Rantanplan
Hallo liebe stillberatung,
Meine Tochter ist mein zweites Kind und wird diese Woche 2. Meinen Sohn (4) habe ich gestillt bis ich wieder schwanger war. Da war er knapp 2. Ich hatte solche Schmerzen an den Brustwarzen, dass ich in der Mitte der Schwangerschaft, nicht mehr konnte. Ich habe ihm erklärt, dass es mir sehr weh tut und dass die Milch weggeht. Das neue Baby würde dann wieder Milch mitbringen. Ich wusste nicht, ob er dann wieder stillen wollen würde. Es war also auch irgendwie ein offenes abstillen. Als seine Schwester dann da war, hat er nie mehr nach der Brust verlangt und ich konnte es mir auch gar nicht mehr vorstellen, diesen "großen jungen" noch zu stillen ( obwohl nur 3-4 Monate vergangen waren..)
Das abstillen brachte einige sehr traurige Nächte, aber dann hatten wir es überstanden und wir hatten unseren Frieden mit der neuen Situation gemacht.
Jetzt ist meine Tochter in dem Alter. Sie ist genauso ein stillfan wie mein Sohn damals. Sie will eigentlich immer zum einschlafen und aufstehen und mehrmals nachts beim aufwachen gestillt werden. Ab und zu auch tagsüber noch. Sie isst trotzdem gut bei uns mit. Seit knapp einer Woche hat sie nun die handfussmund krankheit. Sie kann kaum was essen und wollte von jetzt auf gleich nicht mehr stillen. Sie hat starke Schmerzen beim saugen. An den ersten zwei Tagen hat sie noch nach der Brust verlangt und angedockt, dann aber verzweifelt geweint, wenn sie nicht trinken konnte. Mittlerweile fragt sie kaum noch und wenn doch, dann nimmt sie die bw kurz in den Mund, saugt aber nicht und dreht sich dann weg. Heute Abend hatte ich das Gefühl, dass es ihr etwas besser geht und habe sie gefragt, ob sie zum einschlafen stillen will. Da ist sie total sauer geworden und hat nein geschrien und um sich geschlagen.. Gegessen hat sie sie auch nicht wirklich was. nachts wacht sie ständig auf und weint ganz laut. Ich weiß nicht, ob es die Schmerzen sind oder die Sehnsucht nach der Brust. Sie kann sehr schwer dann wieder einschlafen. Sie hat es bisher ja auch nicht gelernt. Es war ja immer das stillen da, um sie zu beruhigen und schnell wieder schlafen zu lassen. Sie stillt übrigens derzeit auch nicht im Halbschlaf.
Heute Nacht habe ich zweimal probiert, ihr die Brust zu geben als sie sehr geweint hat. Sie hat sich angedockt und ihre gewohnte Haltung eingenommen, aber irgendwie an der Brust nur so rumgeleckt. Weiß sie schon nicht mehr, wie es geht? Nach ein paar Momenten, hat sie sich weggedreht und nach einer Milch aus der Flasche verlangt. Heute morgen hab ich sie wieder gefragt, ob sie stillen will, da ist sie einfach aufgestanden. Jetzt hat sie vom Papa eine Flasche mit Milch bekommen und scheint mir recht vergnügt...
Ich streiche jetzt Ofters am Tag aus und Pumpe manchmal. Beim pumpen kommt aber kaum was raus. Das war aber auch zu vollstill-Zeiten so. Ich habe eine handpumpe, aber den Dreh nicht so recht raus. Das ausstreichen bringt auch nur kleine Mengen. Ich hatte schon vor der Krankheit seit einigen Wochen das Gefühl, dass meine milchmenge nachlässt. Ich habe auch an Gewicht etwas zugelegt, obwohl ich mich genau gleich ernähre und körperlich wie immer sehr aktiv bin. Ich habe das auf das zurückgehen der Milch und den dadurch verminderten Kalorienbedarf geschoben.
Jetzt frage ich mich, ob meine Milch nun langsam versiegt, weil ich nicht viel Pumpen/ausstreichen kann. Wie lange kann ich das noch hinauszögern?
Ich weiß nicht, ob sich meine kleine nun abstillt oder ob das ein stillstreik ist. Kann es sein, dass sie nach mehr als einer Woche dann doch wieder zurück an die Brust will? Wenn sie wieder ganz gesund im Mund ist...? Oder ist das bei ihrer jetzigen Reaktion unwahrscheinlich? Hat sie die Technik vielleicht schon verlernt? Es kam mir die Tage fast so vor..
Sie ist auch recht weit entwickelt und will immer alles das machen, was die großen machen. Sie ist immer auf Achse und viel zu neugierig, um große Pausen zu machen. Vielleicht merkt sie jetzt, dass es ohne stillen auch geht und man dann noch mehr Zeit hat, die Welt zu erobern... Ich habe mal gelesen, dass ein natürliches abstillen langsam vonstatten geht und die meisten Kinder älter als zwei sind, wenn sie sich selbst abstillen. Vielleicht macht sie das halt auch etwas früher (so wie sie auch andere Sachen sehr früh gelernt hat..)...
