Lisa284
Hallo Frau Welter, meine Tochter ist drei Wochen alt. An ihren ersten beiden Lebenstagen habe ich auf Grund von Anfangsschwierigkeiten mit Stillhütchen gestillt. Nach dem Milcheinschuss klappte es zunächst gut ohne. Nach anfänglicher Abnahme hat sie inzwischen gut zugenommen. Meine Tochter kam als Sternenguckerin auf die Welt, überstreckt sich häufig und spuckt viel. Ein Termin bei einem Osteopathen ist in Kürze geplant. Von Beginn an hat sie lieber an der linken Brust getrunken als an der rechten. Meinem 2jährigen Sohn ging es zu seiner Stillzeit auch so. Tagsüber trinkt meine Tochter meist problemlos auf beiden Seiten, wenn sie auch auf der rechten oft kürzer trinkt. Abends ist es nun so, dass sie häufiger weint, wenn ich ihr die rechte Brust anbiete, die linke aber nimmt. Insgesamt ist sie abends seit ein paar Tagen unruhiger, weint mehr. Gestern und vorgestern hatten wir das Gefühl, dass es an Bauchschmerzen liegen könnte. Heute Abend hat sie fast zwei Stunden immer wieder geweint und sich immer nur kurz (durch z.B. tragen) beruhigen lassen. Hungerzeichen hatte sie zwischendrin mal, dann hat sie auch an der linken Brust getrunken, allerdings nur kurz und dann weiter geweint. Nachts klappt es meist dann wieder besser. Nun ist es so, dass wir ihr schon recht früh einen Schnuller gegeben haben und ich weiß, dass dies zu einer Saugverwirrung führen kann. Wäre es aber dann nicht so, dass sie dieses Verhalten nicht nur am Abend oder zumindest nicht nur an einer Brust so massiv zeigen würde? Wenn meine Tochter (auch tagsüber) gut getrunken hat, ist sie oft danach unzufrieden und muss spucken. Zurzeit ist es auch so, dass ich das Gefühl habe, dass beim Trinken manchmal zu viel Milch kommt und der Magen meiner Tochter dann damit überfordert ist. Könnte das auch eine Ursache für die abendliche Problematik sein? Vielen Dank für Ihre Einschätzung!
Liebe Lisa284, beobachte einmal eine Stillzeit ganz genau. Verschluckt sich Dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt Deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille im Liegen. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du Dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille Dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann Dein Baby auch schon an Deiner Brust trinken während es auf Deinem Bauch liegt. lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Eine andere Ursache kann der Schnuller oder die Flasche sein. Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann „erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in Deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Viele Kolleginnen bieten im Moment Videoberatung an. Liebe Grüße Biggi
Lisa284
Guten Morgen Frau Welter, Vielen Dank für Ihre Antwort. Für wie wahrscheinlich halten Sie denn eine Saugverwirrung, wenn das für eine Saugverwirrung typische Verhalten fast ausschließlich an nur einer Brust auftritt. An der anderen trinkt meine Tochter ja deutlich ruhiger und zufriedener.
Liebe Lisa284, ich kann Ihnen leider keine Prozentangabe geben, aber ich würde es einfach probieren. Wenn Ihr Baby saugverwirrt ist, dann wird es recht schnell besser werden, wenn auf künstliche Sauger verzichtet wird. Ich wünsche Ihnen sehr, dass es bald besser klappt! Lieben Gruß Biggi
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