RunderBauch
Hallo Seit einigen Nächten wacht meine Tochter vier Monate alt, alle 1,5 std mal mehr mal weniger auf.Sie will nicht nur trinken sondern dargestillt werden. Ist sie eingeschlafen lässt sie sich schwer weglegen. Tagsüber schläft sie größtenteils im tragetuch, manchmal in der hängematte. Dabei begleite ich sie auch in den schlaf mit Singen und schaukeln. Nachts liegt sie in meinem Bett, Gesicht an Gesicht... Ich bin wirklich kein Typ für das Dauer- und einschlafstillen und bin nachts wirklich sehr genervt und muss wirklich aufpassen nicht sauer zu werden, merke aber das mich das ewige an der Brust hängen, kurz weglegen und schlafen bis zur nächsten dauerstillaktion wütend macht. Ich würde meinen baby nichts tun, aber ich mag es nicht , wenn sie ewig an der Brust nuckelt. Außerdem tut mir mein Kind auch leid denn sie merkt ja das mir das nicht gefällt und ich will es schön mit ihr haben und nicht genervt vom stillen sein. An Nähe kann es ihr nicht fehlen,sie ist in dauerkörperkontakt.... Was kann ich tun? Dieser Kreislauf muss doch irgendwie zu durchbrechen sein. Tagsüber trinkt sie normal alle 2-3 std. Und schläft Ca. 4x eine halbe std. Und mittags gut 2 std am Stück. Danke für eure Hilfe!
Liebe RunderBauch, Babys sind von Geburt an (bzw. bereits im Mutterleib) eigene, individuelle Persönlichkeiten mit eigenem Charakter, Temperament und auch mit eigener Stimmungslage. Ob eine Mutter ein ruhiges, zufriedenes, (fast) immer lächelndes Baby hat oder ein Kind, das als „Schreibaby" bezeichnet wird, das hängt nicht zwingend von ihren Fähigkeiten als Mutter ab. Vieles ist einfach angeboren. Wenn dein Kind viel Nähe braucht, dann kann es sein, dass es ein Baby mit erhöhten Bedürfnissen ist, ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein „pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine „Schuld" haben. Sehr gut beschrieben sind High Need Babys in dem Buch „Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears und Dr. Sears gibt auch Anregungen und Erklärungen, was Eltern tun können, um zu einem einfacheren Alltag mit ihren Kindern zu kommen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der LLL, jeder LLL Stillberaterin und im Stillshop auf dieser Seite erhältlich. Ich habe meine Zweifel, ob dir das Abstillen wirklich eine Erleichterung bringen würde, denn sehen wir es doch einmal realistisch: Selbst wenn deine Tochter die Flasche bekommt, bedeutet das nicht, dass sie automatisch mehr schläft, am Tag weniger anhänglich an DICH sein wird und Du wirklich entlastet wirst. Es ist auch die Frage, ob es wirklich so sein wird, dass häufig jemand anderes da sein wird, das deine Tochter übernimmt und ihr die Flasche geben wird, denn in der Realität ist es doch so, dass dann vielleicht ein paar Mal eine Großmutter, eine Freundin oder der Partner einspringt, aber dann bleibt doch wieder alles an dir hängen und dann bist Du diejenige, die Flaschen zubereiten und reinigen muss, die nachts aufstehen muss usw. Ehe Du nun wirklich wohl auch gegen deine innere Überzeugung abstillst, versuche doch einmal einen anderen Weg: Gönne dir selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügelst Du es nicht und trägst es für zehn Minuten. Dann vergleichst Du: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Du kannst dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnell eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Versuche dir am Tag Freiraum für dich zu schaffen. Vielleicht kann dir dein Mann, deine (Schwieger)Mutter, eine Freundin oder ein verantwortungsbewusster Teenager dein/e Kind/er für eine Stunde oder so abnehmen, mit ihm spazieren gehen oder spielen und diese Zeit nutzt du für DICH. Selbst wenn Du nur in Ruhe in der Badewanne liegt, einmal um den Block joggst oder dich mit einer Zeitung und einer Tasse Tee in einen anderen Raum begibst, so ist das ein Weg aufzutanken und wieder neue Kraft zu schöpfen für den anstrengendsten Beruf der Welt: Mutter. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Suche dir wirklich Hilfe und Unterstützung. LLLiebe Grüße, Biggi
RunderBauch
...übrigens finde ich nachts auch keine gute stillposition wo sie und ich schlafen könnten...im liegen ist schwer finde ich...und im sitzen schläft sie zwar aber ich kann im sitzen nicht schlafen...?
marlonmom
Hallo RunderBauch, wenn ich darf, werde ich Dir auch antworten und meine Erfahrung schreiben. Vielleicht hilft es Dir ja mit der Situation besser zurecht zu kommen. Mein Sohn macht bzw. hat genau das Gleiche gemacht wie Deine Tochter. Er wollte Tag und Nacht ständig nuckeln, trinken und kuscheln. Wenn man ihn einmal zum schlafen in sein Bettchen gelegt hat, ist er nach ca. einer viertel Stunde schreiend aufgewacht und wollte Körperkontakt. Nach einigen Wochen in denen ich mich völlig fertig gemacht habe und Haushalt, familiäre Verpflichtungen und Mann versucht habe zufrieden zu stellen, konnte ich auch nicht mehr. Von da ab habe ich mich völlig frei gemacht, alle 'Kaffeekränzchen' abgesagt und den Fußboden den Staubmäusen überlassen. Tagsüber habe ich mich mindestens einmal mit meinem Sohn hingelegt und geschlafen ( manchmal 2 Stunden am Stück!). Nachts eine Babymatratze in die Mitte des Bettes gelegt und den Kleinen darauf schlafen lassen. Sein Gesicht an meinem :-) - Und? Es wurde besser. Inzwischen schläft er (9Monate) ca. 3-5 Stunden am Stück und als Nuckelersatz hält ein Schnuller her. (haben wir aber erst sehr spät eingeführt) Sein Kuschelbedürfniss ist immer noch sehr groß aber inzwischen beneiden mich andere Mütter darum ;-) . Ich hoffe für Dich dass Du eine gute Lösung für Euch beide findest. Grüße
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