Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und Beikost

Frage: Stillen und Beikost

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Hallo Biggi, erstmal bedanke ich mich für die gute Beratung, die Sie in Ihrem Forum machen. Ich schmöker gerne darin, denn es gibt immer was interessantes. Doch jetzt habe ich auch selbst ein paar Fragen. Unsere Tochter ist jetzt 7 1/2 Monate alt, bis zum 6. Monat habe ich voll gestillt und dann mit Beikost begonnen. Ich persönlich hätte gerne noch länger voll gestillt. Doch unsere Kleine verfolgte jeden Bissen den wir nahmen und wollte auch von unserem Teller Essen in den Mund schieben. Anfangs hatte sie dann durch Karotten Stuhlgangprobleme, die wir jetzt eigentlich ganz ordentlich im Griff haben (stuhlgang-auflockernde Nahrung). Momentan nimmt sie 3-4 Stillmahlzeiten zu sich: morgens, mittags nach der Beikost, abends nach dem Milchbrei auch gleichzeitig als Einschlafhilfe und meistens einmal pro Nacht. Ich möchte den Milchbrei gerne selbst kochen da er zu süß ist( Fertigbrei+Wasser), aber ohne Kuhmilch. Reicht da ein Wasser-Getreide-Brei aus, da ich ja stille oder muß ich Folgemilch nehmen? Noch eine Frage. Bei Blähungen trinkt sie Tee und sonst Wasser, aber meist nie mehr, als ca. 50 ml/Tag. Wir dachten halt es ist ok sie an das Trinken zu gewöhnen, da bei weiterer Breigabe auch Flüßigkeit gebraucht wird. Oder reicht das Stillen völlig aus? Sie trinkt halt unheimlich gerne aus der Wasserflasche. Wie die Großen halt. Was meinen Sie? Und nun endlich meine letzte Frage. Ich hatte mal mitte 6. Monat zu wenig Milch und die Kleine kam bei Nacht bald stdl. Daraufhin kontaktierte ich unsere Hebamme, die meinte ich solle mal Milch-bildungstee trinken. Ansonsten habe ich vorher immer schon ca. 5l Wasser getrunken. Jetzt trinke ich ca. 5l Wasser und 3 Tassen Milchbildungstee. Was meinen Sie? Ich habe nicht immer Durst auf 5l, aber 3-4l geht gut. Nicht das ich durch das viele Trinken das Gegenteil damit erreiche. Vielen Dank für Ihre Beantwortung und Ihre Mühe. Liebe Grüße Birgit mit Lea


Biggi Welter

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? Liebe Birgit, wenn Sie keinen Durst haben, dann müssen Sie auch nicht trinken und mehr als fünf Liter Trinkmenge am Tag ist in unseren Breitengraden normalerweise absolut zu viel. Falls ein Mensch - normale Temperaturen vorausgesetzt - so viel Durst hat, sollte abgeklärt werden, ob mit ihm gesundheitlich alles in Ordnung ist, denn eine solche Trinkmenge kann auf ein gesundheitliches Problem hinweisen. Also bitte nicht literweise trinken, schon gar nicht einen sogenannten Milchbildungstee. Da es keine Leitung Mund - Magen - Darm -Brust gibt, funktioniert es nicht, die Milchmenge durch vermehrtes Trinken zu steigern. Das einzige, was dadurch gesteigert wird ist die Urinmenge. Übermäßiges Trinken kann die Milchmenge sogar zurückgehen lassen. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee, wenn überhaupt, denn seine Wirkung ist nicht bewiesen) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinken Sie zu wenig. Richten sie sich nach Ihrem Durstgefühl und trinken Sie nicht irgendwelche Mengen, nur weil immer wieder behauptet wird, dass stillende Frauen viel trinken müssen. Bei einem Kind das bereits Beikost erhält, gilt, dass die Muttermilch weiterhin ausreicht, um seinen Flüssigkeitsbedarf zu decken, wenn es weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Allerdings ist es empfehlenswert parallel zur Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen (Wasser ist das optimale Getränk für Kinder wie für Erwachsene, Tee ist nicht notwendig, auch kein Fencheltee). Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei. Der Getreidebrei, der nun als nächstes angeboten werden soll, kann also durchaus milchfrei sein. Viele Tipps über das Was - Wann und Wie der Beikost und einige Rezepte zum Selberkochen finden Sie in dem Infoblatt „Babys erste feste Nahrung" der La Leche Liga, das Sie bei der LLL oder jeder LLL-Stillberaterin bestellen können. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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