Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillstreik??

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: Stillstreik??

Tink 123

Beitrag melden

Hallo Frau Welter, Ich habe gleich zwei Fragen . Und zwar befindet sich unsere 6 Wochen alte Tochter seit gut 3Wochen im Stillstreik . Anfangs hat sie nur Gelegentlich an der Brust geweint/ geschrien sich weggedrückt. Aber relativ schnell fing es dann an das sie Ab ca. 18 Uhr bis Nachts um 0:00 Uhr bzw. 02:00 immer wieder weint weil sie Hunger hat dann aber an der Brust schreit . Zwischendurch trinkt sie dann mal zwei Minuten und dann schreit sie aber wieder und das dann im halben Stunden bzw. Stunden Tackt. Wir schaffen es meistens Sie zwischendurch zu beruhigen manchmal lässt sie sich aber auch nicht beruhigen ( wir geben keinen Schnuller weil sie den ansonsten nicht braucht sie weint sonst so gut wie gar nicht ) Nun hat sich die Situation verschlimmert und es fängt schon Mittags an das sie immer wieder weint an die Brust will dort dann schreit kaum schläft. Gestern habe ich von 15 Uhr bis um halb drei Nachts Stündlich teilweise halbstündlich angelegt . Mal hat sie gut getrunken und dann wieder nur geschrien . Nachts hat sie dann gegen 12 bzw. 2 Uhr so Hunger das sie dann teilweise eine halbe Stunde lang trinkt ( sonst nur 5 min.jede Seite Weil ich so viel Milch habe . Normalerweise ist sie danach satt . Sie nimmt sehr gut zu und wächst auch gut) was kann ich machen um ihr zu helfen ?? Ich bin mittlerweile so weit das ich überlege ob wir ihr besser ein Fläschchen geben können . ( Mit meiner Hebamme hatte ich bereits darüber gesprochen sie sagte mir das es ein Stillstreik sei und eben eine Schreiphase die Babys in dem Alter haben und man müsse da einfach durch .) Ich bin mittlerweile echt verzweifelt und weiß nicht mehr was ich machen soll. Meine zweite Frage bezieht sich auf die erste : und zwar hab ich durch dieses häufige Anlegen ab Abends bzw. Jetzt ja auch ab Mittags noch mehr Milch … Nachts schläft sie dann nach dem langen Stillen zwischen drei und 4 Stunden . Ich hab dann natürlich extrem pralle Brüste und leider seit 3 Wochen auch einen Milchstau immer wieder an unterschiedlichen Stellen mittlerweile leider auf beiden Seiten .( ich mach schon alles was man so machen kann aber durch dieses häufige anlegen und dann eben wieder nicht so häufig werde ich die Staus einfach nicht richtig los .) ich kann inzwischen keinen Still BH mehr tragen . Zwischenzeitlich ging nichtmal engere Kleidung ich konnte nur T-Shirts von meinem Mann tragen was natürlich zur Folge hatte das ich permanent ausgelaufen bin und überall meine Milch verteilt habe …. Was kann ich machen um dem entgegenzuwirken? Ich möchte unbedingt weiter stillen bin aber wie gesagt inzwischen ziemlich verzweifelt und auch nervlich durchaus etwas belastet. Vielen Dank im Voraus für die Antwort Viele Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Tink, es könnte sein, dass du einen starken Milchspendereflex hast, mit dem dein Baby nicht ganz zurecht kommt. Beobachte einmal eine Stillzeit ganz genau. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille im Liegen. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest du gerade so viel Milch ausstreichen, dass du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby,wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. lass das Baby oft aufstoßen. vermeide weiterhin den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deinem Baby die von dir bevorzugte Haltung nicht. Wenn du schnell mit einem Milchstau reagierst, achte unbedingt sehr auf deine Brust! Sobald die Brust spannt oder schmerzt, solltest Du etwas Milch ausstreichen. Bitte nur so viel, dass die Spannung nachlässt, sonst regst Du die Milchproduktion weiter an. Du kannst die Brust auch leicht kühlen, hast Du das schon einmal probiert? Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in Deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Viele Kolleginnen bieten im Moment auch Videoberatung an. Liebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Frau Welter, Mein Baby ist 3.5 Monate, leider fällt es mir mittlerweile sehr schwer, ihre Hungerzeichen zu erkennen. Somit biete ich ihr die Brust einfach tagsüber öfters an, wodurch wir leider fast im Stillstreik sind.... Können Sie bitte einen Tipp geben, was die Hungerzeichen sind in dem Alter? Bzw ist es für die Milchbildung ein Probl ...

