Wunschbaby35
Hallo, mein Sohn und ich lieben das Stillen sehr – er stillt normalerweise nach Bedarf, tagsüber und auch nachts. Er ist jetzt 21 Monate alt, und für uns beide war das Stillen bisher immer etwas sehr Schönes und Natürliches. Am Freitagabend hat er plötzlich Fieber bekommen, das sich auch über die Nacht zog. Am Samstag war er teilweise etwas schlapp, deshalb haben wir ihm auch Fiebersaft gegeben. Tagsüber ging es ihm dann wieder ganz okay – nicht schlecht, aber auch nicht richtig fit. Samstagabend hatte er dann noch einmal mäßiges Fieber, und an diesem Tag hat er insgesamt auch eher wenig gestillt. Ich dachte, das liegt einfach daran, dass er krank war. Am Sonntag war er dann schon wieder richtig munter – hat gelacht, gespielt, war frech wie immer. Aber: Er wollte auf einmal nicht mehr stillen. Er geht zwar manchmal an die Brust, dockt kurz an, trinkt ein paar Sekunden oder riecht dran – und dann macht er wieder weg. Manchmal lacht er sogar dabei und sagt „Mama“ und zieht mir das T-Shirt runter, als wolle er die Brust verstecken. Gestern Abend hat mein Mann dann vorgeschlagen, ein bisschen Fiebersaft auf die Brust zu machen (den mag er geschmacklich gerne). Ich habe wirklich nur eine winzige Menge genommen – und tatsächlich hat er dann gestillt, aber nur deswegen. Heute ist das wieder wie gestern: Er ist fit, hat kein Fieber mehr, aber will nicht stillen. Wenn ich ihm die Brust anbiete, dockt er kurz an und hört sofort wieder auf. Oder er guckt die Brust an und lacht und rennt weg. Zusätzlich habe ich gestern meine Periode bekommen – heute ist sie recht stark. Ich habe gelesen, dass sich in dieser Zeit Geschmack und Zusammensetzung der Milch verändern können. Aber bisher hat ihn das nie gestört, und ich frage mich, ob es diesmal vielleicht die Kombination aus Krankheit und Periode ist. Kann das vorübergehend sein? Ich mache mir etwas Sorgen, dass er sich plötzlich selbst abstillt – damit wäre ich gar nicht vorbereitet. Liebe Grüße
Liebe Tina, ich würde eher versuchen, regelmäßig Milch abzupumpen oder aber die Brust auszustreichen. Wichtig ist, dass du wirklich sofort reagierst, wenn die Brust spannt und zu den üblichen Stillzeiten würde ich ausstreichen. Hier eine Beschreibung der „Marmet" Technik zum Ausstreichen von Milch: 1. Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger etwa 2,5 bis 3,8 cm hinter die Brustwarze legen. • Dieses Maß, das nicht notwendigerweise den äußeren Rand des Brustwarzenhofs markiert, kann als Richtlinie genommen werden. Die Größe des Brustwarzenhofs ist von Frau zu Frau unterschiedlich. • Der Daumen liegt oberhalb der Brustwarze und die Finger unterhalb der Brustwarze, so dass die Hand ein „C" bildet. • Darauf achten, dass die Finger über den Milchkammern liegen. • Die Brust nicht mit der ganzen Hand umfassen. 2. Waagerecht in Richtung Brustkorb drücken. • Die Finger nicht spreizen. • Mütter mit großen Brüsten sollten die Brust zuerst anheben, bevor sie in Richtung Brustkorb drücken. 3. Den Daumen und die Finger nach vorne rollen, als ob gleichzeitig Daumen und Fingerabdrücke gemacht werden wollen. • Die rollende Bewegung von Daumen und Fingern drückt die Milchkammern zusammen und entleert sie, ohne das empfindliche Brustgewebe zu verletzen. • Auf die Position der Fingernägel achten. 4. Die Bewegungen rhythmisch wiederholen, um die Milchkammern zu entleeren. Anlegen, Drücken, Rollen; Anlegen, Drücken, Rollen. 5. Den Daumen und die Finger um die Milchkammern herumwandern lassen, um auch die anderen Kammern zu entleeren. Die Mutter sollte an jeder Brust beide Hände benutzen, um mehr Milch in den Milchgängen zu erreichen. Abwechselndes Ausstreichen der Milch und Brustmassage, Streicheln und Schütteln stimuliert den Milchspendereflex der Mutter. Brustmassage, Streicheln und Schütteln Stimulieren des Milchspendereflexes Du solltest: Die Milch bildenden Zellen und Milchgänge massieren. • Es wird oben an der Brust begonnen. Fest gegen den Brustkorb drücken. Die Finger kreisförmig auf einer Stelle bewegen. • Nach einigen Sekunden wechseln die Finger zur nächsten Stelle der Brust. • Diese Massage erfolgt spiralförmig um die Brust in Richtung Brustwarzenhof. • Die Bewegung ist ähnlich wie bei einer Brustuntersuchung. Die Brust vom Brustansatz zur Brustwarze hin streicheln, mit leichten, dem Kitzeln ähnlichen Bewegungen. • Die streichelnde Bewegung wird vom Brustkorb zur Brustwarze um die ganze Brust weitergeführt. • Das trägt zur Entspannung und zur Anregung des Milchspendereflexes bei. Die Brust schütteln, während sie sich nach vorne beugt, so dass die Schwerkraft hilft, den Milchfluss anzuregen. Jede Technik zum Handausstreichen sollte zuallererst sanft sein, um das empfindliche Brustgewebe nicht zu verletzen. Aus diesem Grund sollten bestimmte Bewegungen vermieden werden: • das Quetschen der Brust, da es zu blauen Flecken führen kann. • an der Brustwarze und an der Brust zu ziehen, da dadurch Verletzungen des Gewebes entstehen können. • mit den Händen an der Brust abzugleiten, da dies Hautabschürfungen verursachen kann. Ich hoffe, diese Beschreibung und Erklärung hilft dir weiter, aber besser wäre es, wenn du es dir zeigen lässt. Ich wünsche dir von Herzen, dass es gut klappt! Liebe Grüße Biggi
Liebe Wunschbaby35, sorry für meinen Fehler und danke für den Hinweis! Es kann sein, dass dein Baby einfach streikt, ich glaube aber eher, dass es doch an der Periode liegt. Versuche mal die Tipps, die bei einem Stillstreik gegeben werden und gib auch keine Flasche oder Schnuller. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn er wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Ich hoffe, da ist etwas dabei, was dir weiterhilft! Liebe Grüße Biggi
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