Rainbow12345
Liebe Biggi, unser Sohn ist jetzt 3 Wochen und 5 Tage alt. Er trinkt teilweise stündlich an der Brust und schläft dabei oft ein. Ich lasse ihn danach meist noch etwa 15–20 Minuten auf mir liegen und lege ihn dann in sein Nestchen. Nach insgesamt ungefähr einer Stunde wird er meist wieder wach und möchte direkt wieder gestillt werden. Ich weiß, dass man bedürfnisorientiert stillen soll, aber manchmal bin ich unsicher, ob ich seine Signale richtig deute. Zwischendurch gehen wir natürlich auch spazieren, da schafft er es manchmal zwei Stunden ohne Stillen. Wenn ich ihn zuhause im Tragetuch habe, ist es ähnlich wie im Nestchen. Mich würde interessieren, ob das so in Ordnung ist und wir einfach weitermachen können wie bisher, oder ob ich etwas verändern sollte. Vielen Dank und liebe Grüße
Liebe Rainbow12345, das ist nicht nur in Ordnung, das ist PERFEKT :-). Nimmt dein baby gut zu, sind die Windeln nass und hat es täglich Stuhlgang?Das„Marathonstillen“ ist in diesem Alter so weit verbreitet, dass es als „normal“ angesehen werden sollte. Der Fachausdruck dafür lautet „Cluster Feeding“. So kleine Babys wollen häufig, aber vor allem in unregelmäßigen Abständen gestillt werden und fast alle Babys haben eine Tageszeit, zu der sie fast ununterbrochen an der Brust trinken (oder auch nur nuckeln) wollen. Das Marathonstillen kann für dich sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Babys manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Du machst also alles richtig, wenn dein Baby so gut gedeiht! Lieben Gruß Biggi
Rainbow12345
Vielen Dank, liebe Biggi. Ja, clustern über Stunden haben wir seit gestern noch zusätzlich in den Abendstunden. Da möchte der kleine Kerl nahezu stundenlang an der Brust sein. Aber gut, wenn du sagst, es ist perfekt. Augen zu und durch 😂🙈. Wird ja nicht ewig anhalten. Wobei ich mich frage, wie das Eltern mit mit mehreren Kindern bewerkstelligen. Absoluter Respekt meinerseits 😅. Achso, ausreichend nasse Windeln haben wir auch und gut zugenommen hat er auch. Die Hebamme ist sehr zufrieden.
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