Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Ständiges Trinken

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Ständiges Trinken

Mitglied inaktiv

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Guten Tag Frau Heindel, unser Sohn ist morgen 3 Monate alt. Er wird voll gestillt. Das Problem ist, dass er ständig trinken will (er nimmt die Faust in den Mund, schreit und lässt sich durch herumtragen nicht beruhigen). Er trinkt lange, schläft ein (trotz Versuch ihn wach zu halten), wacht nach kurzer Zeit wieder auf und will weiter trinken. Ein richtiger Teufelskreis. Ich habe das Gefühl, dass er dadurch auch ziemlich unausgeglichen wird, weil die Schlafphasen viel zu kurz sind. Leider nimmt er keinen Schnuller, den spuckt er im hohen Bogen aus. Was kann ich tun? Unsere Tochter ist 2 1/2 Jahre, daher kann ich ihn auch nicht ununterbrochen stillen. Er wiegt fast 6 kg bei einer von Größe 59 cm. Ich zweifle schon daran, ob er satt wird. Vielen Dank für Ihre Antwort! Viele Grüße.


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Liebe MaMo15, leider gibt es immer wieder Babys, die sich so verhalten wie Ihr Kleiner. Dieses Verhalten ist ebenso "normal" wie das von Babys, die nur alle zwei bis drei Stunden trinken möchten. Ist es denn schon immer so gewesen oder gab es auch schon ruhigere Zeiten? Ein so kleines Baby durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust will. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Die Tatsache, dass Ihr Sohn beim Anlegen so schnell einschläft könnte auch dafür sprechen, dass er überreizt ist. Fühlen Sie sich eher nervös, fürchten Sie, dass er nicht genug Milch bekommen könnte? Diese mütterliche Unruhe kann sich bei empfindsamen Babys leicht übertragen, und die Kinder werden umso unruhiger und "kleben" förmlich an der Mutter. Wie sieht es denn mit seiner Gewichtsentwicklung aus? Wie viel wog er bei der Geburt (bitte mit Datum)? Wenn Sie ihn tragen, verwenden Sie eine Tragehilfe? Bei einigen lässt es sich lernen, gleichzeitig zu stillen. So kann das angenehme mit dem praktischen verbunden werden und trotzdem haben Sie noch eine Hand frei für die große Schwester... Vielleicht lässt er sich leichter beruhigen, wenn Sie ihn im abgedunkelten Zimmer in Ihr Bett legen und ihn dort "in den Schlaf stillen". Da riecht es nach Mama, was ein Gefühl der Sicherheit vermittelt, und meist schlafen die Babys im Bett der Mutter viel tiefer. Vielleicht würde es Ihnen auch gut tun, sich mit gleichgesinnten Frauen in einer Stillgruppe auszutauschen. Eine Stillberaterin in Ihrer Nähe finden Sie im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Herzlichen Gruß, Kristina Heindel


Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Heindel, vielen Dank für Ihre Antwort! Es gab auch etwas ruhigere Zeiten, aber nicht wesentlich. Durch das Schreien werde ich natürlich auch nervös. Ich bleibe zwar ruhig, aber die innere Unruhe überträgt sich sicher. Bei der Geburt am 1. März wog er 3610 g. Ich verwende eine Tragehilfe. Zuerst habe ich den Glückskäfer gehabt und jetzt den BabyBjörn. Da ich aber gelesen habe, dass man ihn darin nicht so lange tragen soll, werde ich mir wohl besser eine andere Tragehilfe anschaffen. Können Sie mir eine "stillfreundliche" empfehlen? Vielen Dank für Ihre Hilfe!


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Liebe MaMo15, der BabyBjörn ist tatsächlich nicht empfehlenswert, weil die Beinchen darin ziemlich gerade nach unten hängen, anstatt dass das Baby in der Anspreiz-Hock-Haltung darin sitzt. (Die Knie des Kleinen sollten in etwa auf Höhe des Bauchnabels sein, damit es nicht zu Hüftschäden kommen kann...). Mit einem Tragetuch, das jedoch einige Übung braucht, kann man gut Tragen und Stillen kombinieren, es gibt auch "fertige" Tragehilfen wie den Manduca oder den Ergo Carrier, die sehr tragefreundlich sind (also den Rücken des Trägers kaum belasten) und die damit "werben", dass die Kinder darin auch gestillt werden können. Aus eigener Erfahrung kann ich nichts dazu sagen, da meine leider schon zu alt waren, als diese Tragehilfen auf den Markt kamen. Doch ich denke, auch hier ist es sicher eine Übungsfrage. Vielleicht fragen Sie im benachbarten "Stillforum" mal nach, welche Erfahrung die Stillmütter mit Tragehilfen und Stillen gemacht haben. In manchen Stillgruppen kann man sich Tragehilfen auch ausleihen, was immer gut ist, bevor man viel Geld für eine neue ausgibt, die einem dann vielleicht doch nicht "taugt". Lieben Gruß, Kristina


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