Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillstreik, was tun?

Biggi Welter

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Frage: Stillstreik, was tun?

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Hallo! Mein Sohn (gerade 1 Jahr alt geworden) wurde von mir immer noch 2 mal (zum einschlafen und frühmorgens) gestillt. Vor 3 Abenden versuchte dann der Papa ihn ins Bett zu bringen, da ich mich um die kranke große Schwester kümmern mußte. Das klappte gar nicht. Mein Mann hatte wohl fast 1 Stunde vergeblich versucht, ihn in den Schlaf zu singen und schaukeln. Als ich dann endlich kam, stillte ich das völlig erschöpfte Kind und es schlief ein. Das Stillen am folgenden Morgen war wie immer. Am nächsten Abend jedoch verweigerte mein Sohn die Brust und seitdem jeden Abend. Heute morgen biß er mich in die Brust, ich zuckte zusammen und daraufhin ließ er sich nicht mehr anlegen. Er dreht sofort sein Köpfchen weg und schreit, wenn ich ihn anlegen will. Ich hätte ihn vielleicht sowieso in den nächsten Wochen/Monaten vollends abgestillt, aber doch nicht so!!! Er ist völlig durch den Wind, wirkt irgendwie haltlos, unglücklich und gereizt und mir gehts auch nicht viel besser.... Es ist so ein Loch entstanden, wir haben kein Ersatzritual. Er trinkt auch nicht aus der Flasche. Ich habe das Gefühl, ihn enttäuscht zu haben. Am liebsten wäre es mir, ich könnte ihn überzeugen, nochmals zu trinken (wenigstens 1 Mahlzeit) und ihn dann langsam, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, abzustillen. Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, das fühle ich ganz klar. Sonst wäre er doch nicht so unglücklich! Und durch diesen Vorfall ist unsere Beziehung extrem belastet. Was kann ich tun?? Vielen Dank im Voraus für die Antwort, marmeline


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Liebe marmeline, ich kann es gut verstehen, dass Du traurig bist und so nicht abstillen magst. Vielleicht ist dein Kind einfach sehr erschrocken, als Du zusammen gezuckt bist und deine Unruhe überträgt sich. Mach dir keine Vorwürfe, Du kannst ja nichts dafür und Ihr bekommt das wieder hin! Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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