Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillstreik?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillstreik?

Mitglied inaktiv

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Guten Morgen Frau Welter, ich habe folgende Frage: Meine kleine Tochter (4 Monate, *19.01.2006)hat seit letztem Dienstag sehr kurze Stillrythmen und eine ganz kurze Stilldauer. D.h. sie trinkt ca. alle 2 Stunden, dann aber nur für 5 Minuten und auch nur an einer Brust. Nach 5 Minuten hört sie auf zu trinken, bleibt eine kurze Zeit ruhig liegen und fängt dann an sich zu krümmen, als ob sie Bauchschmerzen hätte. Ich nehme sie dann an die Schulter, wo sie dann in der Regel laut vernehmlichen Stuhlgang hat. Danach trinkt sie nichts mehr. Weitere Anlegeversuche führen nur zu extremen Protestgeschrei. Nach dem Stillen ist sie ca. eine halbe Stunde "lieb", aber ansonsten sehr, sehr quengelig. Kann dies ein Stillstreik sein? So daß sie immer nur das notwendigste nimmt? Ich habe schon probiert im Halbdunkeln zu stillen, denn nachts haben wir keine Probleme. Hat aber nichts gebracht. Mein Mann hat schon einmal probiert, ein Fläschen mit abgepumpter Milch zu geben, aber das hat auch nur eine Schreiattacke hervorgelöst. Vielleicht hat sie auch einen Magen-Darm-Infekt? Der Stuhl war allerdings nur einmal heute morgen grün und in den letzten Tagen ganz normal. Oder kann es an der ersten Impfung liegen? Die hat sie nämlich letzten Dienstag bekommen. Bin ratlos und hoffe, daß Sie mir einen Tip geben können. Vielen Dank im voraus und liebe Grüße Tanja19 mit Megan


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Liebe Tanja, für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Eine Möglichkeit ist die, dass Megan gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Bekommt die Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Wenn das nicht hilft bei Ihnen, können Sie Megan auch "bündeln". Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit Ihr. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Welter, parallel zum oben Beschriebenen hat unsere Kleine, ebenfalls seit letzten Dienstag, ein stark erhöhtes Schlafbedürfnis. D.h. sie schläft tagsüber wesentlich häufiger...


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