Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Vielen Dank für deine Antwort. Ich habe auch schon gehört, dass vollgestillte Kinder keine Verstopfung haben können, aber dennoch... Bis Victoria 4,5 Monate alt war, hatte sie jeden Tag 3 x Stuhl. Dann auf einmal wurde er seltener und seltener. Das alleine hätte mich ja auch noch nicht beunruhigt, aber ihre Beschwerden wurden Tag für Tag stärker. Sie hatte offensichtlich Bauchweh, presste den ganzen Tag, ihre Winde haben erbärmlich gerochen und sie hatte immer weniger Appetit. Zum Schluß hatte sie dann nur mehr geweint und geschrien, als ich sie anlegte. Nur durch einen Einlauf konnte ich ihr Erleichterung verschaffen. Da kam der Stuhl aber auch sehr zögerlich und nach hartem Pressen. Victoria (Geburtsgewicht 2460 g, am 13.09.02) hat jetzt 8420 g und ich habe den Eindruck, dass meine Milch reicht. Tee trinken tut sich nicht besonders gerne. 20 bis 30 ml gehen ab und zu, davon spuckt sie dann einen Teil davon wieder. Heute war ich bei der Kinderärztin. Sie war ganz aus dem Häuschen, dass Victoria noch keine Beikost ist. Sie meinte, dass sie schon mindestens 2 Breimahlzeiten essen müsste, wegen des Eisens. Es wurde ihr Blut abgenommen. Sie hatte aber genug Eisen. Mit 2 Teelöffeln Beikost am Tag, komme ich aber nicht sehr weit auf Dauer? Was darf sie denn alles an fingergerechter Nahrung essen? Ich weiß, wieder viele Fragen auf einmal. Ich danke dir wieder im voraus für deine Mühe! LG Nina
Liebe Nina, für den Darm des Kindes bedeutet die Einführung von Beikost verständlicherweise eine Umstellung und es kann gelegentlich zu Verdauungsproblemen kommen sowohl in die eine, wie in die andere Richtung und das kann den Kindern durchaus mehr oder minder ausgeprägtes Unwohlsein verschaffen. Eine Angabe in Form von "xx Tage kein Stuhlgang ist tolerierbar" lässt sich nicht machen, denn das hängt auch vom Befinden des Kindes ab. Wenn ein Kind allerdings längerfristig Probleme mit festen Stuhlgang oder gar Verstopfung hat sollte auf der einen Seite darauf geachtet werden, dass es genügend Flüssigkeit zu sich nimmt (eventuell einfach häufiger stillen) und auf der anderen Seite sollte die Beikost so gewählt werden, dass sie eher stuhlauflockernd als stopfend wirkt. Gerade die bei uns so beliebten Karotten für Babys führen nicht selten zu Verstopfung (beim Obst gilt dies für Banane), andere Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Pastinake, Brokkoli und auch Obstsorten wie Birne werden oft besser vertragen und tragen zu weicherem Stuhlgang bei. Ein Wechsel der Gemüse und Obstarten kann deshalb sehr sinnvoll sein. Außerdem sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden. Eine gute Richtschnur, wenn es um die Flüssigkeitszufuhr geht ist der Urin des Kindes. Er sollte hell sein und kaum riechen. Ist der Urin dunkel und konzentriert, bekommt das Kind zu wenig Flüssigkeit. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probier es einfach einmal aus. Und habe keine Angst, dass dein Kind zu wenig bekommt! Dein Kind hat heute ja beim Bluttest schon bewiesen, dass es noch nichts anderes braucht :. Muttermilch sollte im ganzen ersten Lebensjahr die Hauptnahrungsquelle für ein Baby sein. Die Empfehlung, dass Beikost etwa ab sechs Monaten erforderlich ist, gründet nicht unbedingt auf der bindenden wissenschaftlichen Erkenntnis, dass ab diesem Zeitpunkt wirklich zusätzliche Nahrung erforderlich ist. Interessant ist in diesem Zusammenhang etwas, was Carlos Gonzales, ein spanischer Kinderarzt, vor kurzem in einem Vortrag auf der Europa Konferenz der LLL in Nottingham gesagt hat. Der Titel des Vortrags war "Mein Kind will nicht essen", schon allein die Tatsache, dass es zu diesem Thema Vorträge gibt, spiegelt wider, dass es Kinder, die Beikost nach dem sechsten Monat noch ablehnen nicht nur vereinzelt gibt. Dr. Gonzales hat verglichen, wie sich die Empfehlungen, wann das Baby feste Nahrung erhalten sollte bzw. wie lange es ausschließlich gestillt werden sollte im Verlaufe der letzten 100 Jahre verändert haben. Dann hat er das "Phänomen" der nicht essenden Kinder bzw. der Sorge der Mütter, dass Ihre Kinder nicht essen anhand der diesbezüglich in Kinderpflegebüchern auftretenden Ratschläge beleuchtet und einen erstaunlichen (oder vielleicht doch nicht erstaunlichen) Zusammenhang gefunden: Anfang des Jahrhunderts wurde in spanischen Büchern zur Säuglingspflege eine ausschließliche Stillzeit von zwölf Monaten empfohlen. Gleichzeitig findet sich nirgends ein Hinweis in diesen Büchern, wie mit einem Kind zu verfahren sei, das nicht essen will. Je weiter das Jahrhundert fortschreitet, um so jünger sollen die Kinder laut den Empfehlungen der diesbezüglichen Bücher sein und jetzt kommt es: um so mehr Ratschläge gibt es, was mit einem Kind zu tun sei, das nicht essen will. Wird zu Beginn der dreißiger Jahre noch nur ganz kurz auf dieses Thema eingegangen, so sind 30 Jahre später schon seitenweise Abhandlungen zu finden, was mit einem die Beikost (im Alter von drei bis sechs Monaten) verweigernden Kind zu tun sei und die Seitenzahlen zu diesem Thema werden von Jahr zu Jahr mehr. Es ist möglich ein Kind deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren, ohne dass das Kind Mangelerscheinungen bekommt. Die Hauptsorge ist in den meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Du weißt jetzt auch mit Sicherheit, dass Victoria keinen Mangel hat und kannst beruhigt zuwarten. Wie bereits erwähnt, der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss, ist recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Es ist in der Mehrzahl der Fälle so, dass die Kinder etwa mit sechs Monaten bereit für Beikost sind, sehr wenige früher und viele eher später. Insbesondere bei Kindern mit einer Allergieneigung wird oft beobachtet, dass sie feste Kost noch bis zum achten, neunten Monat oder sogar noch länger ablehnen. Am besten achtest Du auf dein Kind und nicht auf den Kalender. Deine Victoria wird dir zeigen, wann sie Beikost will und braucht. Ich hoffe sehr, dass ich dich beruhigen konnte und möchte dir noch einmal das genannte Buch von Dr. Gonzales ans Herz legen, es wird dir alle Sicherheit geben. Ganz llliebe Grüße, solltest Du noch Fragen haben, bin ich sehr gerne für dich da! Biggi
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