Joleia
Hallo Ich habe schon öfter etwas in dem Forum gelesen was mir ziemlich weitergeholfen und mich ermutigt hat. Nun finde ich zu meinem Anliegen aber leider nichts passendes. Also hier meine Frage(n): Meine Tochter ist jetzt 8,1/2 Monate. Sie bekommt seit ihrem 6.Monat Mittags Brei und seit dem 7.Monat Abendbrei Beikost: Soll ich wenn ich nach Bedarf stille am Abend trotzdem eine Milch-Brei- Mahlzeit anbieten? Bisher hat sie immer Dinkelflocken mit Banane oder Pflaume-Birne gegessen. Soll ich das Obst variieren oder ihr geben was ihr schmeckt? Soll ich ihr auch Gries o.ä. geben? Hab mit Dinkelflocken angefangen und bin dann da hängen geblieben. Wann soll ich die Nachmittagsmahlzeit ersetzen? Bzw. Soll ich überhaupt eine Mahlzeit ersetzten? Nach dem Mittag und dem Abendbrei biete ich ihr nicht mehr die Brust an. Ich gebe sie ihr nur wenn SIE will. Zum einschlafen bekommt sie die sowieso und dann trinkt sie ja auch immernoch etwas. Und die ganze Nacht über auch immer wieder. Stillen: Soll ich sie weiterhin nach Bedarf stillen? Ist es schlimm wenn sie nur im Schnitt ein halbes Gläschen isst (also pro breimahlzeit)? Sie isst ungefähr so im zwei Stunden Takt also ca. 11 Uhr Stillen 13 Brei 15 oder 16 Uhr Stillen ca. 18 Uhr Brei. Gegen 20 Uhr Stillen und Schlafen. Natürlich variieren die Zeiten. Nuckeln: Wenn sie an der Brust einschläft nuckelt sie immernoch eine Weile. Das hat mir sonst auch nie was ausgemacht. Aber mittlerweile hat sie auch oben Zähne. Und das tut ganz schön weh. Ist es schlimm wenn ich die Brust rausziehe bevor sie im Tiefschlaf ist.... so wegen dem geborgenen "fallen lassen"? Fragen über Fragen. Habe auch die Bücher gelesen :"Schlafen und Wachen" und "Jedes Kind kann schlafen lernen" Das macht alles noch unsicherer was man machen soll. Vielen Dank schonmal für die Antwort. Julia
Liebe Julia, sicher ist es richtig und gut, einem Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Sie können also einen milchfreien Brei anbieten und zusätzlich stillen. Das Obst muss niht gewechselt werden, Ihr Kind kann essen, was ihm schmeckt. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Natürlich können Sie Ihrem Kind die Brust aus dem Mund ziehen, Sie müssen die Schmerzen nicht aushalten. Beißversuche des Kindes finden meist gegen Ende der Stillmahlzeit statt, denn Babys können nicht leichzeitig saugen und beißen. Das bedeutet, man muss sein Kind gut beobachten, so kann man beim Beißen/Beißversuch sofort den Finger in den Mundwinkel des Kindes stecken und die Brustwarze herausziehen. Wenn das Kind zu beißen beginnt, den Kopf und den Körper des Babys vorsichtig noch etwas näher zu sich ranziehen. Ich hoffe, ich konnte erst einmal ein wenig weiterhelfen, sollten Sie noch Fragen haben, bin ich gerne für Sie da. LLLiebe Grüße, Biggi
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