Hallo,
ich bin wahrscheinlich wieder schwanger aber ist stillen noch. Meine Tochter ist 16 Monat alt und sie kann nicht ohne Brust einschlafen. Vielen sagen, dass durch die Schwangerschaft abgestillt werden muss, weil die Muttermillch nicht mehr gesund ist bzw. schädlich für das Kind ist, wenn man schwanger ist. Ich mache mir jetzt Sorgen, ob das wirklich stimmt, weil ich möchte noch weiter stillen.
Gruß
Tanja
von
Bixaaa
am 22.07.2013, 08:37
Antwort auf:
stillen ind der schwangerschaft
Liebe Tanja,
eine erneute Schwangerschaft ist kein Abstillgrund. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und sogar nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Die Mutter sollte jedoch auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden.
In der Regel kann eine gut ernährte Mutter, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Ist das Stillkind noch jünger als ein Jahr, sollte auf seine Entwicklung und seinen Gewichtsverlauf geachtet werden. Die Mutter sollte darauf achten, dass Sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Manche Frauen brauchen deutlich mehr zusätzliche Kalorien, wenn sie schwanger
sind und gleichzeitig stillen.
In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Deshalb sollte die Gewichtskurve des gestillten Kindes im Auge behalten werden. Einige Frauen haben Probleme mit sehr empfindlichen oder sogar wunden Brustwarzen, die auf die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zurückzuführen sind. Wie lange diese Empfindlichkeit und das Wundsein anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Leider helfen, die meisten Empfehlungen für wunde Brustwarzen in dieser Situation nicht.
Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen.
Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993).
Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören:
o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen;
o vorangegangene Frühgeburten;
o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft.
Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Stillen verursacht auch keine Blutungen.
Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei.
Die Zusammensetzung der Muttermilch richtet sich immer nach dem jüngsten Kind, das heißt bis zur Geburt wird wieder Kolostrum gebildet. Der Milcheinschuss und die Umwandlung des Kolostrums in reife Muttermilch werden genau so verlaufen wie nach jeder Geburt.
Deine Milch wird sich in den nächsten Wochen und Monaten verändern und zu Kolostrum werden. Dabei kann ich dir allerdings nicht sagen „ab Tag x ist es Kolostrum“, denn die Veränderung ist ein schleichender Prozess und Du wirst – je nachdem wie oft Eva noch an der Brust trinkt – an ihrem Stuhlgang merken, dass sich die Milch verändert, denn Kolostrum wirkt abführend.
Dein Kind muss keine Stillpause einlegen, denn es wird nicht Kolostrum „austrinken", bei der Geburt wird immer noch Kolostrum für das Baby da sein. Wenn das ältere Kind nur noch gelegentlich an der Brust trinkt, müssen keine besonderen Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass das Neugeborene das für es notwendige Kolostrum erhält. Nur wenn das größere Kind noch häufig stillt, sollte dem Baby Vorrang eingeräumt werden und das Größere nach dem Baby gestillt werden.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 22.07.2013
Antwort auf:
stillen ind der schwangerschaft
Hallo,
Du kannst ganz beruhigt weiterstillen. Die MuMi verändert sich zwar, aber nicht zum Nachteil Deines Kindes. Es kann aber sein, dass der Geschmack sich etwas verändert und Dein Schatz die MuMi dann nicht mehr so gerne mag.
Meine Freundin stillt bis jetzt (Anfang 4. Monat) ganz normal weiter. Ihr Sohn wird im September 2 Jahre alt und ist noch begeistertes Stillkind.
Ich finde es wundervoll, wenn Geschwister nicht schnell abgestillt werden, nur, weil ein Geschwisterchen kommt. Ich könnte mir vorstellen, dass das die Eifersucht etwas mildert die bei dem "großen" Kind aufkommt, wenn es nicht mehr das Nesthäkchen ist.
:)
Gruß
Sarah
von
Jendriks_Mama
am 22.07.2013, 09:04