Mitglied inaktiv
Ist es sinnvoll das Stillen auszuprobieren, auch wenn die Wahrscheinlichkeit das es nach einer Brust-OP funktioniert vielleicht bei 20% liegt. Ich habe gehört, das durch den Versuch die Mikrokalkablagerung gefördert wird und somit das Brustkrebsrisiko steigt und es besser währe direkt abzustillen.
Kristina Wrede
Liebe Irade, ich gebe die Frage nach den Mikrokalkablagerungen an den medizinischen Beirat der La Leche Liga Deutschland weiter. Wenn Sie mir Ihre E-Mail-Adresse schreiben, schicke ich Ihnen dann die Antwort direkt per mail. Ansonsten ist zum Thema zu sagen, dass es sehr viel von der Operationstechnik und auch vom Geschick des Operateurs abhängt, ob nach einer Brustreduktion gestillt werden kann. Es gibt Frauen, die nach einer Brustreduktion noch voll stillen können, es gibt aber auch Frauen, bei denen die Stillfähigkeit sehr, sehr weit eingeschränkt ist, manche können auch überhaupt nicht mehr stillen. Das Risiko für Stillprobleme ist immer gegeben. Bei einer Brustverkleinerung, wird ein Teil des Brustgewebes entfernt, um die Größe der Brust zu verringern. Eine Brustverkleinerung geht fast immer mit der Durchtrennung von zumindest einigen Milchgängen einher. Manchmal wird die Brustwarze entfernt und an eine andere Stelle versetzt, um den Brüsten ein symmetrischeres Aussehen zu verleihen. Wurde die Brustwarze versetzt, sind alle Milchgänge und größeren Nerven durchtrennt worden. Je mehr Brustgewebe entfernt wurde, umso geringer sind die Aussichten, dass die Frau in der Lage sein wird, ihr Baby vollständig durch Stillen ernähren zu können. Wurden ihre Brustwarzen versetzt, sinken ihre Chancen noch weiter, obwohl es Frauen gibt, deren Milchgänge wieder einen Zugang zu den Milchseen bildeten oder zusammengewachsen sind. In einem Fall (Marmet und Shell, 1987) wurde von einer Frau nach einer Brustverkleinerung berichtet, deren Brustwarzen entfernt und versetzt worden sind und die ihr Baby voll stillen konnte, doch derartige Fälle sind selten. Wurden größere Nerven durch eine Operation oder Verletzung durchtrennt oder beschädigt, hat die Frau wenig oder gar keine Empfindungsfähigkeit in ihrer Brustwarze und dem Brustwarzenhof. Die fehlende oder verringerte Empfindungsfähigkeit reduziert die Milchbildung. Das Gefühl, dass das Baby saugt, löst ein Signal aus, das die Hirnanhangdrüse dazu anregt, die für die Milchbildung und den Milchspendereflex notwendigen Hormone Prolaktin und Oxytozin auszuschütten. Es ist unmöglich, vor der Geburt des Babys vorherzusagen, ob das Baby genügend Milch an der Brust bekommen kann, wenn einige oder alle Milchgänge oder größeren Nerven der Frau durchtrennt oder beschädigt worden sind. Der einzige Weg, es herauszufinden, besteht darin, es zu versuchen. Zur Vorbereitung auf das Stillen sollte sie sich vor der Geburt des Babys so gut wie möglich über das Stillen informieren. Wenn Sie nach der Geburt des Babys zu stillen beginnen, können sich in Ihrer Brust Stauungen bilden, die sich nicht durch Stillen auflösen lassen. Falls es dazu kommt, liegt es wahrscheinlich daran, dass einige Milchgänge durchtrennt oder beschädigt wurden und die Milch nicht durch sie hindurch fließen kann. Innerhalb weniger Tage sollten sich die Stauungen zurückgebildet haben, auch wenn die Mutter weiter stillt. Da diese Milch nicht nach außen entleert wird, hört die Milchbildung in diesen Brustabschnitten allmählich auf, und die dort vorhandene Milch wird vom Körper der Mutter resorbiert. Sie sollten zwischen den Stillmahlzeiten kalte Kompressen aufzulegen, wenn Sie sich nicht wohl fühlen und um die Schwellung abzumildern ihren Arzt nach einem mit dem Stillen zu vereinbarenden Schmerzmittel zu fragen. Wenn das Baby eine Woche alt ist, sollte sein Gewicht überprüft werden. Während der ersten drei oder vier Lebenstage des Babys können Sie erwarten, dass das Baby täglich eine bis zwei nasse Windeln hat. Hat das Baby, nachdem die Milch "eingeschossen" ist, weniger als sechs nasse Windeln und zwei Stuhlentleerungen täglich, trotz wirkungsvollen Saugens und häufigen Anlegens, kann es sein, dass das Baby zusätzliche Nahrung benötigt. Sind bei einer Frau die Milchgänge durch eine Operation oder Verletzung durchtrennt oder verletzt worden, gibt es, unter der Voraussetzung der richtigen Stilltechnik, mehrere Möglichkeiten, wie sich das Stillen entwickeln kann: o Das Stillen verläuft normal, da nicht so viele Milchgänge oder größere Nerven durchtrennt oder verletzt worden sind, um einen erkennbaren Unterschied in der Milchmenge, die das Baby erhält, zu verursachen, oder da die Milchgänge nach der Verletzung wieder zusammengewachsen sind. o Während der ersten sechs Wochen nimmt das Baby gut zu, da es durch den erhöhten Hormonspiegel bei der Mutter zu einer zusätzlichen Milchbildung kommt. Dann verringert sich die Gewichtszunahme des Babys, und es wird erforderlich, zuzufüttern (Hatton und Keleher, 1983). o Die Milchproduktion der Mutter ist von Anfang an niedrig, und das Baby muss frühzeitig zugefüttert werden. Wie gesagt, genaue Vorhersagen sind nicht möglich. Falls Sie englisch schreiben können, kann ich Ihnen eine Email Liste für Frauen nach Brustreduktion nennen (BFAR Breastfeeding After Reduction www.bfar.org/subscription.html). Dort finden Sie sicher viele Informationen "aus erster Hand". Erst vor wenigen Wochen ist in den USA auch ein ausgezeichnetes Buch zu diesem Thema herausgekommen, geschrieben von einer selbst betroffenen Frau "Defining your own success breastfeeding after breast reduction surgery" von Diana West. Dieses Buch setzt sich ausführlich mit dem Thema auseinander. Sie finden verschiedene OP Techniken beschrieben und Erklärungen welche Auswirkungen sie auf das Stillen haben, Tipps zur Steigerung der Milchmenge und vieles mehr. Doch ein ganz wesentlicher Punkt, der der Autorin am Herzen liegt zeigt sich schon im Titel: "selbst bestimmen, was Erfolg bedeutet". Erfolg ist nicht unbedingt das volle Stillen zu erreichen, Erfolg kann auch eine ganz geringe Milchmenge sein. Leider ist auch dieses Buch nur in englisch erhältlich. Ich hoffe, Ihnen etwas weitergeholfen zu haben. Herzlichen Gruß, Kristina Heindel
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort. Nach meiner RMP kam es zu Fettgewebsnekrosen an einer Mamille, was zu zwei weiteren OP`s an der Brust geführt hat. Sensibilität ist an beiden Mamillen vorhanden, wobei die betroffene Mamille schon rein optisch keiner normalen Mamille entspricht. Viel wichtiger ist aber die Frage nach der Mikrokalkablagerung! Ich würde mich sehr freuen per e-mail bald von Ihnen zu hören. (irade@arcor.de)
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