Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zufüttern - wie geht es ohne?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zufüttern - wie geht es ohne?

Lennax

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Hallo.) Mein Junge wird am Samstag 11 Wochen alt und wir hatten schon einen holprigen Stillstart.  Obwohl wir gar keine Probleme mit dem Anlegen hatten (und ich ihn 16h am Tag an der Brust hatte), kam die erste Woche keine Milch. Also gar keine. Nicht einmal ein Tropfen. Er nahm dann im Krankenhaus besorgniserregend ab und wir mussten mit Pre Zufuettern. Zuhause, ich gab nicht auf trotz unfassbaren Schmerzen, offenen Wunden etc., kam dann endlich der Milcheinschuss und sein Gewicht stabilisierte sich.  Wir konnten dann langsam von 5 bis 6 Flaschen am Tag auf eine Flasche reduzieren. So, aber da sind wir jetzt seit knapp sechs Wochen. Egal, was ich versuche, die eine Flasche bleibt, weil er sonst nicht satt wird. Er zieht sonst wie ein Weltmeister, aber ich habe Abends das Gefuehl, meine Brueste sind "leer" - und er zieht und zieht und schreit nach 1h trotzdem noch vor Hunger. Ich hatte nie besonders viel Milch und beim Abpumpen kommt auch nichts, da er aber tagsüber und nachts (nach 6h Stillpause durch die Flasche abends) ein sattes und zufriedenes Baby ist (und auch viel spuckt, zumindest nach dem Stillen, nach der Flasche nie), dachte ich, es reicht trotzdem fuer ihn.  Wie komme ich von der einen Flasche weg? Oder sollte ich einfach akzeptieren, dass ich niemals Vollstillen werde koennen? 


Biggi Welter

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Liebe Lennax, es sagt absolut nichts über die Milchmenge einer Frau aus, ob sich Milch abpumen oder ausstreichen lässt! Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Es kann gut sein, dass dein Baby am Abend müde ist und deshalb nicht korrekt und effektiv trinken kann und saugverwirrt ist. Und wenn es viel spuckt, liegt das wahrscheinlich an der Anlegetechnik und unterstützt meinen Verdacht. Eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Falls du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Wäre es für dich möglich, auf die Flasche zu verzichten und eine alternative Fütterungsmethode zu wählen? Dein Baby wird ein paar Anläufe brauchen (und du auch) bis es den Dreh raus hat, wie es die Milch aus dem Becherchen bekommt. Vielleicht hilft dieses Video: http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Man kippt den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Man kann aber natürlich auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden! Probiere es mal aus und mindere die Pre-Menge täglich ein wenig. Lieben Gruß Biggi


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