Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und Beikost

Biggi Welter

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Frage: Stillen und Beikost

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Hallo Biggi, letzt hatte ich schon eine Frage an dich und du hattest mir geschrieben, dass mein Sohn mit 9 Monaten noch 3 Milchmahlzeiten bräuchte. Nun habe ich aber ein Problem: 1. Muss ich ihn abends sofort nach dem Abendessen stillen (er bekommt derzeit einen Getreide-Obst-Brei), damit die Nahrung besser verwertet werden kann? Er ist nach dem Brei eigentlich satt udn ich stille ihn erst ca. 2 Std. später vor dem Einschlafen. 2. Er mag überhaupt keinen Milchbrei, aber mit dem Stillen ist es auch nicht mehr so weit her. Ich stille ihn zwar noch 2-3 mal (1-2 x nachts und abends vor dem Schlafengehen), aber ich habe den Eindruck, dass ihn das nicht mehr so wirklich interessiert und ich weiß auch nicht, wie viel er da noch trinkt. Abends will er immer nur die linke Brust, trinkt etwas und nuckelt dann nur noch. Nachts trinkt er einigermaßen "normal" an beiden Seiten, heute Morgen dann eher nur Genuckel an beiden Seiten. Ich weiß, dass ich noch Milch habe, es fühlt sich aber vermehrt so an, als ob er oft gar nicht mehr richtig trinkt. Und ich habe auch das Gefühl, dass er oft ungehalten ist, vielleicht weil es zu lange dauert, bis Milch kommt? Ich frage mich, ob er überhaupt genug mit Milch versorgt ist. Ich möchte ihn jetzt eigentlich noch nicht abstillen, da er auch als allergiegefährdet gilt und ich ihm auch noch keine Kuhmilch geben möchte. Was soll ich also tun? Öfter anlegen, damit mehr Milch produziert wird, geht auch nicht, da er sich tagsüber einfach weigert, an der Brust zu trinken, da will er lieber schon "richtig" essen. Hast du einen Tipp für mich? Vielen Dank, Anja


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Liebe Anja, Du könntest vor dem Brei kurz stillen und dann anlegen, ansonsten solltest Du einen Löffel Brei unterrühren. Wenn dein Kind nicht mehr ausreichend Milch aus der Brust trinkt, solltest Du künstliche Säuglingsnahrung anbieten, denn dein Kind braucht noch Milch. Es kann sein, dass dein Kind nicht mehr richtig trinken kann, bekommt es denn einen Schnuller? Viele Kinder verlernen dann schnell das korrekte Trinken an der Brust und nuckeln eben nur noch. Am besten wendest Du dich einmal an eine Beraterin vor Ort, die dich und dein Kind sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann und dir auch Tipps geben kann, wie Du die Milchmenge wieder erhöhen kannst. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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