Mitglied inaktiv
Hallo! Ich habe ein großes Problem mit meinem Sohn: Er ist fast 8 Monate alt und wir haben vor 2 Monaten angefangen, ihm tagsüber 1 bis 3mal Brei zu füttern. Abends/nachts wird er gestillt. Jetzt haben wir gleich mehrere Probleme, die aufeinander aufbauen und ich weiß nicht weiter: - Er nimmt keine Flasche und keinen Schnuller. - Die einzige Flüssigkeit, die er zu sich nimmt, ist Muttermilch - aber nur aus der Brust! Nicht einmal abgepumpt trinkt er sie. - Zum Einschlafen möchte er IMMER die Brust! Schläft er mal beim Herumtragen auf meinem Arm ein und schläft wirklich so tief, dass er schon schnarcht, so wird er trotzdem wach, sobald ich ihn ins Bett lege und verlangt wieder nach der Brust. - Er wird nachts mehrmals wach und schläft nur wieder ein, wenn er die Brust bekommt. Dann schläft er schon nach 2-5 min. weiter. Bekommt er die Brust aber NICHT, wird er laut und weint und lässt sich stundenlang nicht mehr beruhigen. - Aus alledem resultiert, dass er viel zu dick ist und immer weiter zunimmt - selbst wenn er tagsüber nur kleine Portionen Brei isst (Im Höchstfall mal 100 Gramm auf einmal, aber eher nur 40-60 Gramm.) Ich bin total verzweifelt und weiß nicht mehr, was ich machen soll! Ich kann ihn doch nicht nur noch herumtragen... Ich möchte ihn aber auch nicht schreien lassen - außerdem geht dann mein Mann auf die Barrikaden, denn sein Sohn soll möglichst keinen Grund zum Weinen haben. Aber wenn ich nichts mache, wird er immer dicker und er wiegt jetzt schon viel zuviel! Können Sie mir helfen? Ich weiß keinen Ausweg mehr! Ganz herzlichen Dank! Gravity
Liebe Gravity, Babys gibt es in verschiedenen Größen und die Bandbreite ist da sehr groß. Wie ein Kind als Baby aussieht, sagt auch nichts darüber aus, wie es später als Erwachsener aussehen wird. Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken. Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Sunshine2502
Hallo Gravity, Es ist zwar schon eine weile her, aber Du beschreibst da genau meinen Sohn :-) Für mich ist das an sich kein Problem, wenn da nur nicht die lieben Verwandten und Bekannten wären und diese auch noch Kinder haben bei denen alles anders läuft und die Kinder genau unserer Gesellschaft angepasst sind (Durchschlafen, alleine spielen etc. ...) und die vorallem schlank und rank sind (im Gegensatz zu meinem kleinen Buddha) und schon krabbeln können ... da habe ich permanent das Gefühl alles falsch zu machen :-( Mich würde also nun mal interessieren, wie sich dein kind bis jetzt entwickelt hat ;-) gerade was das Gewicht betrifft. Liebe Grüße Susanne und Ian *12.04.2013
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