reamaus
Hallo ihr Lieben, ich stille im Moment mein drittes Kind - mein kleiner Schatz wurde am 01.10 (per KS) geboren und ist ein absoluter Sonnenschein! Ich bin eine absolute Stillmami und mein Sohn und ich wir genießen das Stillen sehr! Ich stille (wie auch bei den beiden Großen) nach Bedarf - daher haben wir auch tagsüber keinen richtigen Rhythmus - was ich aber nicht schlimm finde. Mal hat er 4 Stunden zwischen den Mahlzeiten, manchmal auch nur 2. Ja, das "Problem" liegt seit nunmehr fast 9 Wochen in der Nacht.... Mein Sohn hat nach der Geburt einige Wochen nur auf meiner Brust geschlafen - das war auch ok. Er stillte dann von seiner 4 Lebenswoche bis vor 9 Wochen eben 2 Mal Nachts (manchmal auch nur 1 Mal) - ja ich weiß, das ist Luxus. Dann fing es an, dass er Nachts immer unruhiger wurde. Er schiebt sich im Bettchen rum, schiebt sich nach oben (er ist seit Geburt leider absoluter Bauchschläfer), stöhnt herum und meckert wie ein Schäfchen vor sich her - da hilft es tatsächlich nur, ihn anzulegen. Er nimmt keinen Schnuller (auch keine abgepumpte Milch aus der Flasche) und rumtragen und singen etc. hilft auch nicht. Dann fängt er an zu schreien und ist ganz wach. Meist hat er gar keinen Hunger - er nuckelt sich wieder in den Schlaf bis zur nächsten "Unruhe". Richtig trinken tut er nur 1 Mal Nachts. Ins Bett geht er gegen 20 Uhr - das erste Mal meldet er sich momentan nach 3-4 Stunden (es waren mal 7 Stunden) Das Ganze Spektakel habe ich ca 5 Mal Nachts..... Und da liegt der Hund begraben. Ich stehe Nachts 5 Mal auf - schlafe kaum noch (ich finde schlecht wieder in den Schlaf) und muss jeden morgen um 6 Uhr für meine beiden Großen aufstehen. Ich habe nur noch Kopfschmerzen vor Müdigkeit, mir fehlt zunehmend die Geduld für meine beiden Großen und sehe aus wie ein Zombie.... Heute Morgen erwischte ich mich dabei, wie ich bei einer Kleinigkeit sofort in Tränen ausbrach... Ich weiß mir keinen Rat mehr. Mein Mann sagt, ich soll ihn mal schreien lassen. Das bringe ich aber nicht übers Herz. Außerdem ist er dann für Stunden ganz wach und keiner schläft mehr (vermutlich auch nicht meine großen Kinder). Tagsüber kann ich mich auch nicht hinlegen zum Schlafen. Ich habe ja auch noch 2 andere Kinder - und wenn ich mal die Möglichkeit hätte, ist der Kleine entweder wach oder will (so wie gestern) auch tagsüber nur an der Brust liegend schlafen. Dann kann ich aber nicht schlafen... es ist wie verhext und ich wäre sehr dankbar für jeden Vorschlag, wie ich die nächtlichen Stillabstände irgendwie strecken kann....(Oder er einen Schnuller zur Beruhigung nehmen würde - wir haben ALLE Modelle hier und ausprobiert) zumal der Kleine ja auch nicht immer wirklich Hunger hat (ich weiß, stillen ist nicht nur Nahrungsaufnahme sondern auch Nähe....) aber ich muss wirklich mal wieder schlafen. Und das bitte mehr als nur 3-4 Stunden in der Nacht, die nichtmal am Stück sind.... Sorry für den langen Text ... LG, Reamaus
Kristina Wrede
Liebe Reamaus, es gibt noch eine Alterative zum Durchhalten oder Schreienlassen: Du nimmst deinen kleinen Mann wieder mit ins Bett. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Hast Du es schon einmal mit dem Kinn-Trick" probiert? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-). Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. Damit kannst du deinem Mann vielleicht nahebringen, warum Schreienlassen NICHT der richtige Ansatz ist... http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf Lieben Gruß, Kristina
reamaus
Hallo Kristina, danke für deine schnelle (und aufbauende) Antwort :-) Ich habe auch schon überlegt den kleinen Mann in unser Bett zu holen. Das gestaltet sich allerdings schwerer als gedacht, da er eben absoluter Bauchschläfer ist und wir ein Wasserbett haben :-( Heißt also, das leider das Stillen im Liegen da auch nicht möglich ist.... Das ist total doof. Ich müsste also zum stillen sowieso aufstehen und auf dem Bauch liegen kann er im Wasserbett ja leider auch nicht .-( Hast du da einen heißen Tipp??? Ich weiß nicht, wie ich es anstellen soll.... Selbst im Beistellbett ist er ja nicht unmittelbar an mir zum Kuscheln. Und auch da heißt es "aufstehen zum stillen".... Mhhhh, ich muss mir da echt was einfallen lassen! Liebe Grüße :-)
Kristina Wrede
LIebe reamaus, hm, es gäbe die Möglichkeit, dass du ein normales Bett nebendran stellst (falls es so geht, dass keine Lücke dazwischen bleibt), und du dich mit dem Baby dorthin legst. Alternativ: Eine Matratze auf den Boden neben euer Bett legen, auf dem das Baby schlafen kann. Klar liegt er im Beistellbett nicht DIREKT bei dir, aber du könntest deinen Arm ausstrecken und auf ihn legen, auch das bringt oft schon viel... und zum stillen könntest du ihn zu dir ziehen, und ihn danach wieder rüberschieben, oder aber dich selbst im Halbschlaf zu ihm schieben, ohne dass du wirklich aufstehen musst. Eine andere Alternative wäre, dass er auf dir schläft, aber ob das für dich erträglich ist, ist dann die Frage. :-) Lieben Gruß, Kristina
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