Aisling
Hallo, mein kleiner Lukas ist jetzt 13 Wochen alt und ich stille ihn voll. Nach seiner Geburt per KS musste ich noch ca 3 Wochen zusätzlich abpumpen, um die Milchproduktion anzuregen, da ich keine/wenig Milch hatte. Ich habe ihn zuerst 2 Seiten trinken lassen, dann nach Bedarf noch die abgepumpte Milch per Flasche gegeben. Dann klappte das Stillen wunderbar und ich habe nicht mehr gepumpt und Lukas hat sehr gut alleine an der Brust getrunken. Seit 2 Wochen etwa haben wir aber folgendes Problem: Er trinkt ein paar Minuten, dann dreht er den Kopf ins Stillkissen (mit der Brustwarze im Mund) und schreit. Dann sucht er wieder, dockt kurz an, zieht ein zwei Mal und schreit wieder. Wenn ich die Brust wechsle, trinkt er wieder 2-3 Minuten und schreit dann wieder. Er brüllt sich richtig in Rage. Manchmal geht er schon von Anfang an nicht an die Brust und schreit direkt beim ersten Saugen. Ein Wechsel der Stillposition zeigt keine Wirkung. Nehme ich ihn dann von der Brust, lacht er wieder. Er macht jetzt keinen unterernährten oder hungrigen Eindruck. Nasse Windeln hat er auch genügend. Ich hatte ihn bisher immer nach Bedarf alle 3-4 Stunden angelegt, doch jetzt zeigt er nicht mal mehr Hungeranzeichen. Wenn ich ihm jedoch die Flasche geb mit abgepumpter Muttermilch (mit dem kleinsten Sauger), trinkt er diese komplett ohne zu Murren. Jetzt lege ich ihn alle 2 Stunden an, da ich einfach das Gefühl habe, dass nach dem ersten paar Minuten einfach keine Milch mehr kommt (wenn ich nach dem Stillen noch pumpe, kommt nichts mehr). Aber das Geschrei ist immer noch da. Gerade abends isses schlimm und ich habe jetzt vor ein paar Tagen begonnen, ihn nach ner halben Stunde probieren zu erlösen und die Flasche zu geben (ich habe zum Glück noch Muttermilch eingefroren). Während mein Mann also die Flasche gibt, sitz ich an der Pumpe, um die Produktion anzuregen. Das machen wir aber nur das eine Mal abends vor dem Schlafen gehen. Nachts trinkt er dann ohne Probleme an der Brust. Trotz der Brustbrüllerei ist er sehr fröhlich, lacht viel und ist kaum quenglig, macht also keinen unglücklichen Eindruck haben Sie einen Tipp für mich, wie ich den Milchspendereflex nach den ersten paar Minuten wieder anregen kann? Oder wissen Sie, was ich noch tun kann, damit er wieder normal an der Brust trinkt? Ich hoffe, Sie blicken bei meinem Problem durch ;) Gruß Christina
Liebe Christina, Ihr Sohn ist saugverwirrt, etwas was leider nicht selten bei so kleinen Babys vorkommt, wenn sie eine Flasche bekommen. Er muss erst wieder lernen, wie er an der Brust trinken muss, denn die Techniken an Brust und Flasche unterscheiden sich ganz grundlegend (es ist an der Flasche nicht leichter, sondern anders). Eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Ein Versuch wäre es daher immer wert, die künstlichen Sauger wegzulassen und stattdessen einen Becher zu verwenden. Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie Ihre Tochter anlegen. Warten Sie nicht, bis Ihr Baby sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wählen Sie eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achten Sie auf eine korrekte Anlegetechnik. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt "Anlegen und Stillpositionen", das Sie sich bei La Leche Liga herunterladen können: http://www.lalecheliga.de/download/LLLInfoAnlg&Pos_web_neu.pdf Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in Ihrer Hand und seine Beine liegen seitlich neben Ihrem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Sie in dieser Haltung den Kopf Ihres Sohnes gut kontrollieren können und genau sehen, was er macht. Vermeiden Sie es, Ihren Sohn am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Sie im Rückengriff stillen, können Sie eine Windel zwischen Ihre Hand und den Kopf Ihres Sohnes legen oder ihn fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Sie unter seinen Kopf legen. Stützen Sie den Kopf und den Nacken Ihres Babys in Höhe der Ohren mit Ihrer Hand. Will Ihr Sohn nicht an der Brust bleiben, nachdem er sie zunächst erfasst hat, können Sie während des Stillens etwas zuvor ausgestrichene Milch auf die Stelle tropfen, an der seine Lippen Ihre Brust berühren. Er wird die Milch schlucken und dabei seine Zunge abflachen, so dass er die Brust richtig fassen kann. Um ein Wundwerden (bzw. eine Verschlimmerung des Wundseins) ihrer Brustwarzen zu verhindern, müssen Sie darauf achten, dass Ihr Sohn die Brust richtig erfasst und korrekt saugt. Es wäre günstig, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würden, die Ihnen im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie Ihr Sohn an der Brust trinkt. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter
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