Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, ich möchte gerne wissen, ob es mir vielleicht möglich sein könnte, nach der nächsten Schwangerschaft normal zu Stillen. Dafür muss ich kurz ausholen was bei meiner letzten Schwangerschaft geschah: Wir hatten eine Zwillingsgeburt durch KS (beide waren Steisslage) in der 38 Woche. Danach folgte ein normaler Milcheinschuss. Aber irgendwie hatten wir sowohl beim Stillen der Kinder, wie auch an der Elektrtischen Doppel-Pumpe das Problem, dass die Milch immer nur tropfenweise herauskam und ich mind. 20 Minuten dasass und abpumpte bis ich vielleicht einen Dezi voll hatte. . . Die Hebammen im KH stellten es so hin, dass wir irgendwas beim Stillen falsch machten und die Krankenschwestern reagierten auch nicht, wenn wir nachfragten. . . Meine Brüste wurden derweil immer grösser und als wir am 4ten Tag nach Hause gingen, hatte ich das Gefühl 2 Fussbälle unter dem Pulli zu haben, konnte kaum mehr auf der Seite liegen und dachte die platzen jeden Moment. Unsere Hebamme kam noch am selben Tag vorbei, schaute mich nur an und meinte "Milchstau"! Folge davon war, dass wir unter argen Schmerzen die ganze Milch "rausstreichen" mussten und ich knapp einer Entzündung entging. Die Milch war schon richtig Dick und gelblich, wie Sahne, kaum rauszubekommen. Solche Schmerzen wünsche ich echt keinem. . . Die Hebamme gab mir am ersten Tag eine Tablette, die eigentlich zum Abstillen ist, einfach um die Milchprodukrion erst mal einzudämmen und danach Tröpfchen, die den Milchfluss anregen sollten, aber die Milch lief immer noch nur Tropfenweise und ich sass jede Stunde fast eine halbe Stunde nur an der Doppelpumpe und das mit neugeborenen Zwillis. . . Nach 2 Wochen habe ich es dann aufgegeben, es ging einfach physisch und psychisch nicht mehr und wir haben nur noch Zugefüttert. . . Kurzum, Milch war da, mehr als genug, aber irgendwie kam sie nicht raus, wofür ich bis heute noch keinen Grund gefunden habe. Am Entlassungstag im KH hatten mindestens 3 Schwestern/Hebammen und eine Ärztin meine Brust "in der Hand" wegen den Stillprobleben, und KEINE hat bemerkt, dass ich einen Milchstau hatte. . . Haben Sie soetwas vielleicht schon mal gesehen? Wird das bei einer nächsten Schwangerschaft auch wieder so sein? An was könnte das liegen? Ich hätte und würde so gerne Stillen und das Ganze war einfach nur deprimierend . .. Vielen Dank für Ihre Zeit Dreamer
Liebe Dreamer, aus der Ferne kann ich leider nicht viel dazu sagen, vermute aber, dass Sie nicht oft genug angelegt und abgepumpt haben, oder aber die Pumpe nicht die richtige für sie war. Außerdem haben die Babys wahrscheinlich ziemlich schnell die Flasche oder einen Schnuller bekommen und konnten deshalb nicht effektiv an der Brust trinken., dehalb auch der Stau. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Ganz kurz kann man die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen oft stillen uneingeschränkt stillen keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Das Baby sollte so bald wie möglich nach der Geburt zum ersten Mal angelegt werden und dann jederzeit und ohne zeitliche Einschränkung an die Brust dürfen, wenn es das will. Bei eher schläfrigen Kindern oder Babys mit verstärkter Neugeborenengelbsucht muss die Mutter unter Umständen den Takt angeben und dafür sorgen, dass das Kind mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an der Brust trinkt. Tee, Glukoselösung oder Wasser sind überflüssig und vor allem bei einer eventuell verstärkten Neugeborenengelbsucht sogar kontraproduktiv. Das Bilirubin (der gelbe Farbstoff, der für die Gelbfärbung der Haut bei der Neugeborenengelbsucht verantwortlich ist) wird nur zu zwei Prozent über den Urin ausgeschieden, der Rest wird durch den Darm ausgeschieden. Daher ist es unsinnig, die Gelbsucht "ausschwemmen" zu wollen. Wichtig ist, dass der Darm mit Nahrung versorgt wird und die Verdauung angeregt wird, das Mekonium möglichst rasch ausgeschieden wird. Das Kolostrum, die wichtige erste Milch wirkt abführend und begünstigt damit die Ausscheidung des Bilirubins. Der Organismus eines Neugeborenen ist auf viele, kleine Mahlzeiten eingestellt. Sein Magen hat etwa die Größe eines Teebeutels. Kleine Mengen an Muttermilch sind also absolut richtig und in Ordnung. Wichtig ist, dass Ihr Baby ab dem zweiten, dritten Tag mindestens drei bis vier Darmentleerungen hat und ausreichend Urin ausscheidet. Eine Gewichtsabnahme von etwa sieben Prozent des Geburtsgewichtes innerhalb der ersten Tage ist normal, bis zehn Prozent sind bei einem ansonsten gesunden Kind tolerierbar. Spätestens mit drei Wochen sollte Ihr Baby sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Milchbildungstee ist nicht notwendig und es hat keinen Sinn ihn bereits während der Schwangerschaft zu trinken. Wenn überhaupt Milchbildungstee getrunken wird, dann bitte auch nicht mehr als höchstens zwei bis drei Tassen täglich, da mehr zu Bauchproblemen beim Kind führen kann. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen können Sie am besten dadurch vorbeugen, dass Sie sich informieren. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie sich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informieren. Nochmals: Ganz wichtig ist dass Sie wissen, wie korrekt angelegt ist und woran Sie erkennen, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. "Stillen Rat und praktische Hilfe für alle Phasen der Stillzeit" von Marta Guoth Gumberger und Elizabeth Hormann, "Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, "Stillen einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, das erste bekommen Sie im Buchhandel, die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL Stillberaterin) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Erkundigen Sie sich auch einmal, vielleicht gibt es in Ihrer Nähe ein stillfreundliches Krankenhaus, dort verläuft der Start der Stillbeziehung oft sehr viel besser und es gibt echte und gute Unterstützung nach der Geburt. Ich wünsche Ihnen schöne restliche Schwangerschaftswochen, eine gute Geburt und diesmal eine problemlose und schöne Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Ähnliche Fragen
Guten Tag liebes Team, Ich bin frisch schwanger in der 4+2 saw. Meine Tochter 2 1/2 wird noch regelmäßig gestillt, vor allem nachts. Ich hatte bereits 2 Fehlgeburten wo man nicht den Grund dafür kennt. Mir wurde aber jedesmal gesagt das, das stillen der Grund dafür gewesen sein könnte. Jetzt habe ich Angst eine erneute Fehlgeburt zu erleiden. ...
