Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Unsicherheit bezüglich Zufüttern und Stilldauer

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Unsicherheit bezüglich Zufüttern und Stilldauer

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Liebe Biggi, mittlerweile haben wir unser zweites Wunschbaby, Jan, 22 Monate nach unserer Pia zur Welt gebracht! Ein Wonneproppen und als Junge in allem ganz anders als Pia... Nun meine Frage: mein Hausarzt riet mir aufgrund meines körperlichen Zustandes mehr oder minder zum Abstillen bzw. ich solle unbedingt bei der U4 mit dem Kinderarzt besprechen, ob es nicht nötig sein Jan etwas zuzufüttern weil er so ein "Brocken" ist (Geburtsgewicht 3660 g, jetzt mit 3 1/2 Monaten 7,9 kg) und es für den Knochenbau wichtig sei etc. Ich stille Jan voll wie bei Pia, selbstverständlich, und hatte es auch bis September vor "durchzuziehen" und dann nach unserem Urlaub langsam mit dem Abstillen anzufangen. Die Aussage des Arztes hat mich jetzt echt verunsichert - sicher, ich selbst bin geschlaucht, Jan "zieht" mir schon mehr Energie ab als Pia und ich fühle mich nicht so fit, aber das geht doch vorüber. Was sind denn 5-6 Monate gegenüber dem restlichen Leben?!? Ich komme nach dem Abstillen sicher wieder zu Kräften, Augen zu und durch! Aber daß die MuMi nicht gehaltvoll genug sein soll?!?!?!? Was soll ich davon halten? Gruß Nice mit Jan und Pia


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? Liebe Nice, der Arzt scheint nicht gerade sehr viel über Muttermilch und das Stillen zu wissen. Die Zusammensetzung der Muttermilch ist weltweit bei allen Frauen nahezu identisch. Es gibt keine „zu dünne" oder „zu wenig nahrhafte" Muttermilch und weder Farbe noch sonstiges Aussehen der Milch haben einen Einfluss darauf, wie gehaltvoll die Milch ist. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Doch so weit kommt es bei uns normalerweise nicht, denn selbst eine nicht so optimale Ernährung ist in der Regel doch ausreichend und ich gehen nun einmal nicht davon aus, dass Du kurz vor dem Hungertod stehst. Ob dein Kind Beikost braucht oder nicht, hängt auch nicht von seiner Größe oder seinem Gewicht ab, sondern von seiner Reife. Es stellt sich auch die Frage, ob Du dich besser fühlen würdest und mehr Ruhe hättest, wenn Du abstillst und dann nachts aufstehen musst, um eine Flasche zuzubereiten. Ehe dir jemand einen Gefallen tun will indem er dir das Kind abnimmt, sollte die- oder derjenige lieber deine Küche aufräumen, den Wäschekorb leerbügeln oder etwas für dich und deine Familie kochen, so dass Du Zeit zum Ausruhen oder auch zum Spielen mit deiner Tochter findest. Denke aber wirklich auch an dich und lass den Haushalt eher liegen und ruhe dich aus. Achte darauf, dass Du genügen isst und trinkst und gönne dir immer wieder etwas ganz Besonderes für dich. Jetzt ist nicht die Zeit des Meister Proper Haushaltes und auch nicht die Zeit für Vier-Gänge-Menues für die Familie. Tiefkühlgemüse ist ebenfalls nahrhaft und vitaminreich und muss nicht geputzt und geschält werden. Du musst dir wirklich keine Sorgen um die Zusammensetzung und Qualität deiner Milch machen, das ist ein Ammenmärchen. LLLiebe Grüße Biggi


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