Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nicht wieder einschlafen und Milchstau

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: nicht wieder einschlafen und Milchstau

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, vor kurzem habe ich dir gepostet, dass Lara nur noch zweimal in der Nacht stillt. Das ist in der Regel auch so. Nur seit ein paar Tagen, besser Nächten fängt sie folgendes an: (erstes Stillen zwischen 00.00 und 2.00h ohne Probleme) Beim zweiten Stillen, so gegen 5.00 Uhr, stillt sie und nuckelt sie und schläft nicht wieder ein. Sie dreht sich und weiß einfach nicht wie. Dann will sie wieder nuckeln. Nach einer Stunde reagiere ich dann auf ihre Liebesbekundungen (die kleinen Fingerchen streicheln meine Arme, suchen Gesicht und Nase - und das kitzelt)nur noch aggressiv, was miranschließend sofort leid tut, aber ich möchte auch weiterschlafen. Wie weit hängt damit der Milchstau heute morgen zusammen? Die ganze Brust ist diesmal hart, nicht nur ein Bereich, so wie ich es ja kenne. Liebe Grüße Stella


Biggi Welter

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Liebe Stella, ich kann dir nicht sagen, wie Du deine Tochter zum Einschlafen bringen kannst, außer dass Du Geduld haben musst. Sicherlich kannst Du versuchen, dass Du deiner Kleinen erklärst, dass Du Abstand brauchst, vielleicht kann auch dein Mann ein paar „Schichten“ übernehmen, vielleicht kannst Du für einige Zeit wo anders schlafen, aber dein Kind wird es wahrscheinlich nicht verstehen. Ich kenne diese Situationen aus eigener Erfahrung, meine Tochter musste immer eine Hand in meinen Ärmel stecken. Vielleicht hört es sich jetzt komisch an, aber als Mutter kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass Du genau diese Momente irgendwann vermissen wirst. Diese intimen Momente sind zwar stressig, aber auch wichtig, weil deine Tochter spürt, dass Du bei ihr bist und sie zeigt dir ihre Liebe ja schon so sehr. Vielleicht solltest Du versuchen, diese Zeit nicht so negativ zu sehen, vielleicht kannst Du dich ja mittags noch einmal mit hinlegen. Bitte meine jetzt nicht, ich red so leicht daher, wie gesagt, ich kenne diese Situationen sehr gut :-),. Ich meine einfach, dass alles viel leichter wird, wenn man die Situation akzeptiert und versucht, immer etwas Gutes zu finden. Ein Milchstau kann vielfältige Ursachen haben: Stress (wobei eine Stunde Wachsein kaum zu einem Milchstau führt) einengende Kleidungsstücke (schlecht sitzende Bhs) oder einschneidende Schultergurte von einer Umhängetasche oder einer Tragehilfe, zu geringe Entleerung der Brust, wenn das Baby plötzlich durchschläft oder tagsüber eine Mahlzeit überspringt, bei manchen Frauen auch Kälte oder Zugluft. Es kommt auch vor, dass eine falsche Anlegetechnik dazu führt, dass einige Bereiche der Brust nicht richtig entleert werden (z.B. wenn die Mutter, wie leider immer noch oft empfohlen, beim Anlegen die Brust zwischen Zeigefinger und Mittelfinger klemmt, um die Nase des Babys freizuhalten). Bei einem Milchstau kannst Du die schmerzende Stelle vor dem Stillen wärmen (z.B. in einer Schüssel mit warmen Wasser oder in der Badewanne). Du kannst auch ein warmes feuchtes Tuch um die Brust legen. Manche Frauen empfinden es als angenehm, wenn sie zwischen den Stillmahlzeiten ein Heizkissen oder eine Wärmflasche über die Brüste legen. Andere wiederum finden Quarkwickel (bitte die Brustwarze und den Warzenhof aussparen) als hilfreich. Um die gestaute Stelle zu entleeren, solltest Du jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Du solltest alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Und wie immer gilt auch hier: auf korrektes Anlegen und eine gute Stillposition achten. Außerdem solltest Du Dir möglichst viel Ruhe gönnen. Wenn möglich leg Dich mit Deinem Kind ins Bett und überlass die Hausarbeit jemandem anderen. Falls Du plötzlich Fieber oder Schüttelfrost bekommst (die Symptome ähneln der einer Grippe), solltest Du zu einem Arzt gehen. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Leider will sie jetzt nicht soo oft stillen, wie ich den Bedarf habe. Kommt wohl daher, dass die Milch anders als sonst (nicht) fließt. Sollte ich mir vor dem Wochenende sicherheitshalber eine Milchpumpe besorgen? Danke dir! Stella