Liebe Biggi, ich bin ziemlich verzweifelt und gerade unendlich traurig. Vor einigen Wochen habe ich festgestellt, dass mein Kleiner (8 Monate) und ein leidenschaftliches Stillbaby kaum noch nasse Windeln hat (1- 2 am Tag), plötzlich abnahm, vermehrt an der Brust nuckelte ohne zu schlucken und nur noch alle 3 Tage festeren Stuhlgang hatte. Er ...
Hallo Biggi, und zwar planen mein Mann und ich unser zweites Kind, unsere Tochter ist aktuell 6,5 Monate alt. Sie isst tagsüber fast alle Mahlzeiten (Brei und feste Nahrung) und ich stille tagsüber sehr selten noch. Vor dem Einschlafen und nachts stille ich sie nach wie vor (nachts meistens alle 3 Stunden). Wie sieht es mit stillen aus, wen ...
Hallo Frau Welter, meine Tochter ist nun 13 Monate alt. Ich bin zum 2. mal schwanger und befinde mich in der 11. SSW. Ich stille meine Tochter noch immer, doch seit einigen Tagen macht es mich teilweise extrem aggressiv, so dass ich ihr permanent die Brust aus dem Mund ziehen möchte, weil es kaum auszuhalten ist. Vorallem wenn sie trinkt und dabei ...
Entschuldigung, die frage ist nun doppelt, es hat mir nach dem abschicken einen Fehler angezeigt, sodass ich dachte, das posten hätte nicht funktioniert. Hallo! Ich stille mein 22 Monate altes Kind in den letzten Tagen noch ein bis zweimal pro 24 Stunden. Nun ist es so, dass ich wieder schwanger bin, aktuell in der 18 Schwangerschaftswoche ...
Liebe Biggi, Mein Sohn ist fast 2 Jahre alt und wird bis dato noch gestillt. Jetzt bin ich erneut schwanger (6. SSW) und seitdem klammert mein Sohn extrem. Er möchte momentan nur die Brust haben und am liebsten Dauernuckeln, aber ich habe das Gefühl, dass die Menge Muttermilch schon vermindert ist. Ich hatte eigentlich vor, so lange zu stillen, ...
Liebe Biggi, Mein Sohn ist 2 Jahre alt und ich bin jetzt in der 18. SSW. Er hat bis zum Schluss, so oft er konnte gestillt. Leider habe ich schon seit ca der 12. Woche keine Milch mehr, aber mein Sohn hat dann zumindest zum Einschlafen trocken gestillt, was ihn null gestört hat. Er liebt das stillen seit je her und ich merke auch, dass er es ei ...
Meine Tochter ist 7 Monate alt. Wir hätten gern ein weiteres Kind. Sie akzeptiert keine Flasche. Dadurch, dass ich bis auf den Mittagsbrei voll stille, mache ich mir Gedanken. Ich habe gehört, dass man die Milch in der Schwangerschaft oft verliert. Meine Befürchtung ist, dass dann gar nicht mehr klappt: weder Flasche noch das Stillen (dur ...
Liebe Frau Welter, ich wende mich an Sie, weil ich mich frühzeitig und gut auf das Stillen vorbereiten möchte. Nach der Geburt unseres Sohnes hatte ich leider keinen Milcheinschuss, was mich sehr belastet hat. Ich nehme seit einiger Zeit täglich 15 mg Aripiprazol. Nach Rücksprache mit meiner Ärztin gilt das Medikament als unbedenkl ...
Hallo Biggi, Ich bin aktuell in der 8. Ssw und habe eine 2 jährige Tochter die noch gestillt wird. Da ich seit 2 Wochen extreme Schmerzen habe, wollte ich sie langsam abstillen. Leider klappt das überhaupt nicht. Heute nacht konnte ich nicht vor Schmerzen gar nicht mehr stillen und habe es ihr versucht zu erklären. Nach viel Tränen und kus ...
Die letzten 10 Beiträge
- 8 Wochen Baby stillt nicht
- Milchbildung und Stillen
- Örtliche Betäubung - Auswirkung auf die Muttermilch
- Stillrhytmus Neugeborene
- Plötzliches Abstillen
- Schilddrüsenwerte und stillen
- Stillpause nach Zahn-OP wg Joddesinfektion
- Hand Fuß Mund unfreiwillige Stillpause
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen