Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen mit Geschrei

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen mit Geschrei

Mitglied inaktiv

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Hallo! Mein Sohn (12 Wo, 5,4kg) ist von Anfang an ein Schnelltrinker. Von 10 Minuten ist er jetzt bei 4-6 Minuten gelandet. Zu Anfang hat er wöchentlich 300g, jetzt so 110g an Gewicht zugelegt, also ganz normal. Manchmal habe ich jedoch das Gefühl, dass er noch nicht satt ist, wenn er aufhört. Im Bettchen saugt er nach dem Stillen manchmal so kräftig an seinen Fingern weiter oder er schläft nicht ohne Nucki ein. Ich wickel ihn extra zwischendrin und mache mit ihm Bäuerchen. Danach kriege ihn jedoch auch nicht mehr an die Brust. Er schnappt kurz zu und lässt dann los, als würde nun die Brust z.B. voll Creme sein. Wenn ich ihn dann nicht hochnehme schreit er wie am Spieß. Nichts zu machen. bei jedem weiteren Versuch, des nur Hinlegens schreit er los. Wenn ich ihn beim zweiten Mal aufs Bett lege, lässt er sich oft weiterstillen - bis zu 15 min. Dabei liegt er genauso seitlich wie zuvor auf dem Stillkissen. ZU hause mag das gehen, ich kann mich jedoch schlecht auf eine Parkbank legen ,-) Ist er eigentlich satt, wenn er das erste Mal aufhört zu trinken? Ich bin der Meinung, dass wenn er weitertrinkt,er die ganze Zeit schluckt. Ich verstehe es nicht...


Biggi Welter

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Liebe Janne26, seit wann bekommt Ihr Baby denn einen Schnuller? Ihr Kind hat anfangs hervorragend zugenommen und ist jetzt an der untersten Grenze angelangt, könnte das im Zusammenhang mit der Gabe des Schnullers stehen? Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit Ihr. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, habe mich was das Zunehmen angeht vertan: nachgerechnet hat er letzte Woche 190g zugenommen. Davor 150g. Den Schnuller benötigt er seit einem Monat etwas mehr. Ich versuche, es möglichst ohne zu schaffen, also nur wenn er wirklich quengelig ist. Tagsüber ist er sehr gut abzulenken. Zum Stillen habe ich bereits seit einem Monat einen festen, ruhigen Platz. Die Milch fließt bei mir sehr leicht, das stimmt! Wenn man die Differenz vor und nach dem Wiegen nimmt, entspricht das den ml? Demnach trinkt er bereits in 4 Minuten 70ml? Trinken tut er alle 2 - 3 Stunden. Glaube langsam, er will dann wirklich nicht mehr trinken? Gestern Nacht habe ich ihn ohne Schnuller brubbeln lassen und prompt ist er nach 5 Minuten eingeschlafen. Täte er das mit Hunger auch??? Bin durch das Wiegen etwas beruhigter (durch andere Beiträge drauf gekommen ,-))! DANKE für Deine Antwort!


Biggi Welter

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Liebe Janne26, ich würde auf alle Fälle auf den Schnuller verzichten und das Kind auch nicht hinhalten. Nach einiger Zeit wirst Du sehen, ob sich das Verhalten bessert. Ein Schnuller ist kein zwingend notwendiger Bestandteil der Babyausstattung (eben so wenig wie die Flasche). Es ist auch nicht das Baby, das den Schnuller braucht, sondern es sind die Eltern, das sollte sich jede Mutter und jeder Vater bewusst machen. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: o Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. o Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. o Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. o Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. o Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. o Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein "schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Wenn schon Schnuller, dann wirklich überlegt, wie ein Medikament überlegt eingesetzt werden sollte und auch mit Blick auf die Zukunft und nicht nur auf den momentanen "Vorteil" Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonst wie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Schnuller sind auch nicht "kiefergerecht", wie es immer wieder behauptet wird. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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