, wenn er mehr braucht, weil sein Bedarf höher ist? Kann ich davon ausgehen, dass mein Körper das schafft oder werde ich wieder auf mehr Pre zurück greifen müssen?? Ich bin eben etwas verunsichert... Danke und liebe Grüße Anna


Biggi Welter

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Liebe Anna, ja, das kannst du schaffen! Eine weiche oder nicht mehr tropfende Brust ist kein Hinweis auf zu wenig Milch. Es ist absolut normal, dass die Brust nach einiger Zeit wieder weich und bei manchen Frauen auch wieder kleiner wird und nicht mehr ausläuft. Das ist eher ein Zeichen, dass sich die Stillbeziehung eingespielt hat, aber nicht, dass die Milchmenge zurückgegangen ist. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Vielleicht magst du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Und so lange dein Baby so toll zunimmt, besteht sicher kein Grund zur Sorge! Am besten sprichst du auch einmal mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, sie kann dir sicherlich auch noch einige Tipps geben. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß Biggi


Wunschkind_im_Bauch_2022

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