Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und Beikost

Frage: Stillen und Beikost

Ruby1314

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Hallo, ich habe heute von unserem Kinderarzt eine Empfehlung bekommen, der mich sehr verunsichert hat. Meine Tochter ist 6 Monate alt und wiegt 6340 Gramm bei 67 cm. Sie wurde mit 3270 Gramm und 50 cm geboren. Sie wird voll gestillt und vor ein paar Wochen habe ich mit der Beikost begonnen. Zunächst mit Karotte bzw Kürbis. Dies führte leider zu starken Bauchschmerzen und sie musste nach einer Woche ohne Stuhlgang einen Einlauf bekommen. Danach habe ich erst einmal wieder Pause gemacht. Kürzlich habe ich dann mit Zucchini noch einmal einen Versuch gestartet, der deutlich besser war. Im Moment ist es so, dass sie wieder eher weniger essen möchte. Ich habe manchmal das Gefühl das sie den Brei ansich nicht so gern mag denn Möhre, Banane oder Melone am Stück findet sie super. Derzeit zahnt sie auch noch, vielleicht mag sie den Löffel dann nicht?! Der Kinderarzt meinte nun, dass sie mehr zunehmen müsste und ich zufüttern solle und direkt auch einen Milchbrei einführen sollte. Ich bin nicht unbedingt der Fan von den industriell hergestellten Breien und denke auch, dass sie auf Grund ihrer Reaktionen auf den leicht verdaulchen Gemüsebrei noch zu unreif ist für einen Brei mit Flocken etc? Sollte ich tatsächlich zufüttern und den Abendbrei hinzunehmen? Sie ist übrigens ein munteres, sehr agiles und zufriedenes Baby. Vielen Dank schonmal im Voraus! VG


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Ruby1314, wenn ein Baby nicht ausreichend zunimmt, sollte es mehr gestillt werden, es muss doch keinen Milchbrei bekommen! In den ersten drei bis vier Monaten liegt die übliche Gewichtszunahme zwischen 150 und 227 Gramm pro Woche. Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Diese Angaben bedeuten aber nicht, dass jedes Kind kontinuierlich jede Woche diese Grammzahl zunehmen muss, sondern, dass im statistischen Mittel solche Werte erreicht werden. Du errechnest also den Durchschnitt von z.B. 3 Wochen. Was wog dein Baby denn vor einem Monat, wie war das Geburtsgewicht? Wenn dein Baby tatsächlich zu wenig zunimmt, würde ich zunächst eher vermehrt stillen und nicht die Essenstenge steigern. Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probier es einfach weiterhin immer wieder aus und gib deinem Kind noch etwas Zeit. LLLiebe Grüße Biggi


Ruby1314

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Hallo Biggi, bei der Geburt wog meine Tochter 3270 Gramm. Ich wiege sie nicht mehr so regelmässig daher kann ich leider nicht sagen, was sie in den letzten Wochen gewogen hat. Sie wird derzeit alle drei bis vier Stunden gestillt. Sie macht immer einen satten und zufriedenen Eindruck. Manchmal trinkt sie sogar nur eine Seite. Wenn ich sie in kürzeren Abständen versuche anzulegen verweigert sie meisst die Brust, da sie einfach noch keinen Hunger hat. Ich werde es aber einfach mal probieren. LG


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Ruby1314, Du könntest einmal die nassen Windeln wiegen, um sicher zu sein. In den ersten 6 Wochen haben voll gestillte Säuglinge im Regelfall sechs bis acht nasse Stoffwindeln oder fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln pro Tag. "Nass" bedeutet dabei ca. 30 60 ml Flüssigkeit darin. Du siehst, da ist auch schon eine ziemliche Spanne drin, weil jedes Kind ganz individuell ist, was seinen Milchbedarf angeht. Manche wachsen und gedeihen mit der Hälfte der Milchmenge, die ein anderes Kind verwertet, um die gleiche Gewichtszunahme und Wachstum zu erreichen. Nach sechs Wochen kann die Anzahl der nassen Windeln auf fünf bis sechs (Stoff) bzw. vier bis fünf (Wegwerfwindeln) zurückgehen, aber die Urinmenge pro Windel wird zunehmen (116 ml und mehr). Der Grund dafür ist, dass mit zunehmendem Alter des Babys auch die Blase größer wird. Dann kann es sein, dass einzelne Windeln deutlich mehr Urin enthalten und die Gesamtzahl der nassen Windeln zurückgeht. Probiere es mal aus. LLLiebe Grüße Biggi


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