Hallo, mein Kind ist 9 Konate alt. Wir hatten wirklich schwierige Phasen beim Stillen (Stillstreik usw.). Es bekommt keinen Nuckel und auch keine Flasche. Schon seit geraumer Zeit wird zur Beruhigung am Ärmel genuckelt. Das hat das Stillen bislang nicht beeinträchtigt. Die letzten Monate über verlief das Stillen vergleichsweise unproblematisch. ...

Hallo :)  mein Sohn ist grade 14 Monate alt und er hat aktuell Hand Mund Fuß.  er hatte ziemlich starke Schmerzen und hat deshalb auch wenig gegessen und eigelich nur Wasser getrunken weil das schön kühlt...    Samstag Sonntag war der Ausschlag im Mund am schlimmsten.  Ich habe bis Samstag am Tag noch recht viel gestillt, mein kleiner ...

Hallo Frau Welter,  ich habe eine 8 Wochen alte Tochter und stille voll. Ich stille mit Stillhütchen, weil meine Tochter meine Brustwarzen nicht richtig fassen kann. Zudem kommt, dass sie nie lange am Stück trinkt, da sie immer wieder abdockt. Soviel zu unserer Vorgeschichte.  Nun zu meinem Anliegen: Seit ein paar Tagen schreit sie immer wied ...

Hallo Frau Welter, mein Baby (6M) trink seit ein paar Tagen sehr ungern an der Brust. Manchmal verweigert sie komplett und weint schon, wenn ich mich nur am Stillplatz hinsetze. Ich habe die Vermutung, dass sie Ungeduld fühlt, das unangenehm für sie ist und sie es nicht abwarten kann, bis die Milch einschießt. Ich gebe ihr vor dem Stillen ein H ...

Liebe Frau Welter, mit meinem 7 Moante alten Baby hat das Stillen bisher super funktioniert. Seit nun 3 Tagen haben wir allerdings große Probleme.  Nachdem die beiden unten Schneidezähne durch waren, hat er angefangen mich zu beißen. Ich habe dann "aua" gerufen und ihn von der Brust genommen. Vermutlich hat er sich dadurch so erschreckt, dass er ...

Hallo ihr lieben, Erstmal vorab einen kleinen Einblick in unseren aktuellen Stillalltag: Unser Sohn ist aktuell 6 Wochen und 3 Tage alt. Das Stillen war seit Woche 2/3 sehr Schmerzhaft für mich. Von Vasospasmus bis hin zu Milchstau ist alles dabei (auf der linken ausschließlich). Diese schmerzen halten bis heute an, sind wesentlich besser, a ...

Liebe Biggi, ich habe einen 4,5 Monate alten Sohn und das Stillen war von Anfang an schwierig. Ich hatte sehr viel Milch, die hat ihn fast erschlagen und er hat sich ständig verschluckt/viel Bauchweh gehabt. Das hat sich mittlerweile gut eingependelt, allerdings gibt es immer wieder Phasen wo er die Brust total ablehnt und ganz laut schreit. Zu ...

Hallo Biggi,   Meine Tochter ist gerade 6 Monate alt geworden und will seit ca. einer Woche nur noch 1-3min trinken. Sie ist sehr abgelenkt und überstreckt sich oft, setzt sich tws ständig auf während der Stillmahlzeit, lässt sich manchmal wieder nach hinten gleiten und dockt dann nochmal an, meist aber nur für wenige Sekunden.  Sie ist s ...

Hallo... Ich bin ziemlich fertig... Das Stillen hat von Anfang an Probleme bereitet. Mein Kleiner (13. Wochen) hat gut gesaugt, ich habe ihn aber anscheinend von Anfang an nicht richtig angelegt, was zu extrem Wunden Brustwarzen führte. Nach den ersten Tagen zu Hause mit stündlichen Anlegen und extremen Schmerzen, konnte ich nur noch mit Stillh ...