Sandorle
Hallo, mein Sohn ist gerade 13Wochen alt und wir hatten von Beginn an Schwierigkeiten mit dem Stillen. Zu Beginn war er sehr schwach aufgrund einer Gelbsucht, verlor relativ viel Gewicht und konnte es auch in 14Tagen nicht wieder auf das Geburtsgewicht schaffen deswegen ich auf Empfehlung meiner Hebamme zufütterte mit Prenahrung da ich irgendwann zu wenig Milch hatte, abpumpen hat nicht funktioniert da kam nicht viel mit einer elekt.Pumpe. Nach ca. 7Wochen schaffte ich es aber wieder fast voll zu stillen, am Tag musste ich höchstens noch 90ml Pre zufüttern wenn überhaupt. Allerdings kam er auch alle 2Std. und eine Stillmahlzeit dauert bei uns ca. 50-60min., er saugt sehr schwach habe ich das Gefühl oder liegt es vllt daran das meine Milch nicht allzu schnell fliest ich weiß es nicht. Meine Hebamme meinte zu Beginn ihc hätte zu wenig Drüsengewebe aufgrund meiner Brustform hatte sie zweifel ob das mit dem Stillen überhaupt klappt. Ich bin schon stolz das ich es nun schon 13Wochen durchhalte. Aber nun zu meinem eigentlich Problem, seit ca. 3Wochen bekomme ich mind. jeden 2.Tag einen Milchstau, harte Knoten in der Brust und starke Schmerzen, meistens sind diese an einem Tag wieder weg, begleitend aber leider immer mit erhöhter Temp. um die 38Grad, nun seit einer Woche war es richtig hartnäckig, Milchstau hielt 4Tage an mit Fieber, Schmerzen usw. habe alles mögliche gemacht, wärme vorher kühlen danach mit quark, retterspitz und und und auch etliches an Hömopathischen mitteln haben wir durch. 2Tage später nun wieder diesmal richtig, Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Fieber so stark das wir Sonntags ins krankenhaus sind, nach einem Ultraschall stelle sich heraus das es zum Glück kein Abszess sei aber eine Mastitis, was mich nicht wunderte, Ich nehmne nun Antibiotika (Staphylex 3*2Tbl für 10 Tage) ich habe viele Rhagaden auf der BW. Ich spiele mit dem Gedanken abzustillen da ich die Schmerzen mittlerweile unerträglich finde und ich so abgeschlagen bin von dem ständigen Fieber und ich mit meinem Sohn endlich das neue Leben genießen will... Ich habe das Gefühl meine Hebamme weiß auch nichts mehr. Was empfehlt ihr mir, habt ihr noch einen Tipp? Vielen Dank im Vorraus....Ich bin mit meinem Latein am Ende, dabei wollte ich immer gerne Stillen...
Liebe Sandorle, immer wiederkehrende Milchstaus können oft ein Hilferuf sein, denn der Körper reagiert an seinem schwächsten Punkt und der ist bei einer stillenden Frau häufig die Brust. Es muss noch nicht einmal so sein, dass die Mutter den Stress, der auf ihr lastet als solchen wahrnimmt, aber er kann dennoch existieren. Es gibt Frauen mit immer wiederkehrenden Milchstaus oder Brustentzündungen, bei denen es hilft, wenn sie ihre Ernährung umstellen und auf gesättigte Fettsäuren so weit wie möglich verzichten und stattdessen auf (mehrfach) ungesättigte Fettsäuren achten. Zusätzlich kann die Einnahme von flüssigem Lecithin und Vitamin C helfen. Außerdem ist es wichtig auf die allerersten Anzeichen eines Staus zu achten und gleich zu handeln. Ich denke auch, dass dein Baby saugverwirrt ist und nicht korrekt und effektiv trinkt. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Leider stoße ich hier an die Grenzen der Fernberatung, denn für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, nuckelt vielleicht nur und trinkt nicht effektiv. Das könnte dazu führen, dass die Milchmenge sich nicht steigert und dem Bedarf des Babys nachkommt. Auch kann es sein, dass das Baby ein Saugproblem hat und Du deshalb so oft einen Milchstau bekommst. Da ich nun weder dich noch dein Kind sehen kann, weiß ich nicht, wie dein Kind angelegt ist und wie es saugt. Solche Probleme stoßen einfach an die Grenzen einer Fernberatung und deshalb kann ich dir nur dringend ans Herz legen, dich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie dein Kind an der Brust trinkt und dir dann gezielte Tipps geben kann, was du tun kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Sie kann dir auch helfen, wenn Du dich zum Abstillen entschließen solltest. LLLiebe Grüße Biggi
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