Biggi Welter

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Liebe Stella, Du kannst dir eine Pumpe besorgen, wenn Du magst, Du kannst aber auch ausstreichen. Hier einmal eine Beschreibung der „Marmet"-Technik zum Ausstreichen von Milch: 1. Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger etwa 2,5 bis 3,8 cm hinter die Brustwarze legen. • Dieses Maß, das nicht notwendigerweise den äußeren Rand des Brustwarzenhofs markiert, kann als Richtlinie genommen werden. Die Größe des Brustwarzenhofs ist von Frau zu Frau unterschiedlich. • Der Daumen liegt oberhalb der Brustwarze und die Finger unterhalb der Brustwarze, so dass die Hand ein „C" bildet. • Darauf achten, dass die Finger über den Milchkammern liegen. • Die Brust nicht mit der ganzen Hand umfassen. 2. Waagerecht in Richtung Brustkorb drücken. • Die Finger nicht spreizen. • Mütter mit großen Brüsten sollten die Brust zuerst anheben, bevor sie in Richtung Brustkorb drücken. 3. Den Daumen und die Finger nach vorne rollen, als ob gleichzeitig Daumen- und Fingerabdrücke gemacht werden wollen. • Die rollende Bewegung von Daumen und Fingern drückt die Milchkammern zusammen und entleert sie, ohne das empfindliche Brustgewebe zu verletzen. • Auf die Position der Fingernägel achten. 4. Die Bewegungen rhythmisch wiederholen, um die Milchkammern zu entleeren. Anlegen, Drücken, Rollen; Anlegen, Drücken, Rollen. 5. Den Daumen und die Finger um die Milchkammern herumwandern lassen, um auch die anderen Kammern zu entleeren. Die Mutter sollte an jeder Brust beide Hände benutzen, um mehr Milch in den Milchgängen zu erreichen. Abwechselndes Ausstreichen der Milch und Brustmassage, Streicheln und Schütteln stimuliert den Milchspendereflex der Mutter. Brustmassage, Streicheln und Schütteln - Stimulieren des Milchspendereflexes Du solltest: Die Milch bildenden Zellen und Milchgänge massieren. • Es wird oben an der Brust begonnen. Fest gegen den Brustkorb drücken. Die Finger kreisförmig auf einer Stelle bewegen. • Nach einigen Sekunden wechseln die Finger zur nächsten Stelle der Brust. • Diese Massage erfolgt spiralförmig um die Brust in Richtung Brustwarzenhof. • Die Bewegung ist ähnlich wie bei einer Brustuntersuchung. Die Brust vom Brustansatz zur Brustwarze hin streicheln, mit leichten, dem Kitzeln ähnlichen Bewegungen. • Die streichelnde Bewegung wird vom Brustkorb zur Brustwarze um die ganze Brust weitergeführt. • Das trägt zur Entspannung und zur Anregung des Milchspendereflexes bei. Die Brust schütteln, während sie sich nach vorne beugt, so dass die Schwerkraft hilft, den Milchfluss anzuregen. Jede Technik zum Handausstreichen sollte zuallererst sanft sein, um das empfindliche Brustgewebe nicht zu verletzen. Aus diesem Grund sollten bestimmte Bewegungen vermieden werden: • das Quetschen der Brust, da es zu blauen Flecken führen kann. • an der Brustwarze und an der Brust zu ziehen, da dadurch Verletzungen des Gewebes entstehen können. • mit den Händen an der Brust abzugleiten, da dies Hautabschürfungen verursachen kann. Ich hoffe, diese Beschreibung und Erklärung hilft dir weiter, aber wie schon erwähnt, besser wäre es, wenn Du es dir zeigen lässt. LLLiebe Grüße Biggi


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