Tannenzweig4
Hallo, mein Sohn (bald in der 13. Woche) wird voll gestillt. Er hatte vor kurzem einen viralen Infekt mit Durchfall und abends bis zum Morgen generell eine verstopfte Nase. Seitdem hat er viel mehr geschlafen als sonst und ich musste ihn nach einiger Zeit wegen der Milchproduktion öfters mal nach vier Stunden wecken. Ich hatte Sorge, er trinkt zu wenig und ich produziere gleichzeitig zu wenig Milch. Nun ist er wieder gesund, die Nase ist ab den Abendstunden wie immer etwas zu und am Freitag wurde er zum ersten Mal geimpft. Nun meine Frage: Der Kleine trinkt ca. 6 mal in 24 Stunden und meistens an beiden Seiten (jew. 10 bis 15 Minuten pro Seite). Gegen Nachmittag oder auch mal spät am Abend kommt es vor, dass er nach einiger Zeit saugt und saugt und keine Milch schluckt. Die Abstände bis Milch kommt werden beim Saugen größer und ein paarmal war es auch so, dass er saugte und nichts mehr kam. Er wird auch ziemlich schläfrig beim Trinken. Wenn ich die Seite wechsle ist es genauso oder nach kurzer Zeit genauso. Kann es sein, dass er ,,schnullert" und eigentlich gar nichts mehr möchte? Oder habe ich zu wenig Milch? Manchmal ist er auch nervös dabei und hinterher nicht wirklich zufrieden. Einmal hat er auch geweint und ich habe ihm die Flasche gegeben. Er trank aber nur 20 ml. Ich weiss nicht, ob ihn das Saugen manchmal so schläfrig macht, weil kaum noch was kommt. Oder ob er bereits müde ist und daher nur schnullert. Nach dem Stillen am Nachmittag ist er, wenn das vorkommt, manchmal etwas nervös (bin mir aber nicht sicher warum genau) und manchmal zufrieden. Bisher nimmt er gut zu und wird auch in 2 Wochen nochmal gewogen. Das Problem habe ich aber auch erst seit ein paar Tagen. Weiss nicht, ob ich ab dem Nachmittag genug Milch habe. Vielleicht hast du ja einen Rat für mich? Danke!
Liebe Tannenzweig4, das abendliche „Marathonstillen“ ist in diesem Alter so weit verbreitet, dass es als „normal“ angesehen werden sollte und hat nichts damit zu tun, dass die Brust leer ist. Der Fachausdruck dafür lautet „Cluster Feeding“. So kleine Babys wollen häufig, aber vor allem in unregelmäßigen Abständen gestillt werden und fast alle Babys haben eine Tageszeit, zu der sie fast ununterbrochen an der Brust trinken (oder auch nur nuckeln) wollen. Das Nervensystem eines Babys ist ständigen Reizen ausgesetzt und während des Tages sind das viel mehr Reize als in der Nacht. So ist es nicht erstaunlich, dass sich bis zum späten Nachmittag oder frühen Abend einiges aufgestaut hat und das Kind dann „über" reizt ist und sich wieder abreagieren und beruhigen muss. Dazu kommt, dass auch die Mutter nach einem langen Tag ebenfalls mehr oder weniger stark belastet und gestresst ist und sich die Gefühle und Stimmung der Mutter auf das Kind übertragen. Ein weiterer Punkt ist der Prolaktinspiegel der Mutter. Damit Milch gebildet wird, braucht die Frau (vor allem in den ersten Wochen der Stillzeit) eine gewisse Prolaktionausschüttung, die durch das Saugen des Kindes angeregt wird. Das „Marathonstillen" am Abend sorgt dafür, dass die Prolaktinausschüttung angeregt wird und dem Kind dann im weiteren Verlauf genügend Milch zur Verfügung steht. Das Marathonstillen kann für Sie sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ich kann Ihnen gerne empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi
Tannenzweig4
Gerade eben habe ich ihn gestillt und er musste nach kurzer Zeit ziemlich oft saugen, bis Milch kam. Dabei ist er eingeschlafen. Habe ihn ins Bett gelegt, aber nach zehn Minuten wachte er wieder auf und wollte wieder angelegt werden. Dabei wieder dasselbe. Schnullert er nur(evtl. weil er von vornherein schon so müde ist) oder kommt einfach so wenig Milch, dass er vom Saugen müde wird und trotzdem noch hungrig ist?
Tannenzweig4
Nun an der anderen Seite klappte es gerade besser. Dort hat er nun gut getrunken. Daher gehe ich mal davon aus, dass er nicht nur schnullert, sondern manchmal tatsächlich zu wenig Milch oder keine mehr kommt. Was kann ich nun tun?
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