Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillstreik mit 8,5 Monaten

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillstreik mit 8,5 Monaten

tini_blue

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Hallo! Meine Tochter (8,5 Monate) verweigert seit einigen Tagen komplett die Brust. Wir haben schon alles mögliche, was mir so eingefallen ist, probiert: verschiedene Stillpositionen, verschiedene Orte, im Gehen Stillen, im Halbschlaf anlegen etc. Sie dreht sich immer weg und signalisiert deutlich, dass sie nicht an die Brust möchte und fängt auch an zu weinen. Sonst hat sie das Stillen geliebt und sich gefreut wie verrückt, wenn ich sie angelegt habe. Sie bekommt gerade unten die seitlichen Schneidezähne (einer ist durch, den anderen sieht man seit dem Wochenende). Das ist die einzige Begründung für ihr Verhalten, die mir in den Sinn kommt. Und sie kann seitdem Wochenende vorwärts robben. Ansonsten ist sie wie immer und gut gelaunt, hat ausreichend nasse Windeln. Wir machen es momentan so, dass ich tagsüber alle 3-4 Std abpumpe und ihr die Milch mit dem Löffel füttere oder zum Frühstück auch mal einen Getreidebrei mit MuMi anrühre (wobei ich das Ganze ziemlich flüssig halte). So kommen wir momentan auf ca. 400-500ml Muttermilch pro Tag. Das ganze ist natürlich sehr mühselig und aufwändig, zumal ich noch 2 größere Kinder habe, aber ich sehe ansonsten im Moment keine andere Lösung. Fläschchen sowie Schnuller hat sie noch nie akzeptiert und tut es jetzt auch nicht. Wir haben 6 Monate voll gestillt und dann langsam mit BLW angefangen. Das hat sie gut angenommen, aber wir haben weiterhin nach Bedarf gestillt. Nachts ist sie eigentlich mindestens 2mal zum Stillen gekommen - seit sie die Brust verweigert, schläft sie zu meinem Erstaunen bisher durch. Sie schläft seit Geburt neben mir im Familienbett. Sie hat die Brust auch nie wirklich zum Kuscheln gebraucht oder viel genuckelt, sondern hat immer sofort "abgedockt ", wenn sie satt war. Sie ist zwar auch schon mal beim Stillen eingeschlafen, aber das war kein Muss. Jetzt kuschelt sie sich abends an mich - das muss für sie sein, aber die Brust verweigert sie auch dann und wird richtig böse, wenn ich versuche, sie anzubieten. Es ist auch ansonsten nichts passiert. Ich habe nichts anderes gegessen, anderes Deo oder sonst was geändert. Es ist einfach, als ob bei ihr ein Schalter umgelegt worden wäre. Geht es so plötzlich, wie es gekommen ist? Was könnten wir noch probieren? Bekomme ich die Milchproduktion auf Dauer mit Pumpen aufrechterhalten (elektrische Pumpe) und wie muss ich das Pumpen gestalten? Zur Zeit pumpe ich 5-6 mal/ Tag jedes Mal beide Seiten 20 Minuten - also insgesamt immer mindestens 40 Minuten und komme immer auf insgesamt ca .100ml. Kann es sein, dass sie das Füttern jetzt als bequemer empfindet und auch deswegen nicht mehr an die Brust möchte? Liebe Grüße


Biggi Welter

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Liebe tini_blue, wenn ein Baby plötzlich so streikt, sollte in jedem Fall als erstes abgeklärt werden, ob eine medizinische Ursache vorliegen könnte. Eine Erkältung kann zu Ohrenschmerzen führen, es können Hals- oder auch tatsächlich Zahnungsschmerzen sein, die Dein Baby so streiken lassen. Du solltest jetzt auf alle Fälle regelmäßig zu den normalen Stillzeiten abpumpen und diese Milch weiterhin mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, zusätzlich kannst Du die Brust immer wieder anbieten. Probiere es auch immer wieder, wenn Dein Baby fast schläft oder auch einmal im Herumgehen oder in der Badewanne. Ich hoffe sehr, dass der Streik bald zu Ende ist und Ihr das Stillen wieder genießen könnt! Lieben Gruß Biggi


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