Wenn sie nach der Krankheit wieder an die Brust wollen würde, frage ich mich auch, ob ich nicht lieber die "Gunst" der Stunde nutzen sollte und sie dann einfach ablenken soll.. Oder es von mir aus nicht mehr anbieten soll. Sie ist ja schließlich schon 2 Jahre alt und ich wollte Ende des Jahres eh so langsam mit dem abstillen beginnen. Wäre es nicht vielleicht einfacher, jetzt den Moment zu nutzen als dann vielleicht einen Riesenkampf mit ihr zu haben?! Dann könnte ich auch aufhören abzupumpen und im Zweifelsfall argumentieren, dass die Milch jetzt "alle" ist..
Andererseits bin ich irgendwie so deprimiert. Es kam so unerwartet von jetzt auf gleich und ich bin so melancholisch. wars das jetzt? Ich werde dann wahrscheinlich nie mehr ein Baby/Kind stillen. Mir fehlen diese glucksgefuehle und diese Ruhe mit meiner (sonst ausgesprochen aktiven) Tochter. Sie ist auch recht impulsiv und mir fehlt dieses Allheilmittel, um sie runterzubringen. Auch jetzt während der Krankheit ist es so fies, dass sie nicht wenigstens stillen kann. Bei allen vorherigen Krankheiten wollte sie immer besonders viel stillen und war nie so schlecht drauf wie jetzt. Außerdem will sie partout nicht mehr Mittagsschlaf machen und steht morgens total früh auf. Ich krieg sie einfach nicht zur Ruhe. Dementsprechend müde ist sie auch die ganze Zeit.&
556; Ich habe den Eindruck, sie ist irgendwie verwirrt. Und ich bin sehr nah am Wasser gebaut. Gestern sagte sie plötzlich ganz unverhofft: "ich war auch mal ein Baby!" Da musste ich rotz und Wasser heulen.. Die Hormone wahrscheinlich..&
563;
Ich bin also zwiegespalten, wie ich weiter vorgehen soll..
Hier nochmal zusammengefasst meine Fragen:
- kann das ein stillstreik sein? Nach wievielen Tagen kann man davon ausgehen, dass sie sich tatsächlich abgestillt hat. Oder ist ein Streik in diesem Alter unwahrscheinlich und sie ist dem stillen einfach entwachsen..?
- wie lange kann ich den Milchfluss künstlich aufrecht erhalten, wenn ich nur ausstreiche? Im Moment streiche ich Ca 5 mal am Tag aus und Pumpe zweimal zehn Minuten. Ich schätze, dass ich dabei nicht mehr als 150 ml Milch gewinne.
- Wieviel ml Milch kann eine Frau für ein 2-jähriges Kind überhaupt noch bilden? Kann es sein, dass ich nur noch 150 ml (+-) Milch bilde und die Tochter nur noch genuckelt hat?
- regt ausstreichen die Milchproduktion genauso an wie das abpumpen?
- waere es vielleicht sinnvoll und an der Zeit, meine kleine ziehen zu lassen? Ist es falsch, ihr die Brust, weiterhin immer anzubieten?
- wie lange dauert diese (hormonell bedingte) Depression an? Wann kann man damit rechnen, dass man wieder "wie früher" ist.. Ich habe immerhin jetzt insgesamt 4 Jahre gestillt..
Und zum Schluss noch eine Frage zu einem anderen Thema:
- kann es sein, dass das Gewebe nach so einer langen stillzeit nach dem abstillen nochmal wieder fester wird? Oder sollte das schon passiert sein? Ich habe immer noch etwas Probleme mit meinem beckenboden. Meine Periode habe ich seit Ca 9 Monaten wieder.
Vielen Dank für eure Antwort im Voraus!
Viele Grüße
Liebe Rantanplan, es kann sein, dass dein Mädchen sich nach dem anfänglichen Streik tatsächlich abstillt, erstens weil es Schmerzen hatte und zweitens weil es die Flasche bekam. Es kann aber auch sein, dass der Streik genau so schnell wieder vorbei ist und dein Kind wieder an die Brust geht. Wie DU dann entscheidest, musst Du wissen und ich verstehe es gut, dass Du melancholisch und etwas traurig bist. Du kannst monatelang den Milchfluss erhalten, wenn Du regelmäßig abpumpst oder ausstreichst und kannst die Milchmenge such steigern, wenn Du oft abpumpst. Viele Frauen können kaum Milch abpumpen, dafür aber perfekt ausstreichen, probiere es einfach aus. In der Regel ist der Hormonhaushalt nach einer so langen Stillzeit gar nicht mehr so stark von den "Stillhormonen" beeinflusst, doch von Frau zu Frau ist das immer wieder anders, und wenn du so klar spürst, dass da etwas aus dem Gleichgewicht gekommen ist, solltest du deinen Gynäkologen bitten, deinen Hormonstatus zu prüfen. Der Hausarzt kann auch mal ganz generell durchchecken und prüfen, ob deine Eisenwerte in Ordnung sind oder dir Vitamine oder bestimmte Spurenelemente fehlen. Wegen deinem Beckenboden solltest Du einmal mit dem Arzt sprechen. Lass deine Gefühle der Trauer zu, aber bleibe nicht dort stehen. Du hast viele Möglichkeiten, deinem Kind Liebe, Nähe, Geborgenheit und Trost zu geben, auch wenn Du nicht mehr stillst. Nicht nur stillende Mütter sind gute Mütter. LLLiebe Grüße Biggi
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