Hallo ihr zwei,
Ich bin langsam etwas verzweifelt.
Unsere Tochter (3wochen) hat seit ein paar Tagen abends einen kleinen spinner.
Gegen 18/19 Uhr fängt sie an zu schreien, dann wird sie gestillt bis sie satt ist. Alles gut soweit. Dann fängt es an: Geschrei, wieder gesuche und gesauge an allem möglichen, dann leg ich sie wieder an. Dann saugt sie bis Milch kommt und dann schreit sie noch mehr.
So geht das 3-4h jeden abend. Ich habe das Gefühl sie will saugen aber keine Milch trinken. Schnuller nimmt sie aber auch nicht wirklich und wenn dann genau 5 Minuten- das wars.
Habt ihr einen Tipp wie wir den Teufelskreis durchbrechen können ?!
Kuscheln, tragetuch, Federwiege, Kinderwagen alles kein Erfolg:-/
Brust nuckeln und dann schreien wenn die milch kommt und das geht dann soweit, dass sie irgendwann erbricht.
Vielen Dank
von
Tschakka
am 19.07.2020, 22:37
Antwort auf:
Stillen mit Geschrei
Liebe Tschakka,
eine Saugverwirrung kann ein Baby von einer einzigen Gabe der Flasche bekommen und auch wenn der Schnuller nur kurz gegeben wird. Deshalb würde ich ihn erst einmal weglassen, gerade auch, weil er ja nicht wirklich hilft.
Babys in diesem Alter haben oft eine geradezu „klassische“ Unruhephase am Abend. Nicht immer ist Stillen dann die Lösung.
Diese unruhige Zeit ist so verbreitet, dass es im englischen Sprachraum sogar einen Ausdruck dafür gibt: Omastunde , d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei
ist.
Oft hilft es, wenn eine andere Person einspringt, der Wechsel einer anderen Stimme bewirkt oft Wunder.
Ganz wichtig ist es, dass Du ruhig bleibst. Dein Baby spürt Deine Anspannung und reagiert darauf, Ihr kommt schnell in einen Teufelskreis.
So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu
verfallen. Je mehr Du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer Du wirst, um so aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr.
Es ist wichtig, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen.
Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Manche Eltern setzen sich in dieser Situation sogar mit ihrem Kind ins Auto und fahren ein paar Kilometer :-).
Wenn Du den Eindruck hast, dass Dein Baby zwar saugen möchte, aber keine Milch mag, kannst Du über einen längeren Zeitraum nur eine Brust anbieten, dann fließt die Milch nicht so stark oder aber Du bietest Deinem Baby den Finger zum Saugen an (kann auch der Papa machen!).
Außerdem möchte ich Dir das Buch „Das 24-Stunden-Baby“ von
Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears gibt viele Anregungen wie Eltern mit ihrem besonders anstrengenden Baby (er nennt sie Babys mit erhöhten Bedürfnissen ) umgehen können.
Ich hoffe, die Tipps helfen weiter!
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 20.07.2020
Antwort auf:
Stillen mit Geschrei
Einen schnuller hat sie zwar aber den benutzt sie eigentlich nicht wirklich. Vielleicht 5nminuten am Tag. Und bis jetzt hat sie 2x abgepumpte Milch bekommen letzte Woche. Da war das alles noch gar kein Problem mit dem Geschrei am Abend.
von
Tschakka
am 19.07.2020, 22:41